Kommunalwahl in der Verbandsgemeinde Altenahr

Neue Mehrheitsverhältnisse im Rat

Neue Mehrheitsverhältnisse im Rat

Verbandsgemeinde Altenahr. Kommunalwahlen sind etwas anderes als Europawahlen, das zeigte sich auch diesmal wieder bei den Ergebnissen in der Verbandsgemeinde Altenahr. Treten auf kommunaler Ebene doch meist nur die etablierten Parteien und Wählervereinigungen an, außerdem werden auf örtlicher Ebene eher Persönlichkeiten als Parteiprogramme gewählt. Seit die Wähler die Möglichkeit des Stimmenhäufelns auf einzelne Kandidaten (Kumulieren) und der Wahl von Kandidaten aus verschiedenen Parteien (Panaschieren) haben, wird davon auch immer häufiger Gebrauch gemacht. Was nicht zuletzt zum starken Anstieg des Anteils der Briefwähler auf mittlerweile fast 50 Prozent führt, denn wer seine Möglichkeiten alle ausnutzt und jedes Kreuzchen auf Kreis-, Gemeinde- und Ortsteilebene individuell den Kandidaten seiner Wahl verteilt, kann schon mal eine halbe Stunde für den reinen Wahlvorgang benötigen. Diese Zeit verbringt man wohl lieber auf dem heimischen Sofa als in der Wahlkabine.

Bei den Wahlen zum Verbandsgemeinderat gab es diesmal einen neuen Mitspieler, der die Machtverhältnisse gleich ordentlich durcheinanderwirbelt. Denn erstmals stellte sich die FWG zur Wahl und wurde aus dem Stand auch sofort zweitstärkste Fraktion im Altenahr Rathaus. Bei einer Wahlbeteiligung von 67,3 Prozent (+2,9 Prozentpunkte gegenüber 2014) holte sie 19,7 Prozent der Stimmen und zieht nun mit sechs Personen in den Verbandsgemeinderat ein. Nach der vorläufigen Sitzverteilung werden dies Heinz-Wilhelm Schaumann (Dernau, 2660 Stimmen), Guido Schmitz (Kesseling, 2608), Rainer Metzen (Hönningen, 2530), Helmut Hengsberg (Lind, 2220), Cornelia Köhler (Ahrbrück, 2063) und Britta Seifert (Berg-Krälingen, 1846) sein.

CDU bleibt

dennoch stärkste Fraktion

Stärkste Fraktion bleibt dennoch die CDU im Verbandsgemeinderat, die allerdings ihre absolute Mehrheit aufgrund eines gigantischen Stimmenverlustes von 22,8 Prozentpunkten verlor. Sie kommt jetzt nur noch auf 42,7 Prozent der Stimmen, das ergibt zwölf Sitze und mithin sechs weniger als bisher. Vorläufig sind dies Ingrid Näkel-Surges (Dernau, 3171), Frank Linnarz (Altenahr, 3243), Bernd Alisch (Hönningen, 2924), Georg Knieps (Altenahr, 2852), Ute Gabriel (Mayschoß, 2641), Jörg Marienfeld (Heckenbach, 2601), Michael Parschau (Altenahr, 2573), Andrea Thiel (Dernau, 2553), Gerhard Schreier (rechts, 2493), Markus Bertram (Dernau, 2466), Andreas Oldenburg (Hönningen, 2458) und Ewald Groß (Berg, 2427).

Platz drei im Verbandsgemeinderat verteidigen die Grünen mit 19,3 Prozent und einem Plus von 4,8 Prozentpunkten. Damit gewinnen Sie einen Sitz mehr und ziehen nun mit fünf Leuten in den Verbandsgemeinderat ein. Die sind nach vorläufigem Stand Johannes Fuhrmann (Lind, 3711), Markus Noack (Staffel, 3561), Jutta Pürling (Liers, 3294), Ulrike Görtz (Altenahr, 3081) und Natalie Schiffer (Ahrbrück, 2030). Die SPD musste sich mit 12,3 Prozent der Stimmen (Minis 5,5 Prozentpunkte) zufriedengeben, damit verlor sie zwei Sitze und stellt künftig nur noch drei Ratsmitglieder. Die sind vorläufig Michael Köhler (Dernau, 1495), Dr. Sigrid Dehmelt (Kalenborn, 1429) und Andreas Hermanns (Altenburg, 1418). Schließlich zieht auch die FDP in den Verbandsgemeinderat ein, ihr Ergebnis von 6,0 Prozent (+3,8 Prozentpunkte) verschafft den Liberalen zwei Sitze. Karl-Heinz Kreuzberg (Altenahr, 1146) und Berthold Phiesel (Berg, 1100) werden wohl die Mandate übernehmen.

Gemeinderäte und

Ortsbürgermeister

In Ahrbrück wurde Walter Radermacher vom Bürgerverein mit 85,2 Prozent der Stimmen zum Ortsbürgermeister gewählt, 14,8 Prozent stimmten gegen ihn. Hier erhielt der Bürgerverein auch mit 54,4 Prozent die absolute Mehrheit im Gemeinderat und stellt somit neun Ratsmitglieder. Die sind nach vorläufigem Stand Walter Radermacher (828), Jürgen Berzen (692), Guido Galle (668), Raphael Krüger (566), Karl Koll (554), Christian Keuler (507), Benjamin Kalbfuss (368), Carmen Höß (288) und Gerd Radermacher (262). Die CDU erreichte hier 45,6 Prozent der Stimmen und zieht mit sieben Mitgliedern in den Gemeinderat ein. Dies sind vorläufig Karl-Heinz Hermes (515), Rita Löhndorff (407), Michael Winterscheidt (401), Matthias Weber (331), Bernd Roßbach (287), Jennifer Winterscheidt (278) und Martin Rader (164).

In Altenahr verteidigte Rüdiger Fuhrmann sein Amt als Ortsbürgermeister vor Frank Müller von der SPD, der auf 35,9 Prozent der Stimmen kam. Im Gemeinderat holte die CDU mit 55,5 Prozent die absolute Mehrheit und zieht mit neun Personen in den Gemeinderat ein.

Dies sind vorläufig Rüdiger Fuhrmann (795), Peter Schmitz (585), Werner Lanzerath (571), Kerstin Müller (559), Andreas Carnott (539), Harald Mönch (529), Andrea Literski-Haag (458), Oliver Gasper (448) und Philippe Mathar (439). Die SPD kommt auf 24,3 Prozent der Stimmen, was ihnen vier Sitze beschert. Diese werden voraussichtlich übernommen von Frank Müller (529), Walter Auster (466), Tino Rossi (399) und Andrea Müller (398). 20,1 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für die FWG Hupperich, die damit mit drei Personen in den Gemeinderat einzieht. Die sind nach derzeitigem Stand Anke Hupperich (603), Andreas Asbach (525) und Christoph Zerwas (522).

In Berg wurde Erwin Kessel (CDU) mit 77,6 Prozent im Amt des Ortsbürgermeisters bestätigt, allerdings stimmten auch 32,4 Prozent gegen ihn. Für den Gemeinderat hatte sich nur die CDU beworben, sodass sämtliche 16 Sitze an die Christdemokraten gehen. Es sind dies Werner Esser (450), Iris Lanzerath (410), Gerd Gerres (404), Andreas Frings (390), Helmut Kündgen (382), Jürgen Schneider (356), Georg Cramer (351), Erhard Rondorf (345), Manfred Axer (338), Markus Zimmermann (334), Guido Lanzerath (329), Peter Caspers (322), Jochen Ratz (313), Heinz-Wilhelm Geldermann (309), Michaele Loose (185) und Klaus Dieter Nelles (276).

In Dernau kann Ortsbürgermeister Alfred Sebastian (CDU) stolz sein auf eine Wiederwahl mit 91,7 Prozent der Stimmen, nur 8,3 Prozent stimmten gegen ihn. Im Gemeinderat allerdings hat die FBL die Mehrheit, sie holte 53,2 Prozent der Stimmen und damit neun Sitze, die vorläufig besetzt werden von David Fuhrmann (1037) Heinz-Wilhelm Schaumann (865), Robert Berzen (711), Dieter Großgarten (671), Matthias Kriechel (572), Gregor Schumacher (550), Walter Schüller (506), Oliver Mauer (485) und Hans-Georg Schreiner (473). Die CDU erzielte 46,8 Prozent und zieht mit sieben Personen in den Gemeinderat ein. Das sind vorläufig Bernd Weber (764), Ingrid Näkel-Surges (714), Bert Bertram (710), Elke Surges (692), Gregor Gies (619), Timo Paetz (600) und Markus Bertram (565).

In Hönningen tritt Jürgen Schwarzmann (CDU) mit einem Ergebnis von 85,0 Prozent die Nachfolge von Hans-Josef Weber als Ortsbürgermeister an, 15,0 Prozent stimmten gegen ihn. Im Gemeinderat hat die CDU mit 58,7 Prozent und neun Sitzen die absolute Mehrheit. Gewählt wurden nach vorläufigem Stand Jürgen Schwarzmann (683), Ralf Peter Minwegen (473), Michael Pauly (460), Bernd Alisch (400), Katrin Hengsberg (399), Thomas Ohlert (398), Sven Schülter (364), Tobias Knebel (33) und Jörg Sicken (269). Die FWG freut sich über 41,3 Prozent der Stimmen und sieben Sitze im Gemeinderat. Diese werden vorläufig besetzt von Elfi Pauly (629), Jochen Pauly (617), Rainer Metzen (553), Stefan Reuter (402), Rudolf Schmitt (380), Volker Münch (273) und Marco Häger (221).

In Kalenborn ist Annette Winnen (CDU) mit 85,7 Prozent zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt worden. 14,3 Prozent stimmten gegen sie. Im Gemeinderat hat die CDU mit 61,2 Prozent souverän die absolute Mehrheit verteidigt, sie zieht mit acht Sitzen in das Gremium ein.

Das wird voraussichtlich Annette Winnen (576), Bernd Lewejohann (378), Berthold Tempel (255), Jessica Nestrowicz (231), Christian Jach (228), Joachim Nußbaum (224), René Hecker (211) und Kurt Mombauer (211). Die FWG holte 27,7 Prozent der Stimmen und damit drei Sitze im Gemeinderat, hier sind künftig voraussichtlich Wilfried Breidbach (295), Gregor Heuer (135) und Michael Sahlmüller (128) vertreten. Die SPD schließlich kam auf 11,1 Prozent, damit hat sie einen Sitz im Gemeinderat, der wohl von Dr. Sigrid Dehmelt (160) übernommen wird.

In Kesseling verteidigte Guido Schmitz (FWG) das Amt des Ortsbürgermeisters mit 78,4 Prozent Ja-Stimmen und 21,6 Prozent Gegenstimmen. Auch im Gemeinderat hat die FWG mit 72,8 Prozent die absolute Mehrheit und rückt mit neun Personen in das Gremium ein. Das sind vorläufig Guido Schmitz (474), Michael Bläser (306), Andreas Bläser (302), Sascha Hupperich (275), Richards Surges (271), Johannes Graf (257), Achim Weidenbach (242), Nicole Schachler (204) und Udo Bläser (173). Die CDU holte sich immerhin 27,2 Prozent der Stimmen und drei Sitze im Gemeinderat, voraussichtlich übernommen von Christoph Uliczek (234), Hubert Kreuer (22) und Christoph Berzen (197).

Ortsvorsteherin von Kreuzberg wurde Anke Hupperich von der FWG mit 77 Prozent der Stimmen, 23 Prozent stimmten gegen sie. Im Ortsbeirat ist die FWG Hubrich Dank 67,1 Prozent der Stimmen mit fünf Sitzen vertreten, dies sind vorläufig Anke Hupperich (207), Christoph Zerwas (189), Markus Aßbach (176), Andreas Asbach (173) und Anja Pörings (159). Die SPD kam auf 32,9 Prozent und freut sich über zwei Sitze im Ortsbeirat, die wohl von Walter Auster (249) und Ulrike Walden (204) besetzt werden.

In Lind gibt es einen neuen Ortsbürgermeister, denn Werner Zavelberg setzte sich mit 54,8 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Helmut Hengsberg durch, der auf 45,2 Prozent der Stimmen kam. Für den Gemeinderat gab es eine Listenwahl, bei der Barbara Zangerle, Patrik Bungart, Johannes Fuhrmann, Jochen Tibo, Andi Schumacher, Bärbel Schmitt, Herbert Lanzerath, Markus Reuter, Andre Löhr, Andreas Hengsberg, Christina Holzky und Heinz Zimmermann gewählt wurden.

In Mayschoß wurde Hubertus Kunz (CDU) mit 67 Prozent der Stimmen als Ortsbürgermeister bestätigt, er muss allerdings mit 33 Prozent Gegenstimmen zurechtkommen.

Auch hier hatte lediglich die CDU sich zur Wahl gestellt, sodass sämtliche zwölf Sitze an die Christdemokraten gingen. Es sind dies nach vorläufigem Stand Anneliese Baltes (397), Hartwig Baltes (53), Thomas Laux (349), Jan Hallerbach (342), Ute Gabriel (292), Jörg Jeckstadt (288), Karl-Josef Laux (285), Rainer Claesges (267), Jörg Laußer (254), Markus Baltes (232), Dr. Erwin Josten (231) und Christian Schütz (260).

In Rech ist Dominik Gieler (CDU) mit einem Wahlergebnis von 84,8 Prozent bei 15,2 Nein-Stimmen ein würdiger Nachfolger des langjährigen Ortsbürgermeisters Dieter Kutscher (SPD). Auch hier trat lediglich die CDU zum Gemeinderat an, sodass auch hier alle zwölf Stimmen an die Christdemokraten gehen. Es sind dies nach vorläufigem stand Dominik Gieler (245), Claudia Schreiner-Groß (186), Gerhard Schreier (185), Dirk Stephan (185), Adolf Schreiner (183), Stefan Grisotto (178), Dieter Lietzmann (175), Marcell Heinsch (171), Alexander Stodden (159), Martin Dievenich (138), Pia Schmitz 137) und Ralf Gemke (134).