Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - Stellungnahme
Neue Rheinbrücke zwischen Linz und Remagen-Kripp
BUND warnt vor weitere Zunahme des Verkehrs im Ahrtal
Ahrweiler. Die Kreisgruppe Ahrweiler des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verfolgt die jahrzehntelange Diskussion um eine neue Rheinbrücke zwischen Linz und Kripp von Beginn an mit großer Skepsis und Ablehnung. Zuletzt hatte der Umweltverband noch im Mai in einer Pressemitteilung geäußert, dass diese Maßnahme zwangsläufig weiteren Verkehr in das ohnehin schon verkehrsmäßig überlastete Ahrtal bringen würde. Zudem müsste die Trasse bei Kripp durch das Naturschutzgebiet (NSG) „Ahrmündung“ führen - durch den letzten naturbelassenen linksrheinischen Flussmündungsbereich überhaupt. Die Ahrmündung ist in dieser Form einmalig und ein mit hohen Bundesmitteln gefördertes Naturschutzgebiet - sowohl von hoher nationaler als auch internationaler Bedeutung. All dies ignoriert die weiterhin betonverhaftete FDP bei ihrer immer wieder aufkommenden Forderung für dieses auch ökologisch unverantwortliche Projekt. Unterstützung fand deren absurde Idee beim Neuwieder CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel und dem Neuwieder Landrat, Achim Hallerbach.
Strategische Kölner Südumgehung
Diese Maßnahme würde irreversible Eingriffe in diesem einzigartigen Gebiet nach sich ziehen. Ebenso nimmt die FDP wohl wissentlich hin, dass die dann vierspurige Verbindung zwischen der A 3 und der A 61 durch das Ahrtal faktisch zu einer strategischen Kölner Südumgehung würde - mit absehbar stark ansteigender (Schwerlast)-Verkehrsbelastung für die Rhein- und Ahrregion. Aus Sicht des BUND ist das untere Ahrtal bereits heute schon über Gebühr durch eine „Verautobahnung“ betroffen. Der BUND begrüßt daher auch ausdrücklich die klaren Ausführungen von Hans-Günther Fischer (Verbandsbürgermeister Linz), Herbert Georgi (Bürgermeister Remagen) sowie Andreas Geron (Bürgermeister Sinzig). Diese verweisen übereinstimmend ebenfalls auf die bereits heute ohnehin stark von Verkehrslärm und Emissionen geplagten Menschen in dieser Region. Und der BUND gibt weiter zu bedenken: Deutlich mehr Verkehr schließlich würden auch die geplanten weiteren Maßnahmen unterhalb Heimersheim mit einer Ahrquerung - durch das FFH-Gebiet Ahrauen - zwangsläufig nach sich ziehen, etwa für die eben schon heute hoch belasteten Orte bzw. Städte etwa Bad Bodendorf, Bad Breisig und Remagen. Wie der langandauernde Neubau der Nordumgehung Bad Neuenahrs (B266 neu) hat das Land nicht die finanziellen Ressourcen, um zügig Neubauten zu realisieren. Das Geld sollte sinnvollerweise in eine neue Verkehrspolitik mit intensiver Förderung des ÖPNV fließen!
Pressemitteilung
Kreisgruppe Ahrweiler des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)