Kommunalpolitiker ist seit 1991 im Bendorfer Stadtrat und legt nach 17 Jahren das Amt als erster Beigeordneter nieder
„Standing Ovations“ für Bernhard Wiemer
Zu neuen Beigeordneten wählte das Gremium Peter Schneider, Zeynep Begen und Gerhard Specht
Bendorf. „Standing Ovations“ gab es für Bernhard Wiemer vom Bendorfer Stadtrat bei dessen konstituierender Sitzung. Kein Wunder, denn Bernhard Wiemer gehört seit 1991 dem Stadtrat an und war seit 2007 bis jetzt ehrenamtlich Erster Beigeordneter der Stadt und zuständig für die Stadtwerke.
Und da hat Wiemer Positives zuwege gebracht: Die Stadt Neuwied konnte Bendorf das Wasser „reichen“, lieferte also Trinkwasser, eine Wassernotversorgung von Caan nach Stromberg wurde gelegt, in Stromberg neue Wasserhochbehälter gebaut, das Kanalnetz verbessert und der Bauhof optimiert.
„Meine Vertretung war bei Dir in guten Händen“, lobte Bürgermeister Christoph Mohr den ehemaligen Beigeordneten, der aber als Ratsmitglied der Bendorfer Kommunalpolitik erhalten bleibt.
Der Dank ging aber auch an die ehemalige zweite Beigeordnete Loni Wellert, die 2019 das Amt übernahm. Für ihr Engagement zum Wohle der Stadt überreichte Mohr Urkunde und Präsente.
Zum neuen ersten Beigeordneten wählte der Stadtrat mit überwältigender Mehrheit Peter Schneider auf Vorschlag der CDU-Fraktion.
Zeynep Begen, bisher dritte Beigeordnete, wurde von der SPD-Fraktion als zweite Beigeordnete nominiert und vom Stadtrat bestätigt.
Als dritten Beigeordneten bestimmte der Rat, wie zuvor auch in geheimer Wahl, Gerhard Specht von der FWG, der erstmalig in diesem Gremium ist. Der Bürgermeister ernannte die neuen Beigeordneten mit Urkunden und vereidigte Peter Schneider und Gerhard Specht. Christoph Mohr verpflichtete alle Ratsmitglieder mit Handschlag und verabschiedete die bisherigen: Werner Dietz, Günter Schöneberg, Manfred Bauer, Erhard Günter, Sascha Schoblocher, Edeltrud Goergen, Michael Kragt, Karin Pohlmann, Christine Graef, Thomas Beckgerd, Dietmar Müller, Ulrich Starke, Hakki Yilmaz und Karl-Heinz Buggenthien, von denen wenige fehlten.
Sagenhafte 50 Jahre wirkte der Stromberger Günter Schöneberg im Bendorfer Stadtrat. „Länger ging nicht“, sagte der Bürgermeister, „weil Stromberg erst 1974 zu Bendorf kam.“
Rat und Verwaltung verabschiedeten auch ein weiteres „Urgestein“ des Gremiums, dem Manfred Bauer 34 Jahre angehörte und viele Jahre als SPD-Fraktionsvorsitzender wirkte.
Neben den Personalien, Ausschussmitglieder wurden en Block gewählt, ging es wie bei jeder Stadtratssitzung natürlich auch ums Geld. Der Bürgermeister informierte, dass das Land von den 16,6 Millionen Euro Liquiditätskrediten der Stadt Bendorf mehr als 9,5 Millionen Euro übernimmt.
Dadurch wächst das Eigenkapital der Stadt auf 25,5 Millionen Euro. „Ein wichtiger Schritt, der löst aber nicht uns Hauptproblem“, gab Christoph Mohr zu Bedenken. Die Sache hat aber auch einen Haken: Bis 2026 fallen Landeszuweisungen von jährlich über 360 000 Euro weg.
Große Probleme gibt es bei der Finanzierung des MobiHubs am künftigen Bahnhaltepunkt Bendorf. Für die Mobilitätsstation mit Fahrradparkhaus und Geh- und Radwegebrücke gibt es keine Förderung. Grund ist, dass seit 2022 die Kosten um 47 Prozent gestiegen sind. So hat die Verwaltung die Planungen konkretisiert, Ideen verworfen, neu gedacht und eine Kostensteigerung von neun Prozent erreicht.
Aber das Bundeswirtschaftsministerium ließ sich trotzdem und intensiver Gespräche nicht umstimmen und blieb beim Nein der Förderung. Daher soll die Stadt ihren Antrag zurückziehen, denn wenn der abgelehnt wird, ist eine Förderung endgültig ausgeschlossen.
Den Rückzug genehmigte der Stadtrat einstimmig in der Hoffnung, dass der neue Förderantrag im September positiv beschieden wird.
HEP
Bernhard Wiemer (Mitte), der 17 Jahre erster Beigeordneter war, wurde ebenso verabschiedet wie die Zweite Beigeordnete Loni Wellert.
