Westum/Löhndorf. Zu einem echten Spitzenspiel kam es am Sonntag in der Kreisliga A Rhein/Ahr. Die SG Westum/Löhndorf als Tabellendritter musste beim Tabellenzweiten auf neuem Kunstrasen zum Lokalderby antreten. Es dauerte nur acht Minuten, da passte Tim Palm auf Martin Münch, der seinen Gegenspieler ausspielte und einfach etwas seitlich aus 16m mal aufs Tor schoss. Der Ball wurde geringfügig abgefälscht und landete zur 0:1-Führung im Remagener Netz. Nur vier Minuten später beinahe der Ausgleich. Im Rücken eines SG-Verteidigers hatte sich ein Stürmer davongestohlen, wurde angespielt und konnte seitlich aus 5m frei stehend abziehen. Doch ein aufmerksamere Mathias Oedekoven wehrte zur Ecke ab. In der Folgezeit nahm Remagen mehr und mehr das Spiel an sich. Die Gastgeber waren ballsicherer und laufstärker. Die Schäfer-Elf bekam in dieser Phase zu spät Zugriff auf das Spiel, meist erst an der Strafraumgrenze. Die Kombinierten ließen ihren Gegenspielern besonders im Mittelfeld zu viel Platz, sodass diese immer wieder störungsfrei bis in Strafraumnähe und manchmal darüber hinaus agieren konnten. Auf der anderen Seite wurde die SG meist bereits bei Ballannahme gestört. Überdies schlichen sich des Öfteren in der Vorwärtsbewegung Abspielfehler ein. Gleichwohl ging es mit hohem Tempo hin und her und das zahlreiche Publikum sah ein rasantes Derby. Die SG-Angriffe wurden meist über die Achse Mario Gemein, Roderik Speich, Tim Palm und Martin Münch vorgetragen. In der 28. Minute wurde ein SG-Angriff abgefangen und sogleich ein Konter eingeleitet. Der Remagener Stürmer zielte frei stehend zu genau, sodass sein Schuss aus 16m weit am Tor vorbei flog. Gegen Ende er ersten Hälfte war die Partei eher ausgeglichen. Bei einer Flanke in den Gastgeber-16er in der 40. Minute war Roderik Speich per Kopf zur Stelle und legte auf Tim Palm vor, der den Ball etwa 7 Meter vor dem Tor mit der Brust annahm und flach zum überraschenden 0:2 einschoss. Der Vorsprung währte nicht lange, denn kurz vor dem Pausenpfiff in der 44. Minute konnten sich die Rheinstädter den Ball von der Mittellinie aus bis zum SG-Fünfer über gefühlte 12 Stationen zupassen, ohne gestört zu werden. Der Stürmer hatte dann keine Mühe, aus etwas seitlicher Position zum 1:2-Anschlusstreffer einzuschießen.

Nach dem Wiederanpfiff, in der 48. Minute, ein Sonntagsschuss eines Stürmers der Heimmannschaft aus 24m fulminant in den Winkel und es hieß 2:2 unentschieden. Auch anschließend spielte Remagen gefälliger. In der 65. Minute konnte sich die Heimmannschaft erneut bis in den Strafraum der Kombinierten durchspielen, wo ein Stürmer etwa seitlich aus 5m frei zum Schuss kam und den 3:2-Führungstreffer markierte. Die Freude währte nicht lange, denn nur sieben Minuten später erkämpfte sich Kevin Wagner nach einem Pass des Gastgeber-Keepers auf seinen Verteidiger den Ball und passte schnell auf den aufmerksamen Roderik Speich. Dieser nahm seitlich aus 17m Maß und schnippelte das Leder halbhoch und satt zum 3:3 ins Gehäuse. Jetzt kam es zu einem offenen Schlagabtausch; es ging rauf und runter. In der 78. Minute erneut ein Remagener Treffer. Diesmal bedurfte es einer verunglückten Kopfballabwehr eines SG-Verteidigers im Anschluss an einen Freistoß aus dem Halbfeld, die zum 4:3 führte. Doch Westum/Löhndorf gab nicht auf, rackerte und hatte noch einen in der 86. Minute. Tom Weber erzielte nach einer Freistoßflanke in Eckfahnennähe per Kopf aus 6m den 4:4-Endstand.

SG Westum/Löhndorf spielte mit: Matthias Oedekoven, Mario Gemein, Lukas Nachtsheim, Christian Fuchs, Roderik Speich, Niklas Hoffmann, Carsten Ritterrath, Tom Weber, Tim Palm, Martin Münch, Kevin Wagner, Christian Morgenschweis, Jimmy Morales, Sebastian Heinz.

Bei dem fairen Lokalderby handelte es sich um ein klasse Kreisliga A-Spiel mit hohem Tempo, vielen schönen Toren und einer gerechten Punkteteilung. Die Gastgeber zeigten zwar im Mittelfeld das gefälligere Spiel, waren in der Defensive jedoch recht anfällig. Es war toll, wie beeindruckend Westum/Löhndorf nach einem zweimaligen Rückstand zurückgekommen ist. Die Offensivspieler auf beiden Seiten hatten einen besonders guten Tag. Die Gäste sollten in den nächsten Partien den Spielaufbau des Gegners früher und effizienter stören und die Anzahl der Fehlpässe minimieren.

Am kommenden Sonntag, 23. November um 14.30 Uhr beginnt die Rückrunde und die SG Westum/Löhndorf muss bei der SG Wehr antreten. Das Hinspiel war eine sehr zähe Angelegenheit. Die Gastgeber brauchen jeden Punkt und werden alles daran setzen, sich zu behaupten. Wenn Westum/Löhndorf eine ähnlich gute Leistung wie zuletzt abrufen kann, können sich die hoffentlich wieder zahlreichen Zuschauer auf einen unterhaltsamen Nachmittag freuen.