SPD besuchte Niedererbach - und stellt sich neu auf
"Sozis" künftig unter dem Namen "Montabaur Land" aktiv
Niedererbach/Montabaur. Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der VG Montabaur stellen sich neu auf: künftig werden sie in den 20 zur VG gehörenden Ortsgemeinden (alle ohne diejenigen in der Augst) rund um die Kreisstadt als „SPD-Ortsverein Montabaur Land“ firmieren. Dies wurde in der Jahreshauptversammlung des bisherigen Ortsvereins Ahrbach-Stelzenbach in Niedererbach von allen anwesenden Mitgliedern beschlossen.
Zuvor begrüßte Niedererbachs Ortsbürgermeister Andreas Neubert mit den Beigeordneten Frederik Kaiser, Arno Stahlhofen und Stefanie Stächer den Vorstand des SPD-Ortsvereins zu einem Rundgang durch das schmucke Dorf an der Grenze zu Hessen. „Wir freuen uns über Ihren Besuch und Ihr Interesse an unserem Ort, herzlich Willkommen in Niedererbach“, so der Ortschef bei der Begrüßung vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Themen waren unter anderen die Nutzung des alten Feuerwehrgebäudes als Bauhof, der Ausbau der Bergstraße und die Erhaltung der Kirche als ortsbildprägendes Gebäude, sowie der Hochwasserschutz in der wachsenden Gemeinde, in der drei Bäche zusammenfließen. Sorgen macht der Dorfspitze die anstehende Sanierung des Kindergartens, die aus finanzieller Sicht einem möglichen Neubau vorzuziehen ist. „Ein Neubau unter Einhaltung der geforderten Standards ist für die Ortsgemeinde nicht leistbar“, so Ortsbürgermeister Neubert mit Zustimmung der drei Beigeordneten.
Nach dem Ortsrundgang bekamen die Gäste bei einer Präsentation des Fördervereins „Unser Dorf hat Zukunft Niedererbach e.V.“ im Haus Erlenbach weitere Einblicke in das Dorfleben. „Anlass für die Gründung des Vereins war die Rettung und Sanierung des alten Tagelöhnerhauses zum heutigen historischen Rathaus“, so die Schriftführerin des Fördervereins Stefanie Stächer. Dies sei das einzige erhaltene Haus seiner Art im gesamten Westerwald. Altbürgermeister Gerhard Theis lobte die vielfältigen Aktivitäten des Vereins von der gelebten Nachbarschaftshilfe, nützlichen Vorträgen und Ausflügen bis zu Wanderungen und der Unterstützung von Geflüchteten. Ein Problem bedrängt den Niedererbacher Dorfverein ebenso wie viele andere Vereine in der Region: es fehlt an Nachwuchs für die Vorstandsarbeit! Natürlich brachte die sich anschließende Diskussion dafür keine Lösung!
Kaum Lösungen gab es dann auch in der anschließenden Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins, was die ungewisse Zukunft der Sozialdemokratie in Deutschland und darüber hinaus betrifft. Ortsvereinsvorsitzender Erik Walter (Heiligenroth) erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass es Zeiten gab, in denen jede/r zweite Bundesbürger/in (wenn auch nicht in der VG Montabaur) die SPD wählte. „Inzwischen stecken wir in einer Identitätskrise“ so der OV-Chef. Als kleiner Ortsverein an der Basis stemme man sich rund um Montabaur dagegen und biete allen aufrechten Demokraten und Demokratinnen eine Mitarbeit an – besonders denjenigen, die sich dem immer größer werdenden braunen Sumpf entgegenstellen wollen, ergänzte Vorstandsmitglied Michael Nagel (Neuhäusel).
Für die SPD-Kreistagsfraktion war dessen Co-Vorsitzender Thomas Mockenhaupt (Mörlen) an den Erbach gekommen, um aus der Kreispolitik zu berichten: Er wies darauf hin, dass man im Kreis gute Lösungen für die Krankenhausversorgung gefunden habe und äußerte die Hoffnung, dass die geforderte schulische Ganztagsbetreuung in Trägerschaft der Jugendhilfe zufriedenstellend geregelt werden könne. Für die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Montabaur wies dessen Vorsitzender Ralf Halbauer (Montabaur) auf die auf die VG zukommende Kostenlawine mit Fertigstellung des neuen VG-Rathauses, dem geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in der Kreisstadt sowie den wohl nicht zu umgehende Neubau des Hallen- und Freibades hin. Beide Kommunalpolitiker äußerten ihre Hoffnung, dass in Montabaur die notwendige 3. Kreissporthalle in Kooperation von VG, Kreis und Land (als Schulträger des Landesmusikgymnasiums) errichtet werden kann.
Vorsitzender Erik Walter berichtete über viele erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen, beispielsweiseweise zum Thema Migration und Arbeit bis zum regelmäßigen „Sozi-Stammtisch“. Kassenführerin Ellen Heyne (Heiligenroth) konnte erfreut mitteilen, dass ausreichend finanzielle Mittel für die Umsetzung der vielfältigen geplanten Aktivitäten 2026 mit dem Landtagswahlkampf im Mittelpunkt vorhanden seien.
Dann wurde es spannend zu der Frage, wie sich die SPD künftig in den Kleinregionen Eisenbachgemeinden, Buchfinkenland, Elbertgemeinden, Ahrbachgemeinden und Gelbachhöhen in der VG Montabaur aufstellen will. Nach kurzer Diskussion entschied sich die Versammlung für den Namen „SPD-Ortsverein Montabaur Land“. Es sollen regelmäßig Veranstaltungen und Ortsbesuche in allen Teilen des OV-Gebietes im Süden des Westerwaldes stattfinden. Einziges Problem dabei: es fehlt an neuen aktiven Mitgliedern, die viele großartige Ideen mit umsetzen wollen.
Abschließend lud Uli Schmidt (Horbach) als 2. Vorsitzender zu einem informativ-musikalischen Abend am 21.11. zum Thema „Deutschland kippt nach Rechtsaußen – was jetzt zu tun ist!“ in die Elberthalle in Niederelbert ein. Scharf kritisierte er das bevorstehende Ende des Sozialkaufhauses in Montabaur: „In Berlin hören wir ständig, dass durch geeignete Maßnahmen mehr Bürgergeldempfänger/innen in Arbeit gebracht werden sollen und hier vor Ort wird durch eine unsinnige Anwendung der Förderinstrumente einem nachgewiesen sehr erfolgreichen Projekt der Garaus gemacht“.
Pressemitteilung
SPD Montabaur
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