Volkstrauertag: Den Opfern von Krieg und Terror gedacht

„Wir müssen den Toten eine Stimme geben“

Volksbund, Kreis und Stadt Neuwied legten Kränze nieder

18.11.2019 - 09:29

Neuwied. Vierundsiebzig Jahre sind seit dem zweiten Weltkrieg vergangen. Und trotzdem verliert der Volkstrauertag nicht an Bedeutung. Ganz im Gegenteil: Aufkommender Nationalismus, Antisemitismus und Diskriminierung von Minderheiten sind in manchen Teilen Deutschlands nicht zu übersehen. Anlässlich der zentralen Neuwieder Gedenkfeier auf dem Friedhof Heimbach-Weis forderte Oberbürgermeister Jan Einig jeden einzelnen dazu auf, in seinem persönlichen Umfeld dem Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit die Stirn zu bieten sowie Nationalisten mit extremer Propaganda entgegenzutreten. Jan Einig berichtete, dass die Idee des Volkstrauertags vor einhundert Jahren, nach dem ersten Weltkrieg geboren und drei Jahre später umgesetzt wurde. Wie zerbrechlich der Frieden ist, wurde zwanzig Jahre später sichtbar. Vor achtzig Jahren überfiel die Wehrmacht Polen.

Die Deutsch-Polnische Freundschaft steht deshalb in diesem Jahr im Mittelpunkt. Der Oberbürgermeister forderte dazu auf, die Erinnerungen wach zu halt. Nur wer sich der Geschichte bewusst ist, wird die Fehler nicht wiederholen. „Wir müssen den Toten eine Stimme geben, sonst sterben sie ein zweites Mal“, sagte Neuwieds Stadtchef. Das Erinnern hat in Europa bislang gut funktioniert. Der Kontinent lebt so lange in Frieden, wie nie zuvor in der langen Geschichte. Aber, so der Oberbürgermeister im Hinblick auf die Friedenseinsätze der Bundeswehr, die Konflikte rücken näher. Ausdrücklich bezog er die im Auslandseinsatz getöteten deutschen Soldaten mit ins Gedenken ein. Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt vom Gesang Verein Rheinperle Weis und dem Musikverein Heimbach-Weis. „Ich hatt´ einen Kameraden“, spielten die Musikanten, bevor sie zum Abschluss die deutsche Nationalhymne anstimmten. Junge Menschen waren nicht nur durch den Musikverein, sondern auch in Person von Florian Schneider in das Gedenken eingebunden. Der Pfadfinder nahm eine Bestandaufnahme vor: Derzeit toben 28 Kriege in fünf von sieben Kontinenten. Seit Ende des 2. Weltkriegs seien 25 Mio. Menschen Opfer von Krieg und Terror geworden. Es sei dringend notwendig, sich zu erinnern und für den Frieden einzusetzen.

Florian Schneider setzt er auf Verständigung durch Freundschaft. Er wies auf den internationalen Austausch bei den Pfadfindern hin.„Lasst uns Freundschaften suchen“, forderte der junge Mann vom Sankt Georg Stamm Heimbach-Weis auf. Mittelpunkt der zentralen Gedenkfeier war die Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Feuerwehrkameraden vom Löschzug Heimbach-Weis erwiesen den Toten von Krieg und Terror ihre Ehre und Vertreter der Streitkräfte salutierten, als Oberbürgermeister Jan Einig, Landrat Achim Hallerbach und Rolf Blum, vom Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge, die Kränze niederlegten.

FF

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

- Anzeige -

Sichere dir deinen Ausbildungsplatz bei HEUFT

HEUFT bleibt auf Erfolgskurs. Als mittelständisches Familienunternehmen haben wir das vor allem dem Know-how und Engagement unseres schlagkräftigen Teams zu verdanken. Um kontinuierlich weiter zu wachsen und unserer internationalen Kundschaft auch in Zukunft Produkte und Services in gewohnter Spitzenqualität liefern zu können, sind wir ständig auf der Suche nach qualifizierten und motivierten neuen Kolleginnen und Kollegen. mehr...

Die wilde Fahrt endete im Krankenhaus - und zwar zur Blutentnahme.

Westerwald: Promille-Spritztour mit Bagger

Windeck. Am Sonntagmorgen, dem 14. April, informierte ein Zeuge die Polizei gegen 05:10 Uhr über den Diebstahl eines Baggers in Windeck. Der Anrufer gab an, dass der Fahrer des Baggers aufgrund seiner unkontrollierten Fahrweise möglicherweise betrunken sei. Die Polizei traf zwei 18- und 19-jährige Windecker im Bereich des Bachmühlenwegs an, wo der gemeldete Bagger auf einem nahegelegenen Grundstück abgestellt war. mehr...

Regional+
 

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Tag des Wanderns

Bad Breisig. Am 14. Mai – dem Tag des Wanderns – bietet die Tourist-Information eine familienfreundliche geführte Wanderung auf dem Kleinen Märchenweg an. Seit 2016 nutzen Mitgliedsvereine des Deutschen Wanderverbandes (DWV), Schulen, Kitas, Unternehmen, Naturschutz- und andere Organisationen auf Initiative des Deutschen Wanderverbandes den 14. Mai als Tag des Wanderns, um über die Vielfalt des Wanderns zu informieren. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Zunahme in Koblenz um 60 Prozent

Jan Krebs:
Umso wichtiger ist das unsere wache Zivilgesellschaft, ideologische indoktrinationen erkennt. Siehe die aktuelle Kriminalstatistik... ...
Amir Samed:
Erstaunlich wie manche Leute sich verbiegen um von den wirklichen Inhalten der PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik) abzulenken. Indes, die Menschen im Land wissen dies, in der Politiblase ist es noch nicht so weit....
Amir Samed:
@Gabriele Friedrich + @Trudjean wenn keine Sachargumente greifen holen Menschen wie sie gerne die "Nazikeule" heraus, um Kritiker permanent als Rassisten zu diffamieren. Argumente? Wozu? Die Diskussion wird mit verbalen Totschlägern geführt, den Nazikeulen. Die Argumente zählen nicht nur mehr "Mora...
Gabriele Friedrich:
Was kostet die Bezahlkarte? Wie hoch ist der Aufwand? So oder so wären 2 Dinge diskriminierend: 1. Bezahlkarte, 2. Gutscheine. Hier kommt lediglich das Versagen der Migrationspolitik zum Vorschein und die Unfähigkeit, Lösungen zu finden. Jeder Mensch, egal wo er her kommt, hat ein Recht auf Würde....
Trudjean :
Teil 3/3: Vor wenigen Wochen wurdet ihr "Christdemokraten" von Nazis oder deren KI-Bot aufgefordert euch im Stadtrat für die Bezahlkarte einzusetzen und prompt kümmert ihr euch um diesen Mist, der der Stadt mehr Verwaltungsaufwand und weniger Menschenrechte gibt. Ihr seid nicht die Brandmauer. ...

Eifel: Gnadenhof soll Hunde abgeben

Gabriele Friedrich:
Ein wenig Realität könnte nicht schaden. 106.000 Leute können den Hof nicht kennen. 56 Hunde, die nicht jeweils ein eigenes Gehege haben, wie will denn da Die Dame gleichzeitig alle Hunde 100 % versorgen? Wieviel Hunde hat sie im Wohnhaus? Es ist leider so, das ja hier nur das "gute Herz" bewertet wird....
Monika Himmelberg:
Wir alle hoffen, dass sich doch noch ein guter Kompromiss finden lässt, damit das Lebenswerk von Liane Olert erhalten bleibt. ...
Anneliese Baltes:
Ich kenne den Gnadenhof persönlich- Liane Ohlert geht liebevoll mit den Hunden um und es ist wunderbar, das sie auf ihrem 10.000 grossem Grundstück sovielen Tieren aus dem Tierschutz ein gutes Zuhause gibt. Ich hoffe, das es eine gute vernünftige Lösung gibt, um diesen alten, kranken Tieren ihr Zuhause...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service