SG99 rockt mit zwei weiteren Siegen gegen Henstedt-Ulzburg und Ingolstadt die Liga

Die großen Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt

Die großen Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt

Die Damen haben allen Grund zum Jubeln. Foto: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

Andernach. Das lief ja fast besser, als geplant! Trotz des vom DFB bestimmten, fragwürdigen Mammutprogramm, mit vier Spielen in nur zwölf Tagen und trotz des großen Corona-Ausbruchs innerhalb der Mannschaft Anfang März, hat sich das Team von Isabel Hawel und Florian Stein, welcher seinerseits wegen eines positiven Corona-Befunds bei beiden Spielen nicht mitreisen konnte, sich beinah schadlos gehalten und siegte auch bei den beiden Auswärtsspielen, auf ihrer „2000 km Tournee“ quer durch Deutschland. Die Tour nach Bayern erfolgte mit einem großen Reisebus und im Rahmen einer anstrengen Tagesfahrt, welche erst in der Nacht auf Donnerstag um zwei Uhr endete. Hierzu war auch ein großer organisatorischer Auswand notwendig, da fast alle beteiligten Schul- bzw. Arbeitsfrei bekommen und hierfür auf das Verständnis von Arbeitgeber und Lehranstalt hoffen mussten. Während man hingegen für das zweite, planmäßige Spiel das komplette Wochenende nutzte, um bereits am Vortag des 18. Saisonspiels entspannt in den hohen Norden mit drei Kleinbussen zu fahren.

0:1 Sieg gegen Ingolstadt

Beim mitten in der Woche angesetzten Nachholspiel gegen den FC Ingolstadt, spielten im Tor Laura van der Laan und in der Abwehr Beseta Hisenaj, Zoe Brückel sowie Magdalena Schumacher. Davor agierten im 5-3-2 System Vanessa Zilligen gemeinsam mit Kathrin Schermuly auf der 6er Position und Karla Engels, Lisa Umbach plus Caroline Asteroth, welche in der 68. Minute für Carolin Dillenburg ausgewechselt wurde, im vorderen Mittelfeld. Die Sturmspitze war besetzt mit den immer Torhungrigeren Julia Schermuly und Toni Horn¬berg, die kurz vor Schluss den Platz noch für Laura Weißenfels verlies.

Die zuletzt ausgewechselte Spielerin, sorgte jedoch schon bereits nach einer Viertelstunde der Partie, für das letztlich entscheidende Tor des Spiels. Hierbei halfen auch die drückende Überlegenheit und das hohe Pressing. Die Andernacherinnen setzten die Spielerinnen des FCI bereits so stark im eigenen Straftraum unter Druck, dass sie mehrfach bis zu Ihrer Schlussfrau Zurück- und Querpassen mussten. Hierbei unterlief der sonst sehr souveränen Schlussfrau Anna-Lena Daum der entscheidende Fehler. Als sie mal wieder, den Ball wegschlagen wollte, landete dieser bei Lisa Umbach, die das Spielgerät direkt weiterspielte auf Julia Schermuly. Letztere legte einen kurzen Sprint zurück durch den Strafraum, um letztlich den Ball uneigennützig quer auf Toni Hornberg zu geben, die für den großen Jubel nur noch reinschieben musste.

Später in der ersten Halbzeit, musste Laura van der Laan bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gastgeber durch Jana Scharly, mit einer wichtigen und spektakulären Parade die Führung retten. Grundsätzlich muss man beschreiben, dass die knappe Führung, die spielerische Überlegenheit der Gäste, gerade in der erste Hälfte, kaum zum Ausdruck brachte. Die SG99 war krachend überlegen, hatte viele Chancen und scheiterte, wie zum Beispiel zweimal Julia Schermuly, oft nur noch an einer bärenstarken Schlussfrau der Schanzerinnen.

Ingolstadt probierte zwar noch in der zweiten Halbzeit das Spiel zu kippen, war dabei auch die stärkere Mannschaft. Letztlich blieb man dabei zu wenig gefährlich und auch beim Versuch erfolglos, die merklich, immer schwerer werdenden Beine der Gäste auszunutzen. Einige bange Minuten mussten die Bäckermädchen trotzdem in der zweiten Halbzeit überstehen. Bei einer Rettungsaktion, außerhalb des Strafraums, prallte Laura van der Laan mit dem Kopf voraus, mit einer Gegenspielerin zusammen. Die sympathische Schlussfrau musste lange behandelt werden und sagte später gegenüber BLICK aktuell: „Es hat ganz gut geknallt und mein Kopf brummt immer noch, aber ich bin optimistisch, dass morgen alles wieder gut ist“. Allen im allem, siegte die SG99 0:1. Die stolze Trainerin Isabel Hawel, die vor Ort mal wieder von Ihrem Vater Kappy, Trainer der zweiten Mannschaft, unterstützt wurde, sagte zum Spiel: „Ich bin unheimlich Stolz auf den Kampfwillen und auf die Spielstärke, welchen die Mädels heute gezeigt haben! Ein besonderes Sonderlob verdient sich heute Besarta Hisenaj! Sie hat bombastisch gespielt, war die stärkste Spielerin auf dem Feld. Das war eindeutig bislang ihr bestes Spiel im SG-Trikot“.

1:3 Triumph

gegen Henstedt-Ulzburg

Die Reise zum Tabellenletzten nach Schleswig-Holstein startete zunächst mit einer sehr positiv aufgenommenen und dem Team guttuenden Zwischenstation in Hamburg und der dort obligatorischen Hafenrundfahrt. So „erholt“, spielte die SG99 bei schönstem Wetter gegen die SVHU zwar taktisch anders, aber personell mit einer fast gleichen Aufstellung, wie gegen den FC Ingolstadt. Dillenburg startete diesmal von Beginn, wofür Asteroth zunächst draußen blieb, welche wiederum in der Halbzeit für Hornberg in Spiel kommen durfte.

Hornberg war es auch die nach rund 13. Minuten, auf die Reise geschickt von Lisa Umbach, nach starker Einzelaktion im Straftraum zur Andernacher Führung traf. Julia Schermuly erhöhte in der 40. Minute auf das mehr als verdiente 2:0. Sie setzte sich im Strafraum durch und traf spektakulär aus spitzem Winkel.

Nach dem Seitenwechsel, merkte man indes immer mehr die starken Belastungen der letzten Wochen. Man geriet beim Schlusslicht der Liga, welcher bemerkenswerterweise vor kurzem Tabellenführer Meppen noch Punkte klauen konnte, immer mehr ins Schwimmen. Dies mündete auch im Anschlusstreffer der Gastgeber, als Vera Homp die herauslaufende Laura van der Laan clever übertrumpfte und den Ball über die Torfrau ins Tor lupfte. Nur Minuten nach dem Anschluss, schaltete bei einem Fehler in der Abwehr von Henstedt Julia Schermuly schnell und traf beim ersten Spiel des Jahres auf Naturrasen, welcher jedoch in einem nicht unbedingt guten Zustand war, in der 75. Minute zum verdienten Endstand von 1:3.

Ausblick: Durch die neun Punkte in den letzten vier Spielen, bzw. deren Zwölf in den letzten fünf Spielen, steht das Team vom Mittelrhein nunmehr sogar an der Tabellenspitze der Rückrundentabelle. Auch mit dem Abstieg, so meint es Trainer Stein: „Wird man, sofern alles normal läuft, de facto diese Saison nichts mehr zu tun haben“. Zumal Andernach noch nie 31 Punkte, so früh im Jahr hatte und damit zurecht nach 18. Spieltagen auf einem sensationellen vierten Gesamtplatz steht. Roland Schäfges -

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