Politik | 02.11.2020

Neuer Name für den „Lockdown light“ gesucht

Auch das Ausscheller-Denkmal in Mülheim-Kärlich beachtet die aktuellen Corona-Regelungen beim sogenannten „Lockdown light“.Foto: KH

Zugegeben: Deutsch ist manchmal eine schwere Sprache. Tagsüber heißt es „der Weizen“ und „das Korn“. Abends hingegen sagt man „das Weizen“ und „der Korn“. Die Deutsche Sprache kann auch ganz schön vertrackt sein. Ein einziger Buchstabendreher und der ganze Satz ist uriniert. Aber dass wir Deutschen so viele Worte aus dem englischen Sprachgebrauch übernehmen, kann ich nicht immer nachvollziehen. Das jüngste Beispiel ist der „Lockdown Light“, der mit dem wir seit dieser Woche leben müssen.

Der erste „Lockdown“ ist jetzt rund ein halbes Jahr her. Pünktlich bieten erste Discounter Umstandsmode und Babysachen in ihren Filialen an. Mein Bekannter hat letzte Woche wegen den neuen Corona-Beschlüssen eine Kontaktanzeige aufgegeben: „Suche für den zweiten Lockdown noch schnell einen Partner; hab keine Lust schon wieder mit mir selbst zu streiten.“

Seit dem ersten „Lockdown“ haben wir es leider nicht geschafft, einen deutschen Begriff für die Einschränkungen zu finden, die auf das Corona-Virus zurückzuführen sind. Warum machen wir es uns so einfach und bedienen uns der englischen Sprache? Gibt es keine griffigen deutschen Namen? Sind wir unkreativ?

Meine Meinung: Wenn man schon einen fremdsprachlichen Begriff wählt, dann hätte man nicht an England, sondern an China denken müssen. Denn dort hat das Virus bekanntlich seinen Ursprung. Wir alle kennen doch die nachfolgende Scherzfrage: „Wie heißt der chinesische Gesundheitsminister? Hatt Chi“. In diesem Sinne hätte man mit Sicherheit auch eine Lustiges anstelle des Begriffs „Lockdown“ gefunden.

Dieser englische Begriff bezeichnet im ursprünglichen Sinne des Wortes eigentlich eine Ausgangssperre oder auch eine Absperrung bzw. Versiegelung von Gebäuden und Bereichen. Bei einem Amoklauf oder einem Terroranschlag sollen Täter eingekreist werden und mögliche Opfer geschützt werden. Mit einer Pandemie hatte der „Lockdown“ also eigentlich wenig zu tun. Da man jedoch für einen gewissen Zeitraum Freiheiten einschränkt und Maßnahmen trifft, die extrem sein können, wurde der Begriff immer häufiger genutzt.

Der Begriff scheint im Falle der Corona-Pandemie ein gewisses Lebensgefühl der Betroffenen zu treffen. Zum einen verweist er auf eine Extremsituation, zum anderen erklärt er das Eingesperrtsein.

Generell gibt es zwar den Trend, englische Begriffe im Deutschen zu verwenden, weshalb der „Lockdown“ und der jetzige „Lockdown light“ auch schnell in unsere Umgangssprache übernommen wurden. Den eigentlichen Sinn der aktuellen Corona-Maßnahmen, die Gesundheit von sich selbst und anderen zu schützen, hätte man mit einem anderen Begriff vielleicht besser erklären können.

Vielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, ja eine Idee oder einen Vorschlag, welche Namen passender als „Lockdown“ sind. Wir freuen uns über ihre Zuschriften und Ideen.

Zum Abschluss der dieswöchigen Glosse der passende Witz zum Thema „Sprachen“: In einer Gaststätte streiten sich ein Franzose, ein Engländer und ein Mülheim-Kärlicher, wer die komplizierteste Sprache der Welt hat. Der Franzose meint: „Mon dieux, natürlich wir Franzosen. Wir schreiben ‚Monsieur‘ und wir sagen ‚Musjö‘.“ Der Engländer widerspricht: „“Well, wir Briten haben die komplizierteste Sprache: Wir schreiben ‚Elevator‘ und sagen ‚Lift‘.“ Daraufhin sagt der Mülheim-Kärlich: „Alles Unsinn. Wir Deutschen sind die Sieger. Wir schreiben ‚Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihren letzten Satz nicht richtig verstanden, würden Sie so nett sein und den bitte wiederholen?‘ und wir sagen ‚Hä?‘“

Ihr Ausscheller

Auch das Ausscheller-Denkmal in Mülheim-Kärlich beachtet die aktuellen Corona-Regelungen beim sogenannten „Lockdown light“.Foto: KH

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