Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Bendorf
Solidarisch mit Hambach-Umweltschützern
Mit sechs Bussen fuhren Bündnisgrüne und BUND zur Großdemonstration im Hambacher Forst - Sie fordern schnelles Ende für klimaschädliche Braunkohleverstromung
Bendorf. Richtig verstandenes Umweltbewusstsein reicht weiter als bis an den eigenen Gartenzaun. Deshalb haben sich Mitglieder des Ortsverbands Bendorf von Bündnis 90/Die Grünen an den Protesten gegen die Abholzung des Hambacher Forsts (bei Köln) beteiligt. Von Koblenz aus, wo der Naturschutzbund BUND zu einer Kundgebung aufgerufen hatte, waren sechs Busse nach Hambach gestartet, wo man sich an einer Großkundgebung beteiligte. Nach Schätzungen der Polizei demonstrierten rund 50.000 Besucher gegen die Pläne des Energieunternehmens RWE, den Wald im Hambacher Forst dem Braunkohletagebau zu opfern. Sie halten das für überflüssig, da die Stromgewinnung durch Kohle für die weltweite Klimaerwärmung verantwortlich gemacht wird und ohnehin innerhalb kürzester Zeit beendet werden müsse.
Durch die Rodung des Waldes, so die Bendorfer Bündnisgrünen, wolle der RWE-Konzern die Voraussetzungen für den Braunkohleabbau für weitere 30 Jahre schaffen.
Der Hambacher Forst sei nach der letzten Eiszeit als Mischwald entstanden. Ursprünglich war er mehrere tausend Hektar groß. Für den Kohleabbau wurde bereits der größte Teil abgeholzt. RWE wolle nun weitere 100 Hektar der verbliebenen 200 Hektar roden. Gegen die Rodung des Hambacher Forstes kämpfen seit 2012 Umweltaktivisten. Unter anderem errichteten sie Baumhäuser in dem betroffenen Waldgebiet. Seit Mitte September läuft die polizeiliche Räumung der Baumhäuser , in denen Umweltaktivisten gewaltlosen Widerstand leisten. Vor einer Woche verfügte das Oberverwaltungsgericht Münster einen Rodungsstopp für den Hambacher Forst. Das Großaufgebot der Polizei, die mit der Räumung des Waldes beauftragt war, zog sich daraufhin zurück. Noch am selben Wochenende fand in Hambach die Großdemonstration gegen die Kohleverstromung statt, an der sich auch die Bendorfer Umweltschützer beteiligten.
Für sie heißt das in Deutschland zuallererst: Die dreckigsten Kohlemeiler sofort abschalten, bis 2030 schrittweise ganz aus der Verstromung von Kohle aussteigen und keinesfalls neue Kohle-Abbaugebiete in Angriff nehmen. In einer Mitteilung der Bendorfer Bündnisgrünen heißt es: „Wir unterstützen diesen Protest. Es gilt, die Klimakatastrophe aufzuhalten und erneuerbare Energien konsequent auszubauen.“
Pressemitteilung
Bündnis 90/Die Grünen
Ortsverband Bendorf
Nur zur Aufklärung: In Rheinland-Pfalz ist Windkraft in Naturschutzgebieten und in Gebieten mit zusammenhängendem Laubholzbestand mit einem Alter von über 120 Jahren absolutes Tabu! In Landschaftsschutzgebieten und Natura 2000-Gebieten ist in RLP Windkraft zwar möglich, aber nur, wenn die Schutzzwecke und Erhaltungsziele nicht erheblich beeinträchtigt werden. Klar: Windkraft als Klimaschutz kann mit anderen Umweltschutzbereichen in Konflikt geraten. Insbesondere durch Schädigung der Vogel- und Fledermauspopulation. Das ist unstreitig. Dann muss im Interesse des Gemeinwohls äußerst sorgfältig und gerichtsfest abgewogen werden.Und der Strombedarf muss insgesamt drastisch gesenkt werden.Unbegrenztes Wachstum ohne Naturschädigung gibt es nicht! Aber was hat Windkraft an sich mit dem ökologisch völlig unsinnigen Abholzen des Hambacher Forstes zu tun. Absolut nichts! Es ist völlig richtig, dass DIESE GRÜNEN und der BUND gegen diesen Abholzfrevel energisch und erfolgreich protestiert haben.
Nachtrag zum Kommentar von Herrn Klasen:
HESSEN - "REINHARDSWALD" = NATURSCHUTZGEBIET - Lt. Beschluss von CDU und GRÜNEN soll gerodet werden.
WOFÜR? Für WINDKRAFTANLAGEN.
Grün ist schon lange nicht mehr grün.
Wird Zeit, dass sie sich ein anderes, weniger verlogenes Logo zulegen.
Unglaublich populistisch und Unglaubwürdig, wurde doch 2016 von der damaligen rot-grünen Landesregierung die Rodung und Nutzung des Hambacher Forstes genehmigt. So sind also Zusagen der Grünen zu bewerten: Bedeutungslos!