Wohnugsbau in Koblenz
Koblenz. Die Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Neuwied Sandra Weeser (FDP) kommentiert die Ergebnisse der aktuellen Wohnungsbauprognose des Pestel-Instituts für Koblenz.
„Die Baukrise ist auch in Koblenz deutlich spürbar. Daher brauchen wir mehr Neubau genauso wie eine höhere Sanierungsquote. Viele umfangreiche Maßnahmen zur Wohnungsbauförderung wurden bereits auf den Weg gebracht. Initiativen wie der Gebäudetyp E, das nun in den Startlöchern stehende Programm ‚Jung kauft Alt‘, und die Genehmigungsfiktion sind Beispiele für liberale Instrumente um mehr Wohnraum zu schaffen.
Besonders die vielen leerstehenden Wohnungen, die der Zensus in Koblenz erfasst hat, müssen wieder in den Markt gebracht werden. Hier sehe ich großes Potenzial, insbesondere durch das ‚Jung kauft Alt‘-Programm der KfW, das junge Familien unterstützt, in bestehende Bausubstanz zu investieren, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll und schafft bezahlbaren Wohnraum, sondern fördert auch die Belebung unserer Innenstädte und Ortszentren.
Darüber hinaus sind in der aktuellen Finanzplanung für den sozialen Wohnungsbau im Zeitraum von 2022-2028 Förderungen in Höhe von insgesamt 21,65 Milliarden Euro vorgesehen. Weiterhin müssen aber auch bürokratischen Hürden abgebaut werden. Deshalb arbeiten wir auf Bundesebene an einer umfassenden Novellierung des Baugesetzbuches. Ziel ist es, überflüssige Regularien abzubauen und den Weg für einfachere und schnellere Bauverfahren freizumachen.
Ich bin zuversichtlich, dass wir durch aktive Zusammenarbeit von Bund und Ländern die Novelle auf den Weg bringen und Planungssicherheit schaffen können. Deswegen mein Appell an alle Beteiligten: Baut, legt los, wartet nicht! Die Rahmenbedingungen sind günstiger geworden, die Inflation sinkt, und die Zinswende der EZB schafft neue Spielräume. So können wir den Wohnungsmarkt in Koblenz und darüber hinaus nachhaltig stärken.
Pressemitteilung
Sandra Weeser (FDP)
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit der Unwille des Koblenzer Stadtrates für viele Koblenzer Bauprobleme verantwortlich ist. So gibt es im Koblenzer Stadtteil Neuendorf in der Hochstraße 26 Leerstände an Parterre-Wohnungen. Höhere Stockwerke, Gassen und Querstraßen sind nicht berücksichtigt. Seit mehreren Jahren erhält das Fördergebiet Soziale Stadt Koblenz Neuendorf (ISEK) Millionen Euro Unterstützung, ohne dass das Unterdorf irgendeine Berücksichtigung findet. So wurde jüngst im Frühjahr 2024 lieber 1,5 Millionen Euro für einen Grüngürtel in der Weißen Siedlung durch den Stadtrat genehmigt. Unklare Bau- und Sanierungsvorschriften, überbordende Bürokratie und ein für den Normalbürger nicht erreichbares Bauamt runden die selbstgemachte 'Baukrise' in Koblenz ab. Spekulanten (siehe Hefje, ehemals 4 Türme …) werden hier wissentlich Tür und Tor geöffnet. Einer der geografisch am schönsten gelegenen Stadtteile im Mittelrheintal verrottet. Also erst einmal vor der eigenen Tür kehren.