Swisttaler Gemeinderat war sich einig

Provisorischer Kindergarten im Kammerfeld soll eingerichtet werden

Einrichtung einer Kindertagesstätte mit drei oder vier Gruppen im Neubaugebiet burgenländischen in Heimerzheim dauert noch

13.02.2019 - 12:26

Swisttal. In der Gemeinde Swisttal herrscht ein akuter Mangel an Kindergartenplätzen, der auch so schnell nicht behoben werden kann. Das erfuhr der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Allerdings wurden dort auch Maßnahmen ergriffen, um das Problem in absehbarer Zeit in den Griff zu bekommen.

So wurde der Rhein-Sieg-Kreis als Träger der Jugendhilfe gebeten, ein Interessenbekundungsverfahren einzuleiten, um einen Investor und einen Träger für die Einrichtung einer Kindertagesstätte mit drei oder vier Gruppen im Neubaugebiet Burglindchen/Burggraben in Heimerzheim auszuwählen. Doch bis es soweit ist, können noch einige Jahre vergehen, sodass zunächst ein Provisorium auf einem Grundstück im Heimerzheimer Kammerfeld geschaffen werden soll für einen zwei-gruppigen Kindergarten. Dessen Finanzierung sei vollständig gesichert, der Rhein-Sieg-Kreis habe dies bereits zugesagt, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU).


152 Plätze für Kinder über drei Jahre fehlen


Im kommenden Kindergartenjahr 2019/2020 fehlen in der Gemeinde Swisttal insgesamt stolze 152 Plätze für Kinder über drei Jahren sowie 16 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Zwar könne man durch die Überbelegung von Gruppen in den bestehenden Kindergärten diesen Fehlbedarf um 25 Plätze reduzieren. Doch beispielsweise in Heimerzheim will die katholische Kirchengemeinde ihren Kindergarten St. Kunibert erst zum Kindergärtenjahr 2021/22 von zwei auf drei Gruppen erweitern. Die geplante Kindertagesstätte „Am Burglindchen“ braucht ebenfalls etwa zwei Jahre bis zur Fertigstellung und dürfte dann etwa gleichzeitig betriebsbereit sein. Deshalb musste eine Interimslösung her mit einem Provisorium für zwei Gruppen in Containerbauweise, da war sich der Gemeinderat einig. Die Verwaltung hatte eigentlich mit einem Standort hinter dem Gebäude der Unteren Erft geliebäugelt, weil dort die Erschließung bereits gesichert sei.

Das sahen die Kommunalpolitiker aber völlig anders und kritisierten beispielsweise die damit einhergehende Verkehrsbelastung. Günter Tappeser (CDU) wies darauf hin, dass sich die ohnehin bestehenden Park- und Verkehrsprobleme in diesem Bereich während der Bauphase des Kindergartens St. Kunibert durch den zu erwartenden Baustellenverkehr verschärfen dürften. Außerdem befürchtete er, dass aufgrund der Gesamtsituation bei den fehlenden Kindergartenplätzen das Provisorium länger bestehen werde als die geplanten zweieinhalb Jahre, sodass den Bürgern über längere Zeit der bisherige Platz zum Verweilen nicht zur Verfügung stehen werde. Deshalb solle man besser eines der Areale im „Kammerfeld“ pachten.


Grundstück im Kammerfeld vielleicht ohne Pacht


Für die SPD machte Tobias Leuning klar, dass auch seine Fraktion zunächst die Untere Erft bevorzugt, dann aber „gute Argumente“ für das Kammerfeld gefunden habe: „Die Fläche drei im Kammerfeld ist einfach besser.“. Stefan Faber (Grüne) plädierte ebenfalls für eine schnelle Lösung im Kammerfeld, zumal dort auch die „Kunden“ für die Kita, in Form von jungen Familien, vorhanden seien. Werner Hahnenberg (CDU) machte deutlich, dass die Zuwegung ein wichtiges Kriterium sei für das Schaffen optimaler Kindergartenplätze. In einem Gespräch mit ihm habe der Eigentümer der Fläche drei im Kammerfeld außerdem in Aussicht gestellt, sein Grundstück sogar pachtfrei zur Verfügung zu stellen. Was für den Gemeinderat ein schwerwiegendes Argument war, die Gemeindeverwaltung auf diesen Weg in Marsch zu setzen. Außerdem beschloss der Rat, in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Kreises die möglichen weiteren Optionen zur Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen zu prüfen. Beispielsweise die Erweiterung der „Villa Kunterbunt“ in Odendorf um eine Gruppe, über die der Träger im März entscheiden will. Außerdem gebe es Überlegungen, den Kindergarten St. Georg in Miel um eine weitere Gruppe zu erweitern, hier habe die katholische Kirchengemeinde bereits ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert. JOST

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