Erwin Rüddel (CDU), MdB

„Wir stehen zu den Vor-Ort-Apotheken!“

Erwin Rüddel im Austausch mit Ruppert Groß vom Apothekerverband RLP

„Wir stehen zu den Vor-Ort-Apotheken!“

Vor-Ort-Apotheken sind ganz wichtig und müssen unbedingt erhalten bleiben, befinden Apotheker Ruppert Groß und der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag Erwin Rüddel. Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel

22.07.2021 - 14:05

Kreis Neuwied. „Die Apotheken vor Ort sind gerade in ländlichen Regionen, wie der unseren, unverzichtbar, denn sie leisten einen immens wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung im Land. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie überzeugten die Vor-Ort-Apotheken durch gute Hygienekonzepte, Test- und Maskenangebote oder einmal mehr auch durch die Aufrechterhaltung der Versorgung“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei einem Informationsaustausch gegenüber dem erweiterten Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz Ruppert Groß.

Dies erklärt sich daraus, dass die Apotheken eben einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung im Land leisten. Insbesondere bei der Pandemie-Bewältigung, so Rüddel, der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, spielten die Apotheken eine wichtige Rolle, denen dies auch ausreichend vergütet werden müsste.

Der Gesundheitspolitiker wies darauf hin, dass, um die Apotheken vor Ort zu stärken, die Apothekerinnen und Apotheker durch das Ende letzten Jahres verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOSG) zur Standortsicherung eine bessere Vergütung für neue Dienstleistungen erhalten. „Mit diesem Gesetz wird zudem für einen fairen Wettbewerb zwischen der Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken gesorgt“, so Rüddel.

„Die Online-Apotheke bietet keinen Notdienst“, betonte Rüddel. Deshalb sei es wichtig, die Vor-Ort-Apotheke zu schützen und zu stärken. Die wichtigsten Regelungen beinhalten, dass für gesetzlich Versicherte künftig der gleiche Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel gilt – unabhängig davon, ob sie diese in der Vor-Ort-Apotheke oder über eine EU-Versandapotheke beziehen. Versandapotheken dürfen gesetzlich Versicherten auf rezeptpflichtige Arzneimittel keine Rabatte mehr gewähren.

Der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband sollen neue pharmazeutische Dienstleistungen vereinbaren. Dadurch könne die Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessert werden. Denkbar sind beispielsweise eine intensive pharmazeutische Betreuung bei der Krebstherapie oder die Arzneimittelversorgung von Pflegebedürftigen in häuslicher Umgebung, aber auch die Möglichkeit der Grippe-Impfung in der Apotheke. „Hierfür werden durch eine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung 150 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt“, erwähnte der Parlamentarier.

Zudem stellte Rüddel heraus, dass Apotheken dauerhaft die Möglichkeit eingeräumt wird, bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung im Wege des Botendienstes einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 2,50 Euro je Lieferort und Tag zu erheben. Das stärke die Versorgungsqualität im ländlichen Raum gerade auch in Verbindung mit dem zukünftigen elektronischen Rezept.

Apotheker Ruppert Groß pflichtete bei, dass Corona und deren Folgen zu erheblich mehr Arbeit und Aufwand bei den Apotheken gesorgt haben. Er richtete an den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bundesparlament den Appell dafür einzutreten, dass Apotheken vor Ort erhalten bleiben. Ein Problem für die Apotheken vor Ort sieht Groß zudem durch die Situation meist altersbedingter Praxisschließungen bei den niedergelassenen Ärzten, die keine Nachfolger finden.

„Jede Apotheke ist wichtig für die Infrastruktur. Die Vor-Ort-Apotheke ist ein Stück Heimat. Wir haben, mit Blick auf die Corona-Pandemie, einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen geleistet, wie bei Testungen oder bei der Maskenversorgung. Wir kennen die Mehrzahl unserer Kundschaft persönlich mit Namen und oft auch deren familiären Hintergründe, was einer individuellen Betreuung sehr dienlich ist“, befand der Apotheker.

Nochmals auf die Corona-Auswirkungen hin bezogen, empfahlen der Gesundheitspolitiker und der Apotheker die bereitstehenden Impfangebote zu nutzen: „Befürchtungen zu eventuellen Nebenwirkungen stehen in keinem Verhältnis zu einem durch Corona bedingten Krankheitsverlauf.“ Die Impfempfehlungen sollten schon in Verantwortung sich selbst und den Mitmenschen gegenüber wahrgenommen werden.

Beim Informationsaustausch ging es auch ums Thema E-Rezept, das gerade in ländlichen Regionen große Vorteile bringen und ab Januar 2022 eingeführt werden soll. Wenn beispielsweise die Möglichkeit in Anspruch genommen werde, sich per Videostunde ärztlich beraten zu lassen, sei die Möglichkeit zur Ausstellung elektronischer Rezepte unverzichtbar.

Es werde der Weg dafür freigemacht, dass man für die Abholung eines Rezeptes nicht in die Arztpraxis kommen müsse. „Auch bei ‚normalen‘ Arztbesuchen erhält man künftig ein E-Rezept, das in einer Apotheke der Wahl eingelöst werden kann und woraufhin die Apotheke das Medikament auch direkt nach zuhause ausliefern kann“, hieß es.

Erwin Rüddel wies auf das Gesetz hin, mit dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das E-Rezept in der Gesundheitsversorgung einführt, das „Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patientendaten-Schutz-.Gesetz – PDSG) ist. Dieses gibt die verpflichtende Nutzung des E-Rezeptes bei der Verordnung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ab Januar 2022 vor. Für die Übermittlung des E-Rezeptes wird die sichere Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen verwendet werden.

„Patientinnen und Patienten können entscheiden, ob sie ihr E-Rezept per Smartphone oder einer sicheren E-Rezept-App verwalten und digital an die gewünschte Apotheke ihrer Wahl senden wollen oder ob ihnen die für die Einlösung ihres E-Rezeptes erforderlichen Zugangsdaten in der Arztpraxis als Papierausdruck ausgehändigt werden sollen“, konstatierte der Abgeordnete.

Digitalisierung, äußerten die beiden Gesprächspartner, müsse weiter voranschreiten und sei gerade in einem funktionierenden Gesundheitswesen unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar, wie die Apotheken vor Ort. „Wir stehen für eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung durch die Vor-Ort-Apotheke“, bekräftigte Erwin Rüddel.

Pressemitteilung

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