Grüne Lahnstein fordern lückenlose Aufklärung des Bahnunglücks
Sachliche Auseinandersetzung über Konsequenzen
Lahnstein. „Am 30. August wurde die Lahnsteiner Bevölkerung durch ein Güterzugunglück erschüttert. Doch bis heute gibt es nur Spekulationen über die Unglücksursache. Die Informationspolitik der Bahn lässt doch sehr zu wünschen übrig“, so die Grüne Geschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein Jutta Niel. „Lag es an einem fehlerhaften Zug, an schadhaften Gleisen oder war es menschliches Versagen? Eine Frage die bis heute für die Öffentlichkeit ungeklärt ist.“
„War nach ersten Meldungen die Ladung noch Bio-Diesel, so stellte sich bald heraus, es handelt sich doch um Mineral-Diesel. Dieser ist in der Gefahrgutklasse noch eine Stufe höher angesiedelt. Ist es möglich, dass der Frachtführer über den geladenen Gefahrstoff keine Information hatte oder wollte er die durch das Auslaufen desselbigen bestehende Gefahr einfach nur verharmlosen? Wer den Rettungskräften falsche Angaben über die Gefahrstoffe macht oder gar keine Angaben macht und dabei in Kauf nimmt das austretendes Gefahrgut in Trinkwasser gelangt, der sollte keine Möglichkeit mehr haben Gefahrstoffe zu transportieren,“ ergänzt der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Lahnsteiner Stadtrat Gerhard Schmidt.
„Sorgen bereitet zurzeit noch die Kontamination des Bodens. Wird hier mit offenen Karten gespielt und wirklich das gesamte kontaminierte Erdreich entfernt? Da bleibt nur das Prinzip Hoffnung. Ausdrücklich zu begrüßen sind hier die Bodenproben, die der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Frank Puchtler veranlasste. Im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner ist zu hoffen, dass diese in ausreichendem Maße durch die Bahn auch berücksichtigt werden,“ so der GRÜNE Gerhard Schmidt weiter.
„Eine Forderung, Gefahrguttransporte aus dem Mittelrheintal zu verbannen, ist -solange es keine sicherere Ausweichstrecke gibt- wenig sinnvoll. Solange Gefahrgut von A nach B transportiert werden muss, sollte dies mit dem möglichst sichersten Verkehrsträger geschehen. Die Schiene ist der sicherste Ort für Gefahrgutverkehr. Nach einer lückenlosen Aufklärung des Unfallhergangs und nach Vorliegen des Unfallberichtes der Behörden ist eine sachliche problemorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Gefahrgutverkehr auf Güterzügen durch das Mittelrheintal sicherlich sinnvoll,“ so das GRÜNE Ratsmitglied Jutta Niel. Aber die Forderung einer Verlagerung ohne ausreichende Alternative ist purer Populismus und dient höchstens als Wahlpropaganda.
Pressemitteilung
Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein