FWG Bad Breisig
Mit ihrer Wahlanalyse heftige Kritik ausgelöst
Bad Breisig. So ganz dürfte die quellenstädtische CDU ihre krachende Wahlniederlage wohl noch nicht überwunden haben. Im Gegenteil: Zwar lässt ihr ehemaliger Stadtverbandsvorsitzender und nun auch Ex-Fraktionschef Norbert Heidgen die Bürger über die Medien wissen, seine Partei respektiere den Wählerwillen. Und genauso werde auch die verpatzte Wiederwahl der Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch hingenommen. Ohne Gegenkandidaten erhielt sie dennoch nur 43 Prozent der Wählerstimmen. „Tatsächlich sind die Spitzenleute der CDU emsig bemüht, die Schuld an diesem spektakulären Debakel anderen zuzuschieben, statt die Fehler zunächst einmal bei sich selbst zu suchen. Aber das kennen wir ja“, sagen Jürgen Sieler und Robert Hoß. Beide sind sie Freie Wähler und gehören der neuen Stadtratsfraktion an, die von vier auf jetzt sechs Sitze angewachsen ist. Über Jahrzehnte hinweg hat die CDU, immer wieder mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet, das Politgeschehen in der Quellenstadt geprägt. Ab jetzt müssen drei etwa gleichstarke Fraktionen um die Durchsetzung ihrer jeweiligen Konzepte miteinander ringen. „Für die Bürger und ihre Stadt kann das nur von Vorteil sein“, so Sieler und Hoß. Entschieden weisen die beiden jedoch „Hirngespinste“ christdemokratischer Spitzenleute zurück, insbesondere die FWG sei verantwortlich für eine politische Kultur in Bad Breisig, die von persönlichen Anfeindungen einiger weniger politischer Akteure im Ort geprägt sei“. Das habe dazu geführt, dass so mancher Bürger sich nicht mehr ehrenamtlich in der Politik engagieren wolle. Tatsache sei jedoch, dass vor allem die „Thermen-Politik“ der CDU und ihrer Bürgermeisterin so manchen Bürger, aber genauso auch Gäste der Römer-Thermen auf die sprichwörtlichen Barrikaden trieb. Dass die Öffentlichkeit das Ringen um eine wirtschaftlich bessere Zukunft für diesen städtischen Eigenbetrieb in nahezu allen Phasen mitverfolgen und sich so ein fundiertes Urteil für die Stadtrats- und Bürgermeisterwahl bilden konnte, sei zu einem guten Teil der FWG zu verdanken. Der Bürger mischte sich ein. Eine breite Diskussion erfolgte. Die CDU jedoch setzte weiter auf ihre absolute Mehrheit, drückte Pläne durch, etwa für den Standort einer Stadthalle, was helles Entsetzen auslöste. Aber der Bürger fühlte sich informiert, die CDU legte bei der Stadthallen-Debatte sogar einen Rückwärtsgang ein. Zu spät“, sagen die beiden von der FWG. Dass eine derart breite, kontroverse Debatte Wahlen durchaus beinflussen kann, war „ganz im Sinn einer lebhaften Demokratie“.
Verwundert zeigen sich Sieler und Hoß, wenn Heidgen kritisiert, die anderen politischen Kräfte, allen voran die FWG, hätten im Wahlkampf offensiv für die Abwahl der Bürgermeisterin geworben. „Ja was denn sonst. Wenn wir der Auffassung sind, die Bürgermeisterin sei für dieses Amt nicht genügend geeignet, dann müssen wir dafür eintreten, dass sie dementsprechend auch den Platz zu räumen hat. Oder ist es schon eine Majestätsbeleidigung, wenn die Bürgermeisterin in aller Öffentlichkeit kritisiert wird?“ „Wir haben einen Wahlkampf der Argumente, nicht der Unterstellungen geführt. Klar, es wurde nicht mit Wattebäuschen geworfen. Die Auseinandersetzungen waren hart, aber fair“, finden die beiden FWG-Mandatsträger. Nicht allein ihrer Einschätzung nach, dürfte es „schwierig, aber machbar sein, dass die Bad Breisiger Politik zurückfindet zur normalen, unaufgeregten Arbeit“. Pressemitteilung
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