Staatssekretär Dr. Thomas Griese übergab Förderbescheid für Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel

Wasserversorgungfit für die Zukunft machen

Wasserversorgung
fit für die Zukunft machen

Staatssekretär Dr. Thomas Griese (2.v.l.) vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten überreicht im Wasserwerk Kruft die Förderbescheide. UBU

Wasserversorgung
fit für die Zukunft machen

Seit 2015 verfügt das Wasserwerk Kruft über eine Turbine zur Energierückgewinnung.

Kruft/Region. Rund 800.000 Euro investiert der Wasserversorgungszweckverband (WVZ) Maifeld-Eifel 2016 in verschiedene Maßnahmen, um innerhalb seines 600 Quadratkilometer großen Versorgungsgebietes die Trinkwasserversorgung im Hinblick auf Qualität und Quantität sicherzustellen. Finanzielle Unterstützung gibt es dafür vom Landesministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten. Vor wenigen Tagen überreichte Staatssekretär Dr. Thomas Griese im Wasserwerk Kruft die Bescheide. An mehreren Gewinnungsanlagen, Hochbehältern und Druckerhöhungsanlagen sind verschiedene Erneuerungs-, Erweiterungs-, Umbau und Verbesserungsarbeiten erforderlich. Die Gesamtkosten der Projekte betragen rund 800.000 Euro. 680.000 Euro (85 Prozent) bekommt der Zweckverband vom Land. Davon 440.000 Euro (55 Prozent) als zinsfreies Darlehen und 240.000 Euro (30 Prozent) als Zuschuss“, so WVZ-Bauleiter Helmut Schmitt.

Eines dieser Projekte ist das Wasserwerk Kruft. Die Elektro- und Steuerungstechnik sowie die Rohrinstallation, die überwiegend noch aus den 70er-Jahren stammen müssen erneuert und an den Stand der Technik angepasst werden. Diese Maßnahme sichere für die nächsten Jahrzehnte die Wasserversorgung im Bereich der Verbandsgemeinde Pellenz und Teile der Verbandsgemeinden Maifeld und Rhein-Mosel. Die Gesamtkosten für das Projekt, das im Januar 2017 fertiggestellt sein soll, belaufen sich auf 270.000 Euro.

Energiemanagement kommt dem Verbraucher zugute

Rund 160.000 Euro sollen in Energieeffizienzmaßnahmen investiert werden, um den steigenden Stromkosten entgegenzuwirken. Der WVZ „Maifeld-Eifel“ benötigt jährlich rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Energie aus unterschiedlichen Energieträgern, um Bevölkerung, Industrie und Gewerbe im Versorgungsgebiet mit Trinkwasser zu versorgen. Der Strombedarf ergibt sich insbesondere durch hohe Pumpleistungen. 4 Milliarden Liter Wasser liefert der WVZ jährlich bis an die Wasserhähne der Kunden.. Dabei müssen oft weite Strecken und große Höhenunterschiede überwunden werden. Inzwischen hat der Zweckverband ein Energiemanagementsystem eingeführt. Seit 2015 wird im Wasserwerk Kruft auch eine Turbine zur Energierückgewinnung betrieben. Griese lobt die Eigenproduktion von Strom, die nicht nur dafür sorge, dass kein teurer Storm eingekauft werden müsse, sondern letztendlich auch dem Verbraucher zu Gute käme. Die überalterte Pumpstation, mit der das Wasser von Kruft nach Nickenich gepumpt wird, zählt ebenfalls zu der Maßnahme. „Diese wird komplett erneuert und mit energieeffizienten Motoren ausgestattet“, sagt Stefan Friedsam, stellvertretender Werkleiter der WVZ.

Neue Ausweisung

der Wasserschutzgebiete

Für rund 160.000 Euro soll das Wasserschutzgebiet Glees neu ausgewiesen werden. Rund 215.000 Euro werden in das Wasserschutzgebiet Kruft investiert. Das sehr ergiebige Wasservorkommen in Kruft sei für das WVZ „Maifeld-Eifel“ von besonderer Bedeutung und müsse dauerhaft geschützt werden. Die Wasserschutzgebietsrechtsverordnung aus dem Jahr 1988 genüge nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zudem müssen die Schutzzonen aufgrund neuerer hydrogeologischer Erkenntnisse angepasst werden. Damit das Rohrwasservorkommen langfristig geschützt werden könne, müsse das Wasserschutzgebiet überarbeitet und neu ausgewiesen werden.

In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft soll im Wasserschutzgebiet Münstermaifeld–Metternich langfristig eine Reduzierung der Nitratwerte erreicht werden. Die Kooperation mit den Landwirten unterstützt das Land mit 12.600 Euro. Die Fachberatung erfolgt über das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR). Für den einwandfreien Wassertransport müssen die Leitungen bereichsweise an veränderte Versorgungssituationen und an den Stand der Technik angepasst werden. Zudem ist ein überörtlicher Verbund zu angrenzenden Versorgungsträgern, wie beispielsweise mit den Nachbarn Mayen und Mendig für den Aufbau einer Ersatz- und Notwasserversorgung vorgesehen, um sicherzustellen , das auch im Notfall wie beispielsweise bei Starkregen oder Störungen an Gewinnungsanlagen, die Trinkwasserversorgung gewährleistet ist.

80.000 Menschen werden mit Trinkwasser versorgt

„Der Erhalt der Infrastruktur sei gerade in dieser Region eine Daueraufgabe“, sagt Griese. So gewährte das Land dem WVZ Maifeld-Eifel hierfür bereits im vergangenen Jahr ein Darlehen in Höhe von 885.700 Euro, wovon jetzt 312.000 aus dem Fördertopf in einen Zuschuss umgewandelt werden konnten. Das Versorgungsgebiet des Wasserversorgungs-Zweckverbandes „Maifeld-Eifel“ umfasst mit rund 600 Quadratkilometer die Verbandsgemeinden Brohltal, Maifeld, Pellenz und Vordereifel, sowie Teile der Verbandsgemeinden Rhein-Mosel und Kelberg. Nahezu 80 000 Einwohner sowie alle Unternehmen und öffentliche Einrichtungen werden rund um die Uhr mit Trinkwasser versorgt. Die Wassergewinnung mit teilweise anschließender Wasseraufbereitung erfolgt über 37 Brunnen und Quellen. Die Versorgung der 140 Ortschaften und Ortsteile, die über etwa 30 000 Hausanschlüsse verfügen, erfolgt über rund 500 Kilometer Transportleitungen und rund 500 Kilometer Ortsrohrleitungen. Der notwendige Wasserdruck und die ausreichende Wassermenge werden durch 40 Trinkwasserbehälter und eine Vielzahl von Pumpstationen sichergestellt.