Veranstaltungsreihe „Tanja trifft…“ mit Dr. Tanja Machalet MdL und Dr. Markus Mai

Pflegende sollen selbstständiger arbeiten und einheitlich ausgebildet werden

Präsident der Landespflegekammer fordert Entlastung und deutlich bessere Bezahlung für Pflegekräfte

Pflegende sollen selbstständiger arbeiten und einheitlich ausgebildet werden

Dr. Tanja Machalet MdL sprach mit dem Präsidenten der Landespflegekammer, Dr. Markus Mai. Foto: privat

20.08.2018 - 13:54

Wirges. Mit den Problemstellungen, die es bisher in der Pflege zu meistern gilt, sowie zukünftig zu erwartenden Herausforderungen setzte sich Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, auf Einladung von Dr. Tanja Machalet MdL im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tanja trifft…“ auseinander. Eine der zentralen Forderungen ist für ihn eine deutlich bessere Bezahlung der in der Pflege hauptberuflich Tätigen, um deren wichtigen Wert für die Gesellschaft klar herauszustellen.

„Wir beschäftigen uns mit vielen Modellen, um Arbeitskräfte im Bereich der Pflege zu mobilisieren. Die derzeit kursierende Zahl von 13.000 neu zu schaffenden Stellen ist, wenn man ehrlich ist, viel zu niedrig angesetzt“, erläuterte Mai.


Kompetenz anerkennen und Handlungsraum schaffen


Neben der Förderung des Wiedereinstiegs von ausgebildeten Pflegekräften in ihren Ausbildungsberuf und einer Ausdehnung bestehender Teilzeitarbeitsverhältnisse mit dem Ziel der Entlastung der Berufsangehörigen soll daher auch eine angemessenere Bezahlung, gerade in der Altenpflege, für Zulauf an Pflegekräften sorgen und weitere Abwanderung reduziert werden. Wichtig seien jedoch auch die Arbeitsinhalte der Pflegenden. Diese müssten zukünftig von einer hohen Autonomie geprägt sein. Eine gleichberechtigtere Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft ist aus der Sicht von Dr. Mai zudem zwingend geboten. „Es wäre auch zu überlegen, ob Pflegehilfsmittel wie z.B. Verbandsmaterialien unbedingt durch Ärzte verschrieben werden müssen oder ob nicht auch eine examinierte Pflegekraft dazu befähigt werden könnte“ regte Mai an.


Einheitliche Pflegeausbildung als Chance


Die ab 2020 vorgesehene Generalistik in der Pflegeausbildung, das heißt die Zusammenfassung ehemals verschiedener Ausbildungsberufe wie Krankenpflege, Altenpflege, sowie Kinderkrankenpflege, sehen Mai und Machalet als einen weiteren wichtigen Baustein zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Berufsbildes.

Tanja Machalet, die in ihrer Eigenschaft als stellvertretende Vorsitzende des Landtagsauschusses für Gesundheit, Pflege und Demographie sich intensiv mit der Thematik beschäftigt, berichtete von ihrer diesjährigen Sommerreise zu Pflege- und Gesundheitseinrichtungen in der Region. „Hier bin ich auf viel Engagement der Pflegekräfte getroffen. Aber es gibt immer noch zu viel Bürokratie, die von der eigentlichen Arbeit mit den zu Pflegenden abhält.“


Die Pflegekammer als Sprachrohr der Pflegenden


Das Publikum aus in der Alten- und Krankenpflege tätigen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sowie pflegenden Angehörigen und Vertretern der Kommunalpolitik, erhielt zu Beginn des Abends einen Einblick in den Aufbau und die verschiedenen Aufgabenbereiche der ersten deutschen Pflegekammer sowie die Gründe für ihre Einführung.

Mitglied der Pflegekammer sind alle, die einen Berufsabschluss in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege haben und in Rheinland-Pfalz eine Tätigkeit ausüben, bei der berufsgruppenspezifische Fachkenntnisse angewendet oder verwendet werden. Die verpflichtende Mitgliedschaft wurde dabei vom Publikum intensiv und durchaus kritisch diskutiert.

Dr. Mai erklärte hierzu, dass es gerade in der heutigen Zeit erforderlich sei, dass sich diejenigen, die die Pflege in unserem Land sichern, organisieren und ihre Forderungen als Gruppe äußern, da ihre Interessen in Wirtschaft und Politik sonst kaum Beachtung fänden. Die Pflegekammer strebt dabei auch eine enge Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften an.

„Ich bin überzeugt, dass wir mit der angestoßenen Diskussion und durch das breite Interesse in der Öffentlichkeit einen Schritt in die richtige Richtung tun. Darüber hinaus denke ich, dass auch die Einführung des neuen Pflegeberufegesetzes helfen wird, insbesondere die Altenpflege attraktiver zu machen und mehr junge Leute für diesen Bereich zu gewinnen“, sagte Tanja Machalet abschließend.

Pressemitteilung

Dr. Tanja Machalet MdL

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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