SV Rot-Weiß Merl, C-Juniorinnen

Größter Erfolg in der Vereinsgeschichte

06.06.2018 - 12:50

Merl. Auf die Merler C-Juniorinnen wartete gegen Ende der Spielzeit noch der absolute Saisonhöhepunkt. Mit Auswärtssiegen bei GW Welldorf-Güsten (4:0, Kreisligist), TSV Wolsdorf (4:0, Bezirksligist) und Rheinsüd Köln (3:1, Mittelrheinligist) hatten sich die Mädels recht souverän ins Finale des Fußball-Verbandspokals gespielt. Dort wartete kein geringerer Name als die Alemannia aus Aachen, die im Ligabetrieb mit einer reinen U15 in der U17-Mittelrheinliga spielt. Die Aachenerinnen hatten sich zudem noch mit drei Spielerinnen aus der U17-Regionalligamannschaft verstärkt und galten demzufolge als haushoher Favorit.

Der Bedeutung des Anlasses angemessen machte sich die Mannschaft mit ihren Fans am frühen Morgen im Reisebus auf den Weg nach Düren-Arnoldsweiler. Doch sieben Kilometer vor dem Ziel ging erst einmal der Bus kaputt. Die Zeit bis zum Eintreffen des Ersatzbusses nutzte Trainer Ari Bedrosoglu schon mal zur Taktikbesprechung, die Mädels zogen sic derweil schon um. Nach einer Dreiviertelstunde ging es im Linienbus weiter, sodass die Karawane noch halbwegs rechtzeitig auf der altehrwürdigen Platzanlage von Viktoria Arnoldsweiler eintrudelte. Kurzes Aufwärmprogramm auf ungewohntem Naturrasen (übrigens in einem bedauernswerten Zustand), und schon ging es los vor einer ansehnlichen Kulisse.

Gleich zu Beginn der Partie war zu spüren, dass sich die Merlerinnen an diesem Tag einiges vorgenommen hatten. Sie spielten mutig nach vorn, blieben aber erst mal an der souveränen Abwehr des Gegners hängen. Dann die erste Schlüsselszene des Spiels: Nach einem langen Ball in den Rücken der Abwehr wurde eine Merler Spielerin unweit der Eckfahne klar gefoult, aber weder Linien- noch Schiedsrichterin sahen etwas. Da die Gästeabwehr bereits im Vorwärtsgang war, konnte die gegnerische Stürmerin ungehindert zum 1:0 einschießen.

Dieses Tor versetzte den Mädels aus der Amselstadt einen Nackenschlag, von dem sie sich nicht so schnell erholten. Die bärenstarken Aachener Mädchen witterten ihre Chance und legten bis zur Pause zwei weiterere Treffer zum 3:0 nach.

Nach einer leichten taktischen Neuausrichtung in der zweiten Halbzeit belohnten sich die Amselstädterinnen schnell für ihren Kampfgeist und konnten auf 1:3 verkürzen. Jetzt schalteten die Merlerinnen noch einen Gang hoch, gerieten jedoch auch mehrfach in höchste Abwehrnot. Eine Merler Spielerin hat die Chance zum Anschlusstreffer, wird in letzter Sekunde jedoch mit vereinten Kräften leicht abgedrängt und trifft deshalb mit ihrem schönen Schuss nicht ins Tor, sondern nur das Außennetz.

Im Gegenzug gelang Aachen der vierte Treffer. Damit war der Siegeswille der Merler Mädchen nun doch gebrochen, die nach einer langen und kräftezehrenden Saison nicht mehr viel zuzusetzen hatten. Das 1:5 in der letzten Minute der Partie war dann nur noch Statistik.

Am Ende mussten sich die Merlerinnen nach einem zwar etwas unglücklichen Spielverlauf, aber doch leistungsgerecht einer in allen Belangen überlegenen Aachener Mannschaft geschlagen geben, die absolut zu Recht den Mittelrheinpokal mit nach Hause nehmen durfte. Doch die Enttäuschung auf Amselstädter Seite währte nur kurz. Vielmehr überwog die Freude über die Teilnahme an diesem Endspiel, das - soweit die Archive zurückreichen - nicht mehr und nicht weniger ist als der größte Erfolg, den C-Juniorinnen in der Vereinsgeschichte des SV Rot-Weiß Merl je errungen haben.

Dies war aber noch nicht der Schlusspunkt einer großartigen Saison. Auch in der Mittelrheinliga sind die Merler C-Mädchen noch vorn dabei und haben mit drei Auswärtsspielen beim 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Fortuna Köln noch ein schwieriges Restprogramm vor sich.

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