SpVgg 04/13 Burgbrohl

Aus dem Brohltal an den Zuckerhut

Aus dem Brohltal an den Zuckerhut

Zoë Krischer beim Hindernislauf, eine Basis ihres Erfolgs. privat

Aus dem Brohltal an den Zuckerhut

Zoë Krischer mit großem Gepäck in offizieller Freizeitkleidung der deutschen Olympiamannschaft.

Burgbrohl. Für einen Sportler ist es sicher fast wie ein Lottogewinn, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ganz so weit ist es für Zoë Krischer, die in der Leistungsgruppe der SpVgg Burgbrohl trainiert nicht ganz, aber sie wurde für ihren Einsatz mit einem begehrten Platz in den Jugendlagern des Deutschen Olympischen Sportbunds belohnt. Die Jugend reist als Teil der offiziellen deutschen Delegation mit Athleten, Trainern und Verbandsvertreten nach Südamerika. 50 Jugendliche aus fast allen Bundesländern und aus den unterschiedlichsten Sportarten vom Rollstuhlbasketball bis hin zu Schach, Rugby und Rennrodeln werden vertreten sein. Bewerben konnten sich die jungen Menschen nach den beiden Hauptkriterien sportlicher Erfolg und gesellschaftliches Engagement. Sportlich konnte die Oberzissenerin einiges aufweisen: Goldmedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, etliche Gewinne bei den Landesmeisterschaften über Mittelstreckendistanzen und Hindernisse. Als gesellschaftliches Engagement wurde ihr besonders die Stelle der Jugendsprecherin im Leichtathletikverband angerechnet, die sie zusammen mit ihrem Vereinskameraden Simon Gilles besetzt. „Kurz vor der Bekanntgabe der Teilnehmerliste war es so spannend wie beim Lauf auf der Zielgeraden“, so Zoë Krischer zu den Tagen vor der endgültigen Entscheidung im Winter.

Treffen mit Bundespräsident

Joachim Gauck geplant

Die Organisatoren des Jugendlagers teilen mit: Auf dem Programm stehen Besuche von Wettkämpfen und eigene sportliche Aktivitäten, kulturelle Unternehmungen, Dialogforen, Workshops und Diskussionsrunden mit Olympiateilnehmern und Politikern wie, unter anderem, Bundespräsident Joachim Gauck. „Zentrales Anliegen ist auch das Kennenlernen der Lebensrealität der Jugendlichen vor Ort. Der Sportnachwuchs bekommt unter anderem Einblicke in soziale Projekte der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und soll sich in Rio ein eigenes Bild von der Situation in Brasilien machen“, sagt Benny Folkmann, der Leiter des Deutschen Olympischen Jugendlagers und Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend.

„Die olympischen Erfahrungen stehen im Einklang mit dem interkulturellen Austausch vor Ort. Für alle Beteiligten sind Werte wie Fairness, Toleranz und Freundschaft auch über das Ereignis hinaus von Bedeutung“, ergänzt Tobias Knoch, der Direktor der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) und stellvertretender Leiter des DOJL in Rio. Nach Meinung der Organisatoren repräsentieren die ausgewählten Jugendlichen die Vielfalt und die Zukunft des deutschen Sports.

Für Deutschland in Brasilien

Da die Nachwuchsathleten offiziell die Bundesrepublik Deutschland vertreten, wurden sie in einem Vorbereitungsseminar auf auch diese Rolle hin geschult.

Eltern und Teilnehmern wurde klar gemacht, dass in dieser Funktion ein entsprechendes Auftreten der Jugendlichen unabdingbar ist. In diesem Zusammenhang kam es zu einem zweiten Highlight vor der Reise. Die Teilnehmer des Jugendlagers erhielten mit der Post einen großen Koffer voll mit Mannschaftskleidung, von Trainingsbekleidung bis hin zum Freizeitdress, im Gesamtwert von über 1.200 Euro, da aber teilweise nicht käuflich zu erwerben, von unschätzbarem ideellen Wert. Damit werden die Nachwuchssportler mit dem gleichen Outfit wie ihre großen Vorbilder in Rio unterwegs sein.

Rio toppt alle bisherigen

Events für die Brohltaler

Auch wenn diese Reise das absolute Topereignis für einen Leichtathleten aus der SpVgg Burgbrohl ist, so wurden über die letzten Jahre doch immer wieder Athleten aus dem Brohltal wegen ihrer hervorragenden Leistungen zu besonderen Events eingeladen. Lucca Reuter, Zoë Krischer und Simon Gilles durften schon am Lager zu den deutschen Leichtathletikmeisterschaften teilnehmen; Lucca Reuter wurde als Teil der Nationalmannschaft darüber hinaus auch zum Fair Play Camp eingeladen. Dazu kam für die Sportler immer wieder die Möglichkeit, auch international am Trainingslager teilzunehmen. Das zeigt die Vielfalt der Leichtathletik, wie sie im Brohltal gelebt wird. In vier Jahren ist wieder Olympia. Ob Zoë Krischer aus den jetzt heranwachsenden Kameraden in der SpVgg dann einen Nachfolger finden wird?