2. Bundesliga Damen: Die SG99 siegt sich gegen Bayern II wieder in alte Form

Ist es vielleicht bald Zeit für neue Ziele?

Ist es vielleicht bald Zeit für neue Ziele?

Das Duell gegen die Bayern Mädels war Hart aber fair. Die SG99 überzeugte heute mit einer geschlossenen Leistung und lies Bayern kaum eine Chance. Foto: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

10.05.2021 - 12:47

Andernach. So schnell kann es manchmal gehen. Sah die Bilanz nach der Siegesflaute mit drei Niederlagen sowie den Ergebnissen der Gegner zuletzt eher negativ für die selbstgesteckten Ziele aus, drehte sich das Bild an diesem Spieltag, alleine schon durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen, wieder deutlich zu Gunsten der Bäckermädchen. Die 18 Punkte vor diesem Spieltag bedeuteten auch, dass man, nach dem unglücklichen 3:2 in Saarbrücken, letztlich nur drei Punkte vor dem Tabellendritten, dem Spieltaggegner FC Bayern II lag, welcher zudem ein Spiel weniger als die Mädels vom Rhein auf der Uhr hatten. Entsprechend spannend war für alle Beteiligten auch dieses Spiel. Vor allem, weil Andernach nicht wie vor rund sechs Wochen in Aschheim einem frühen Rückstand hinterher laufen wollte und sich daher vorgenommen hat, direkt Gas zu geben.


Bayern, der erwartet schwere Gegner!


Im ansehnlichen Spitzenspiel des 13. Spieltages in der Staffel Süd der 2. Frauen-Bundesliga, dass merkte man sofort, schien auch die Spielfreude und Leichtigkeit aus der Hinrunde wieder zurück bei den Bäckermädchen zu sein. Genauso zurück, wie die zuletzt verletzten Stammkräfte Maren Weingarz und Julia Schermuly, welche beide nach einer erfolgreichen Trainingswoche sich wieder im Kader wiederfanden. Auch Karla Engels stand abermals im Kader, verzichtete aber nach ihrer Knieverletzung auch gegen die Münchenerinnen auf einen Einsatz, um den Körper 100 Prozent Fit für den entscheidenden Endspurt zu bekommen.

Das sehr harmonische Trainer-Duo Hawel/Stein setzte bei überraschend heißen Temperaturen auf folgendes Team. Wie gehabt stand abermals Theisen-Ersatz Kathrin Günther im Tor, welche vor den Augen ihrer verletzten Kollegin, auch gegen den bayerischen Angriff, wieder ein Mal eine erstklassige Leistung bot. Davor agierten in der Viererkette der Abwehr Carolin Dillenburg, Magdalena Schumacher, Carolin Asteroth und Alina Wagner, welche in der Nachspielzeit für Maggi Lang Platz machen musste. Alleinige Sechs war die überzeugende Kathrin Schermuly, welche ebenfalls bei dem Doppelwechsel in der 91 Minute vom Platz ging und diesen für Laura Weinel verließ. Das Mittelfeld davor bestand aus der mittlerweile etablierten Besarta Hisenaj, welche in der 61. Minute für das Comeback von Julia Schermuly den Platz verließ, einer bärenstarken Lisa Umbach, Vanessa Zilligen sowie Maren Weingarz, welche vom Trainerteam ihre ersten 45 Minuten nach ihrer Verletzung bekam. Sie verließ in der Halbzeit planmäßig für Marie Schäfer den Platz. Im Sturm spielte bis zur 81. Minute Torjägerin Antonia Hornberg, ehe sie die Position auf dem Platz, mit ihrer jungen Sturmkollegin Laura Weißenfels tauschte.


Andernach spielte eine gute Anfangsphase


Das Spiel begann auch direkt mit einem Paukenschlag für die, wie anfangs erwähnt ambitionierten Gastgeber! Mit Anstoss setzte der Tabellenzweite auf hohes Pressing. Die U20 des Tabellenführers der ersten Bundesliga, schien damit im ersten Moment auch überfordert. Der frühe Druck sorgte so auch schon in der dritten Minute für die Führung. Stürmerin Antonia Hornberg setzte sich gegen gleich drei rotgekleidete Damen im Dribbling durch und fand eine in der Mitte förmlich alleingelassene Kathrin Schermuly. Mit dem Blick einer Torjägerin kam der Querpass perfekt auf Schermuly, welche am Elfmeterpunkt stehend, förmlich diesen „Elfer aus dem Spiel“ nur noch verwandeln musste. Gerade die ersten 20 bis 25 Minuten lief Andernach, wie ein geölter Motor. Was auch Trainer Stein so sah. Gegenüber BLICK aktuell sagte er: „Die Anfangsphase von uns war sehr gut und sehr überlegen von uns. Daher war es für uns, auf der Bank auch schön zu sehen, dass sich die Kathrin für die ihre Leistungen in den letzten Wochen so früh belohnt hat. Insgesamt muss man sagen, hat heute unsere Abwehr sehr aufmerksam und gut verteidigt. Die individuellen Fehler aus den letzten Spielen waren deutlich weniger geworden. Wir hatten, wie gewollt, heute auch deutlich mehr Ballbesitz. Durch unsere größeren Spielanteile, gab es auch deutlich weniger Chancen für den Gegner. Es war heute eine sehr konzentrierte und spielstarke Leistung, von uns, gegen einen aber auch sehr guten Gegner.“

In der zweiten Hälfte, der ersten Halbzeit kippte das Spiel trotzdem was zu Gunsten von Bayern. So musste SG99-Torhüterin Kathrin Günther brillieren, als sie mit nur einer Hand in der 27. Minute einen festen Schuss von Laura Donhauser im Flug zur Ecke lenkte.


Andernach schoss direkt nach Wiederanspfiff ein Tor


Ähnlich wie in der ersten Hälfte, war auch bei Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit Andernach wieder direkt am Jubeln. Dieses mal sogar innerhalb von wenigen Sekunden, führte gleich der erste Angriff zum Tor. In einer „Ping-Pong“ Nummer erzielte Antonia Hornberg im Rückwärtsfallen mit ihrem Kopf das zweite Tor des Spiels. SG99-Spielführerin Magdalena Schumacher platzierte aus der eigenen Hälfte heraus einen langen Pass in den Laufweg von Lisa Umbach. Der folgende Torschuss scheiterte jedoch an Bayern-Keeperin Juliane Schmid, welche den Ball probierte von sich weg zu fausten. Jedoch flog der Abpraller genau auf Hornberg, die gekonnt von der Strafraumgrenze den Ball ins leere Münchner Tor platzierte.

Die schöne zwei Tore Führung hielt jedoch nur acht Minuten. Münchens Nummer 8, die eher alleingelassene Stürmerin Annika Wohner platzierte nach einem guten Ball von Cinzia Zehnder und infolge kleinerer individueller Fehler in der 54. Minute den Ball im Kasten von Günther. Das wollte Andernach so nicht stehen lassen. Nur zwei Minuten später stellte Lisa Umbach, mit einem traumhaft schönen Tor aus 20 Metern, nach einem langen Sprint den alten Abstand wieder her.

Trainer Stein: „Lisa Umbach machte heute ein tolles Spiel. Erst die Vorbereitung zum 2:0, dann das schöne dritte Tor von ihr selbst. Die Tore kamen genau zum richtigen Zeitpunkt und waren extrem wichtig. Ende der ersten Halbzeit, war das Spiel ein wenig pro München gekippt. Daher war es wichtig, schnell mit zwei Toren zu führen. Auf die Tore, jeweils nach Anpfiff war München nicht vorbereitet. Das 3:1 war ein Bilderbuchkonter von Toni auf Lisa. Sie traf aus einem nicht ganz leichten, sehr spitzen Winkel. Richtig gut!“ Dies war dann auch letztlich der Schlusspunkt einer sehr unterhaltsamen Partie.“


Bilanz des Trainerteams:


Nach der erneuten Andernacher zwei Tore Führung, hatte München zwar auch wieder zum Ende des Spiels mehr Spielanteile, schaffe es aber nie wirklich mehr, die gut stehende Abwehr wirklich sorgen zu bereiten. Trainer Stein revalviert: „Man darf nicht vergessen, hier traf der Zweite der Liga auf den Dritten. Wir haben jetzt vier von fünf Spielen verloren gehabt, weswegen unsere Mädels auch nicht unbedingt von Selbstbewusstsein gestrotzt haben. Was die Mädels nach dem 3:1 gefightet haben, war beeindruckend. Es war heute von uns eine große Willens und Kraftleistung. Hinzu kamen die überraschend warmen Temperaturen, welche wir gar nicht gewöhnt waren. Weswegen ich überrascht war, dass das Spiel über ein so hohes Tempo ging.“

Auch Kollegin Isabelle Hawel sieht es ähnlich: „Wir sind heute sehr Stolz auf unser Team. Wir sind sehr glücklich über die Leistungen. Gerade bei den Temperaturen zeigten wir eine, sehr überzeugende, aber auch geschlossene Mannschaftsleistung. Auch die Mädels, die von der Bank kamen, haben sich wunderbar eingefügt. Wir denken positiv und hoffen, die nötigen Punkte in den nächsten Spielen zu holen, die wir für unsere Ziele benötigen.

Erwähnenswert ist für Coach Stein dieses mal aber auch die Leistung von Schiedsrichterin Annika Paszehr aus Schwerte. „Es war für mich die beste Schiedsrichter Leistung, welche wir in der Saison erlebt haben. Wir haben uns zwar nie wirklich über die Schiedsrichter aufgeregt, jedoch waren manche Entscheidungen wirklich für uns nicht verständlich. Paszehr zeigte heute eine sehr, sehr gute Leistung. Sie hat das Spiel toll geführt, stand nie im Mittelpunkt. Es war sehr Souverän, was heute die drei Damen in Gelb gezeigt haben.


Die erste Bilanz, gibt es erst nach dem Würzburg-Spiel!


Das 1:1 des 1. FFC Niederkirchen gegen den 1. FC Saarbrücken im Südwest-Duell und das 1:1 von Hoffenheim gegen Ingolstadt bedeuten, dass Andernach durch den eigenen Sieg gegen den direkten Tabellennachbar wieder zwei Punkte mehr Luft auf die direkten Gegner im Abstiegskampf gewonnen hat. Zwar haben Bayern, Hoffenheim und Ingolstadt nach wie vor ein Spiel weniger bislang absolviert und Frankfurt gar drei Spiele weniger, aber alleine die sieben Punkte Vorsprung auf Platz sechs dürfte vor den letzten fünf Spieltagen und vier Spielen insgeheim in Andernach für ruhigeren Schlaf sorgen, auch wenn Trainer Stein betont! „Man muss ganz klar sagen, das wir als SG99 Andernach angetreten sind, in einer Liga mit neun ähnlich starken Teams, zumindest den fünften Platz und damit den Klassenerhalt zu erreichen. Minimalziel war für uns immer Platz sechs, also die Relegation! Da sind wir zugegeben auf einem sehr guten Weg, auch wenn es derzeit noch alles was eng ist! Wir haben intern diese Woche als Endspielwoche ausgerufen. Das erste Spiel haben wir überzeugend gewonnen, die Ergebnisse der anderen spielten uns in die Karten. Wir wollen den Schwung mitnehmen. Nach dem Spiel gegen Würzburg werden wir aber erst einen Strich machen und schauen, wo wir dann stehen. Aber wir schauen hier wirklich nur Schritt für Schritt. Ziel eins ist genug Abstand auf Platz 6 zu haben, Ziel zwei wäre Platz 5 nicht nahe zu kommen und danach schauen wir, was dieses Jahr noch möglich ist. Fakt ist, wir stehen derzeit auf Platz zwei und wollen natürlich diesen Platz gerne mit ins Ziel nehmen. Zum heutigen Zeitpunkt sind wir sehr zufrieden mit der Leistung und mit der Ausgangslage. Aber heute schon von einem Klassenerhalt zu sprechen, dafür ist die Situation noch nicht ganz geklärt, die Liga zu verrückt und die Teams einfach zu nah beisammen.“

Mit dem erfolgreichen Spiel gegen die Mädels von Bayern, startete für die SG99 auch die vierte und damit letzte englische Woche der Saison. Wie in dieser Saison normal, geht auch das vierte „Mitten-in-der-Woche-Spiel“ abermals in die Ferne. So fährt man am Donnerstag, immerhin Feiertag, nach Hoffenheim. Dort trifft man auf die zuletzt gut aufgelegten Mädels der Reserve der TSG 1899 Hoffenheim. Am Sonntag begrüßt man den Tabellenvorletzten, die Würzburger Kickers zum letzten Heimspiel der Saison in Andernach. Die beide auf „Soccerwatch.tv“ übertragenen Spiele beginnen um 15 Uhr gegen die TSG und um 14 Uhr gegen die Kickers.

Roland Schäfges -

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