FWG Bad Breisig

Mit ihrer Wahlanalyse heftige Kritik ausgelöst

15.07.2019 - 14:52

Bad Breisig. So ganz dürfte die quellenstädtische CDU ihre krachende Wahlniederlage wohl noch nicht überwunden haben. Im Gegenteil: Zwar lässt ihr ehemaliger Stadtverbandsvorsitzender und nun auch Ex-Fraktionschef Norbert Heidgen die Bürger über die Medien wissen, seine Partei respektiere den Wählerwillen. Und genauso werde auch die verpatzte Wiederwahl der Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch hingenommen. Ohne Gegenkandidaten erhielt sie dennoch nur 43 Prozent der Wählerstimmen. „Tatsächlich sind die Spitzenleute der CDU emsig bemüht, die Schuld an diesem spektakulären Debakel anderen zuzuschieben, statt die Fehler zunächst einmal bei sich selbst zu suchen. Aber das kennen wir ja“, sagen Jürgen Sieler und Robert Hoß. Beide sind sie Freie Wähler und gehören der neuen Stadtratsfraktion an, die von vier auf jetzt sechs Sitze angewachsen ist. Über Jahrzehnte hinweg hat die CDU, immer wieder mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet, das Politgeschehen in der Quellenstadt geprägt. Ab jetzt müssen drei etwa gleichstarke Fraktionen um die Durchsetzung ihrer jeweiligen Konzepte miteinander ringen. „Für die Bürger und ihre Stadt kann das nur von Vorteil sein“, so Sieler und Hoß. Entschieden weisen die beiden jedoch „Hirngespinste“ christdemokratischer Spitzenleute zurück, insbesondere die FWG sei verantwortlich für eine politische Kultur in Bad Breisig, die von persönlichen Anfeindungen einiger weniger politischer Akteure im Ort geprägt sei“. Das habe dazu geführt, dass so mancher Bürger sich nicht mehr ehrenamtlich in der Politik engagieren wolle. Tatsache sei jedoch, dass vor allem die „Thermen-Politik“ der CDU und ihrer Bürgermeisterin so manchen Bürger, aber genauso auch Gäste der Römer-Thermen auf die sprichwörtlichen Barrikaden trieb. Dass die Öffentlichkeit das Ringen um eine wirtschaftlich bessere Zukunft für diesen städtischen Eigenbetrieb in nahezu allen Phasen mitverfolgen und sich so ein fundiertes Urteil für die Stadtrats- und Bürgermeisterwahl bilden konnte, sei zu einem guten Teil der FWG zu verdanken. Der Bürger mischte sich ein. Eine breite Diskussion erfolgte. Die CDU jedoch setzte weiter auf ihre absolute Mehrheit, drückte Pläne durch, etwa für den Standort einer Stadthalle, was helles Entsetzen auslöste. Aber der Bürger fühlte sich informiert, die CDU legte bei der Stadthallen-Debatte sogar einen Rückwärtsgang ein. Zu spät“, sagen die beiden von der FWG. Dass eine derart breite, kontroverse Debatte Wahlen durchaus beinflussen kann, war „ganz im Sinn einer lebhaften Demokratie“.

Verwundert zeigen sich Sieler und Hoß, wenn Heidgen kritisiert, die anderen politischen Kräfte, allen voran die FWG, hätten im Wahlkampf offensiv für die Abwahl der Bürgermeisterin geworben. „Ja was denn sonst. Wenn wir der Auffassung sind, die Bürgermeisterin sei für dieses Amt nicht genügend geeignet, dann müssen wir dafür eintreten, dass sie dementsprechend auch den Platz zu räumen hat. Oder ist es schon eine Majestätsbeleidigung, wenn die Bürgermeisterin in aller Öffentlichkeit kritisiert wird?“ „Wir haben einen Wahlkampf der Argumente, nicht der Unterstellungen geführt. Klar, es wurde nicht mit Wattebäuschen geworfen. Die Auseinandersetzungen waren hart, aber fair“, finden die beiden FWG-Mandatsträger. Nicht allein ihrer Einschätzung nach, dürfte es „schwierig, aber machbar sein, dass die Bad Breisiger Politik zurückfindet zur normalen, unaufgeregten Arbeit“. Pressemitteilung

FWG Bad Breisig

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service