Info der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Sachstandsbericht Abwasserentsorgung, Trinkwasser- und Stromversorgung

20.07.2021 - 08:40

Kreis Ahrweiler.


Sachstandsbericht Abwasserentsorgung


Wo stehen wir?

Das Abwasserwerk der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler ist massiv getroffen von der Umweltkatastrophe vom 14/15.07.2021.

Neben dem in großen Teilen zerstörten Sammlernetz des Abwasserzweckverbandes Untere Ahr sind im Stadtgebiet umfangreiche Schäden an der Ortskanalisation und in den Hausanschlüssen zu bearbeiten.

Das Kanalsystem ist selbst stark durch Schlamm aus dem Hochwasserereignis verstopft, der bei Verhärtung fast wie Beton zu beseitigen ist.

Durch diese Verstopfungen kommt es auch jetzt schon zu Überstauereignissen und Folgeschäden.

Was brauchen wir?

Es ist auch aus hygienischen Gründen zwingend notwendig, und das oberste Ziel, des Abwasserwerkes wieder eine geregelte Abwasserentsorgung aufzubauen. Dies ist natürlich umso schwieriger, da noch nicht überall Trink-/ oder Brauchwasser zur Verfügung steht um das Abwasser abzuführen.

Wir brauchen dringend ihre Unterstützung, um die Kanäle nicht weiter zu belasten und ein Ableiten zu verhindern. Bitte kehren sie keinen Schlamm in die Kanalisation. Das belastet das System in dieser Lage immens und kann in ihrer direkten Nachbarschaft zu Verstopfungen führen. Wir bitten, über die WC-Anlagen kein Papier oder Feuchttücher zu entsorgen. Bitte führen sie diese dem Restmüll zu. Auch der Mühlenteich muss dringend freigehalten werden, da dieser als Vorflut dient.

Wie gehen wir das an?

Das Spülen der Kanäle wird in den nächsten Wochen eine Daueraufgabe des Abwasserwerkes sein.

Schlamm muss aus dem Kanalnetz!

Auch ist es wichtig den Mühlenteich freizuhalten, da die Regenwasserentwässerung sonst ebenfalls zu Rückstau führt.

Im Rohrnetz befinden sich viele Schadensbilder. In einem ersten Schritt ist die Priorität die Funktionsfähigkeit des Kanalsystems wiederherzustellen.

In einem zweiten Schritt werden schadhafte Hausanschlüsse angegangen.

Wir danken für die große Hilfsbereitschaft. Weitere Updates folgen.


Sachstand Trinkwasserversorgung


Das Wasserwerk bekommt immer mehr einen Überblick über das extreme Schadensbild.

Mehrere Ahrkreuzungen der Wasserleitungen sind nicht mehr nutzbar, eine Vielzahl von Rohrbrüchen erschwert die Wasserverteilung.

Vom Wahnbachtalsperrenverband bekommt das Wasserwerk umfangreiche Unterstützung und grundsätzlich stehen dort ausreichende Liefermengen zur Verfügung.

Auf dem zentralen Hochbehälter Tritschkopf kann Wasser sicher gespeichert werden, dies wird jetzt je nach Bauzustand dem Trinkwassernetz zugeführt, wobei von hier aus zunächst nur die Osthälfte und Mitte der Stadt unmittelbar versorgt werden kann. Dies erfolgt sukzessive, um die Luft langsam aus dem System zu bringen. Es kann auch zu Braunverfärbungen kommen.

An mehreren Stellen finden Unterbrechungen durch Rohrbrüche statt. Es stehen mehrere Teams zur Verfügung, die diese Rohrbrüche im Ortsnetz bearbeiten. In einem zweiten Schritt werden dann defekte Hausanschlüsse angegangen.

Wir bitten ausdrücklich, nicht die Wasserhähne voll aufzudrehen, da dann die Gefahr besteht, dass das Netz wieder zusammenbricht.

Bitte nutzen Sie das erste Wasser nur als Brauchwasser zur Körperpflege, zum Spülen und zur Reinigung erster wichtiger Gegenstände. Wenn das Brauchwasser am Anfang umfangreich für die sicherlich notwendigen Reinigungsleistungen an den Häusern gebraucht würde, droht das Netz zusammenzubrechen.

Abgekocht können Sie das Wasser als Trinkwasser nutzen. Wo dies nicht möglich ist, greifen Sie bitte auf Mineralwässer und die im Aufbau befindlichen Notwasserstationen zurück, Standorte hierzu werden noch veröffentlicht.

Nach und nach wird auch wieder Trinkwasserqualität erreicht werden, hierüber werden Sie gesondert informiert.

Ein Team versucht, für den Westen der Stadt die Eigenwasserversorgung in Brauchwasserqualität durch die Reaktivierung des Brunnens an der Walporzheimer Straße in Betrieb zu nehmen.

Das Ziel des Wasserwerkes ist es, in einer ersten Phase in einem großen Teil der Stadt wieder Wasser an den einzelnen Hausanschlüssen in einem reduzierten Standard (weniger Druck, weniger Menge und nur geringere Wasserqualität) zur Verfügung zu stellen.

In der Folge werden die Werke versuchen, über Provisorien den Standard nach und nach zu erhöhen.

Wir bitten um ihr Verständnis in der für uns alle extremen Situation. Bitte zeigen sie weiterhin Hilfsbereitschaft und unterstützen Sie Nachbarn mit defekten Hausanschlüssen indem sie diese mitversorgen.


Sachstand Stromversorgung - Pressemeldung der Ahrtal-Werke


1) Wie groß sind die Schäden am Stromnetz?

Das Schadensausmaß ist sehr groß. Der Großteil der Stromnetzstationen wurde überspült, viele Leitungen beschädigt, selbst unterirdische Leitungen wurden in Gänze herausgerissen.

2) Haben die ATW ausreichend Ressourcen zur Schadensbehebung?

Derzeit arbeiten die Ahrtal-Werke mit Partnern sowie befreundeten Stadtwerken und dadurch mit mehr als 75 Personen in der Schadensbehebung.

3) Wann haben wir wieder Strom?

Es ist den Ahrtal-Werken trotz des immensen Ausmaßes der Schäden bereits gelungen die Stadtteile

• Kirchdaun,

• Gimmigen,

• große Teile Heimersheims,

• Teile von Bad Neuenahr

• und Teile der Verbindung von Bad Neuenahr nach Ahrweiler

wieder mit Strom zu versorgen.

Eine konkrete Aussage auf Ebene einzelner Straßen zu treffen, ist aktuell leider nicht möglich, da dies abhängig von den vorgefundenen Schäden im Stromnetz des jeweiligen Bereiches ist. Bis eine vollständige Stromversorgung wiederhergestellt werden kann, können trotz des enormen Einsatzes Wochen vergehen.

Um den Prozess so effizient wie möglich zu gestalten, bitten wir sie, die Einsatzkräfte zu unterstützen, indem sie bspw. den Zugang zu den Netzstationen sowie zum Hausanschluss ermöglichen.

4) Warum dauert die Instandsetzung des Stromnetzes trotz der vielen Einsatzkräfte so lange?

Infolge der Extremwetterereignisse wurden viele Netzanlagen beschädigt. Im ersten Schritt müssen deshalb alle Stromnetzstationen von Schlamm und Geröll befreit werden.

Mit den noch vorhandenen Netzteilen wird eine zunächst provisorische Stromversorgung errichtet. Dabei müssen vor Inbetriebnahme alle Hausanschlüsse einer Untersuchung unterzogen werden, bevor diese wieder mit Strom versorgt werden können.

Im Anschluss muss das Stromnetz nahezu vollständig erneuert werden.

Der Zugang zu den Hausanschlüssen ist somit für die ATW zwingend notwendig.

5) Warum sind auch Gebiete vom Stromausfall betroffen, die nicht selbst überflutet wurden?

Strom wird je nach Entfernung in unterschiedlichen Spannungsebenen transportiert. Die Versorgung von Haushalten erfolgt im Niederspannungsnetz.

Die Energie wird vom Mittelspannungsnetz in das Niederspannungsnetz transformiert. Wenn eine Mittelspannungsstation beschädigt wurde oder im Überschwemmungsgebiet liegt, kann diese nicht genutzt werden, wodurch die Verbindung zu nachfolgenden Bereichen fehlt.

Weiterhin verzweigt sich das Niederspannungsstromnetz in Strängen zur Versorgung aller Hausanschlüsse. Bildlich vergleichbar zu den Ästen eines Baumes. Wenn ein Strang beschädigt wurde, wie durch die aktuelle Überflutung an vielen Stellen geschehen, kann die Belieferung von im Verlauf des Stranges folgenden Hausanschlüssen nicht mehr erfolgen. Es kann in so einem Fall auch vorkommen, dass der gesamte Strang außer Betrieb genommen werden muss.

Aufgrund der enormen Stromnetzschäden aus der aktuellen Überflutung, sind von diesem Sachverhalt derzeit leider diverse Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler betroffen.

6) Wie sieht es mit der Gasversorgung aus?

Das Gasnetz der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gehört den Ahrtal-Werken, wurde aber zur Betriebsführung an die enm (Energienetze Mittelrhein) verpachtet. Die Schäden im Gasnetz sind, nach einer ersten Einschätzung der enm, so groß, dass mit monatelangen Einschränkungen der Gasversorgung zu rechnen ist.

7) Wie steht es um die Fernwärmeversorgung?

Im Gegensatz zur Wärmeversorgung mit Gas wird die Fernwärmeversorgung voraussichtlich bereits nach einer Woche in weiten Teilen wieder zur Verfügung stehen.

Mit dieser Lösung besteht auch die Möglichkeit, eine Versorgung für weitere sich unmittelbar an der Fernwärmetrasse befindende oder mit Vorsorge-Hausanschluss ausgestatte Haushalte bereitzustellen.

8) Wo erhalte ich weitere Informationen zur aktuellen Situation der Stromversorgung?

Um eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, verlinken die Ahrtal-Werke auf ihrer Internetseite zur gemeinsamen Informationsaufbereitung auf die Seite der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite der Ahrtal-Werke unter „Aktuelles“. Darüber hinaus stehen die Ahrtal-Werke mit einem persönlichen Ansprechpartner unter der Telefonnummer 02641 9050-0 zur Verfügung.

Die Ahrtal-Werke wünschen allen Einwohnerinnen und Einwohner viel Kraft, Mut und Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation. Sie danken allen HelferInnen sowie UnterstützerInnen.

Pressemitteilung der

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

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