Fußballerinnen der SG 99 Andernach starten in die Zweitligasaison
Ein Sieg und eine Niederlage
Bäckermädchen schlagen SC 13 Bad Neuenahr hauhoch und müssen gegen 1. FC Köln ein 0:3 hinnehmen
Andernach. Viele neue Gesichter zeigen sich seit neuesten bei den Damen der Sportgemeinschaft aus Andernach. Der Aufsteiger in die Zweite Liga hat über den Sommer kräftig wie auch intelligent eingekauft. So wurden neben Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs Celine Dickopf, Carolin Dillenburg, Isabel Alexandra Esser, Magdalena Lang, Loreana Liebetanz, Emily Reuschenbach, die Schwestern Julia und Kathrin Schermuly, Marie Schäfer sowie Alina Wagner verpflichtet.
Ein größerer Coup gelang mit der Verpflichtung von der 2014er U20-Weltmeisterin Kathrin Schermuly vom FSV Hessen Wetzlar, die ihre dreieinhalb Jahre jüngere Schwester Julia mitbrachte. Eine weitere Juniorinnen-Nationalspielerin wurde mit der Mittelfeldspielerin Marie Schäfer vom nahe gelegenen SC 2013 Bad Neuenahr verpflichtet.
Aber auch die torgefährliche Loreana Liebetanz vom letztjährigen Ligakonkurrenten TuS Wörrstadt fand den Weg in die Bäckerjungenstadt. Die 29-Jährige, die im letzten Jahr 15 Tore erzielt hat, soll mit ihrer Stoßkraft und Erfahrung in der kommenden Saison das trotz der erfolgreichen Saison doch bemerkbare Stürmerproblem der Bäckermädchen lösen. Unabhängig von diesen Verpflichtungen muss man betonen, dass es den Verantwortlichen gelang, mit Ausnahme von Jana Sebastian, die ihre Karriere leider aufgrund einer Verletzung beenden musste und nun die Aufgabe des Teammanagers übernimmt, den erfolgreichen Kader komplett zusammenzuhalten.
Saisonauftakt mit Trainer-Überraschung
Nachdem bereits vor einigen Wochen der Trainingsauftakt unter Trainer Karl-Peter Stümper erfolgte, übernahm jetzt seine Tochter Isabelle das Training, damit sich der erfahrene Trainer einer geplanten Operation unterziehen konnte. Drei Tage vor dem ersten Testspiel gegen den SC13 Bad Neuenahr erfolgte im Andernacher Stadion das offizielle Mannschaftsshooting und damit der offizielle Start in die Saison. Anschließend ließ sich die Trainerin einen Coup einfallen. Sie lud ihren ehemaligen Studienkollegen Jörg Angeletti ein. Der langjährige Athletik- und Fitnesstrainer der TuS Koblenz zeigte dem ambitionierten Frauenteam einige effektive Trainingsmethoden, um die Leistungsfähigkeit im Allgemeinen und die Kondition im Speziellen zu verbessern.
Sieg und Niederlage an einem Wochenende
Das Spiel am Freitag gegen die Mädchen aus der Kurstadt zeigte bereits, dass die Ideen des Vater-Tochter-Gespanns bereits Ergebnisse zeitigen.
Dem letztjährigen Liga- und Pokalkonkurrenten zeigte man deutlich, dass man jetzt eine Liga höher spielt. Bereits nach zehn Minuten führten die Andernacher dank Hannah Ackermann mit 1:0. Neuzugang Loreana Liebetanz sorgte in der 30. Minute für eine Art Vorentscheidung, da zu diesem Zeitpunkt doch die Spielerinnen des SC13 öfter einmal vor dem vor der Kathrin Günther standen. In der zweiten Halbzeit, für die die Andernacher einmal die komplette Mannschaft durchgewechselt hatten, sorgte Alina Wagner (57.) dann für die finale Entscheidung. Es folgten noch Tore von der immer kämpferischen Antonia Hornberg sowie von Kathrin Schermuly. Somit erlebten die rund 100 Zuschauer am Freitagabend in Gönnersdorf eine durchaus gelungene Partie, die von einer Art kleinem Stadionfest begleitet wurde.
Trainerin Isabelle Stümper äußerte nach dem Spiel gegenüber BLICK aktuell: „Wir sind mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden. Wir haben viele Dinge verbessert in der Vorbereitung, wie sich heute gezeigt hat. Trotzdem gibt es natürlich noch einige Dinge zu optimieren. Wir wollten den Gegner anlaufen, was uns erst in der zweiten Halbzeit sehr gut gelungen ist. Wir konnten aber vor allem unser Konterspiel richtig verbessern. Auch haben wir doch viel Druck gemacht.
Man merkt, dass die Mannschaft in der Vorbereitung sehr weit ist. Wir haben heute 21 Spielerinnen eingesetzt. Die, welche gerade nicht gespielt haben, hatten trotzdem eine hohe Belastung, da sie diverse Trainingselemente neben dem Spielfeld absolviert haben. Auch mit den Neuzugängen bin ich allesamt sehr zufrieden. Jetzt wartet aber mit dem 1. FC Köln eine ganz andere Herausforderung auf uns.“ Und es sollte auch eine werden: Gegen den Bundesliga-Aufsteiger hatte das Team kaum eine Chance und verlor am Sonntag im eigenen Stadion mit einem eher dankbaren 0:3.
Roland Schäfges