Katholische Sozialverbände Neuwied fordern aktiven Sonntagsschutz

Sonntage dienender Erholung der Familie

Neuwied. Die Vorsitzenden der katholischen Sozialverbände KAB – Monika Hommer, kfd - Ruth Solbach und Kolping – Werner Hammes fordern namens ihrer Verbände, die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage auf keinen Fall zu erweitern.

Der Sonntag ist ein wichtiges Kulturgut und dient der Erholung der Familie. Er ist eine wichtige Säule des Gemeinwesens, er stärkt das Vereinsleben und dient somit der Sozialisierung der Gesellschaft. Der Krankheitsstand und die Belastung für Arbeitnehmer ist kontinuierlich steigend. Daher setzen sich die Vorsitzenden für einen Break am Sonntag ein.

Besonders die Vorweihnachtszeit dient der Besinnlichkeit und nicht des erhöhten Konsums an Sonntagen. Die katholischen Sozialverbände zeigen Flagge zugunsten der Arbeitnehmer und Familien.

Es ist ihnen sehr wohl bewusst, dass die vielseitigen neuen Einkaufsmöglichkeiten dem örtlichen Einzelhandel zu schaffen machen. Das Kaufverhalten hat sich zum Beispiel durch Online-Einkauf und Outlet-Center drastisch verändert. Dies ist kein Grund, den Sonntagsschutz weiter aufzuweichen. Neue Ideen, Strategien und Kreativität, wie z.B. die Ladies‘- night sind seitens des Einzelhandels gefordert. Neben Qualität, fachlicher Beratung, Kundenfreundlichkeit und Service ist aktives Handeln angezeigt. Die vier Cityevents, leider gekoppelt mit verkaufsoffenen Sonntagen, müssen die Ausnahmen bleiben, wenn überhaupt, kontrolliert und eingeschränkt. In England z.B. dominieren Ketten statt dem örtlichem Einzelhandel, weil diese die langen Öffnungszeiten viel einfacher lösen können. Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Grundsatzurteil dargelegt, welche Bedeutung der freie Sonntag für alle Menschen hat, ob religiös orientiert oder nicht. Der Werteverfall grundsätzlich darf nicht noch größer werden. Somit ist die Rechtslage klar und eindeutig, denn alle verkaufsoffenen Sonntage stellen laut Grundgesetz erst einmal eine Ausnahme dar, die durch Anlassbezogenheit und Tradition gerechtfertigt werden müssen. Dazu braucht mehr Konsum auch mehr verfügbares Einkommen, denn einen Euro kann man nur einmal ausgeben. Wenn in der Stadt der Umsatz am Sonntag steigt, so sinkt er in der Woche. Zeitgemäße Öffnungszeiten, zum Beispiel den Samstag als Einkaufs- und Shoppingtag kreativ zu gestalten und bessere Marketingstrategien sind gefragt. Die Vorsitzenden laden die IHK, Vertreter der Fraktionen und den Einzelhandel gern zu einer Diskussion zur Stadtentwicklung ein. Bereits jetzt arbeiten schon elf Millionen Erwerbstätige aktuell an Sonn- und Feiertagen. Setzt sich dieser Trend fort, geht innerhalb weniger Generationen der Sonntag als Kulturgut und Säule des Gemeinwesens verloren und ein weiterer Werteverfall ist zu befürchten. Daher machen sich die katholischen Sozialverbände für einen aktiven Sonntagsschutz zur Erholung in Familie und Vereinen stark. „Für uns, die katholischen Sozialverbände stehen Mensch und Schöpfung im Mittelpunkt.“