Grüne kritisieren Management und Kommunikation des Transformationsprozesses

Zukunft der Informatik muss auch an der neuen Universität Koblenz gesichert sein

16.10.2020 - 14:46

Koblenz. „Wir wollen als Ergebnis des Transformationsprozesses eine starke Universität Koblenz, die auf ihre Stärken aufbaut. Eine der Stärken ist offensichtlich der Fachbereich Informatik. Dieser Fachbereich darf nicht geschwächt werden.“ Das fordert der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Koblenzer Stadtrat und Landtagskandidat Carl-Bernhard von Heusinger vor dem Hintergrund des Rücktritts des Dekans des Fachbereichs Information Prof. Dr. Jürjens.

Von Heusinger ergänzt konkretisierend: „Die Informatik ist mit ihren Beiträgen für das Profil der künftigen interdisziplinären Universität Koblenz von zentraler Bedeutung. Beispielhaft hierfür ist der neue Forschungsbereich Health Data Intelligence, der immer wieder genannt wird, wenn es um die Zukunftsperspektiven der Universität geht. Dort sollen die Grundlagen für ein innovatives und zukunftsorientiertes Gesundheitsökosystem gelegt werden. An Forschungsergebnissen des Fachbereichs wie an den hier ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen hat auch die regionale Wirtschaft mit marktführenden Unternehmen ein großes Interesse“. Dass die Koblenzer Informatik auch für Politik und Verwaltung wesentliche Beträge leistet, zeigen aus Sicht des Grünen-Politikers Projekte und Forschungsergebnisse im Bereich E-Government und E-Democracy.

Die wiederholten Siege Koblenzer Studierenden-Teams bei Roboter-Weltmeisterschaften belegen Motivation und Leistungsstand der hier Studierenden im Bereich der Künstlicher Intelligenz. Schon lange befasst sich die Koblenzer Universität mit KI und der Herausforderung vertrauenswürdiger KI. „Die Zukunft ist am Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau angekommen, sie wird in der nationalen und internationalen Hochschullandschaft wahrgenommen. Damit hat es dieser Campus verdient, dass der neuen Universität und insbesondere dem Fachbereich Informatik - dies nicht zulasten anderer Fachbereiche - diese Zukunft gesichert wird“, fasst der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion, Gordon Gniewosz, zusammen.

„Angesichts dieser Erfolgsgeschichte ist es umso verwunderlicher, dass in der KI-Initiatve des Landes die zehn neuen KI-Professuren nach Mainz, Kaiserslautern, Bingen und Worms gehen. In der Initiative zur künstlichen Intelligenz des Landes Rheinland-Pfalz ist der Fachbereich Informatik der Universität Koblenz offensichtlich völlig aus dem Blickfeld geraten. Hier lässt man innovatives Potential brachliegen, das wichtig für die Entwicklung im Norden ist. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Land hier nicht auf den Ausbau der Fachinformatik setzt. Die Grünen fordern daher, dass auch die Informatik an der einzigen Universität im rheinland-pfälzischen Norden in angemessener Weise an der KI-Initiative des Landes beteiligt wird.“ bekräftigt von Heusinger.

Der Rücktritt des Dekans Prof. Dr. Jürjens zeigt deutlich, dass zumindest in der Wahrnehmung der Professorenschaft trotz alldem die Perspektive des Fachbereichs Informatik, aber auch der anderen Fachbereiche, nicht hinreichend gesichert erscheint. „Selbst dann, wenn der Dekan damit auf bloße Falschmeldungen reagiert haben sollte, wird aus diesem Schritt deutlich, dass der an sich begrüßenswerte Transformationsprozess der rheinland-pfälzischen Hochschulen bislang weder gut gemanagt noch gegenüber den Betroffenen hinreichend kommuniziert wurde“, kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzender von Heusinger. Anders als von dem zurückgetretenen Dekan und seinen verunsicherten Kolleginnen und Kollegen befürchtet, muss die finanzielle und personelle Ausstattung der 2023 in ihre Selbstständigkeit entlassenen Universität einen erfolgversprechenden Start ermöglichen. „Einen Verteilungskampf zwischen den Fachbereichen der Universität und zwischen den rheinlandpfälzischen Hochschulen darf es nicht geben!“ fordert Carl-Bernhard von Heusinger und hofft sich darin mit den anderen Parteien einig zu sein.

Pressemitteilung der

Stadtratsfraktion

Bündnis90/Die Grünen Koblenz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service