Leon Dreiser debütiert in der Rundstrecken Challenge Nürburgring
Knapp am Podium vorbei
Mayen/Nürburgring. Das Wetter hätte wahrlich besser sein können für Leon Dreisers großen Tag. Aus dem Kart- und Automobilslalom kommend, debütierte der Mayener auf der Rundstrecke. Und als Ort für seine Feuertaufe wählte er keinen geringeren als die „Grüne Hölle“, also die Nürburgring-Nordschleife. Gilt diese doch für viele als anspruchsvollste Rennstrecke der Welt. Ebenso ist der „Ring“ jedoch auch für seine Wetterkapriolen bekannt, und so wartete der Himmel über der Burg mit viel Regen und Nebel auf. Doch das konnte dem Nachwuchsfahrer aus der Talentschmiede von Nett Motorsport aus Mayen die Vorfreude nicht verderben.
Für diesen wichtigen nächsten Schritt in seiner Karriere hat Dreiser beim Team „EiFelkind Racing“ aus dem niedersächsischen Nordhorn angeheuert. Die Mannschaft rund um Teamchef Uwe Wendland setzt unter anderem jenen Opel Astra GSI ein, den sich Dreiser mit Philipp Romboy (Wegberg) teilt. Mit dem ca. 200 PS starken Boliden hat das Team in der Klasse F2 der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) genannt, einer Breitensportserie, bei der es nicht bloß auf puren Speed ankommt, sondern insbesondere auch auf konstante Rundenzeiten.
Der Start war Romboy vorbehalten, der somit auch die Aufgabe hatte, die sogenannte Setzzeit zu fahren. In den verbleibenden 14 Runden muss diese Zeit von beiden Fahrern einmal bestätigt werden. Die Rennleitung erlaubt hierbei eine Toleranz von 10 Sekunden, die der Fahrer schneller oder langsamer sein darf, ansonsten drohen Strafpunkte.
Romboy selbst musste seine gesetzte 12:47 Minuten in Runde sieben bestätigen, was ihm mit 12:48 Minuten auch bestens gelang. In den restlichen Runden gilt es, die ca. 20 Kilometer der Nordschleife so schnell wie möglich zurückzulegen, was Romboy in Runde drei in 11:48 Minuten bewerkstelligte und somit die teaminterne Tagesbestzeit fuhr.
In der achten Runde übergab er dann das Auto schließlich an Dreiser, der gleich in seiner ersten gezeiteten Runde die Aufgabe hatte, die 12:47 Minuten seines Teamkollegen zu bestätigen. Leider war der 18-jährige etwas zu schnell unterwegs und musste im Abschnitt Döttinger Höhe Tempo raus nehmen, um die Zeit zu treffen. Hierbei meinte er es etwas zu gut und fuhr schließlich eine Rundenzeit von 13:11 Minuten, was 140 Strafpunkte bedeutete.
Im weiteren Verlauf holte Dreiser aus dem 2-Liter-Motor des Opels eine persönliche Bestzeit von 12:20 Minuten heraus. Dreiser nach dem Rennen: „Es waren schwierige Bedingungen. Es hat permanent geregnet. Durch Unfälle lag zudem sehr viel Dreck auf der Strecke und Nebel schränkte die Sichtverhältnisse ein. Dennoch bin ich froh, das Auto heil ins Ziel gebracht zu haben. Wir haben nur denkbar knapp das Podium verpasst.“
Und wie sieht der Teamchef die Leistung der beiden Youngstars? Uwe Wendland: „Die Jungs haben die Sache super gemacht. Mit den Zeiten in den Sprintrunden bin ich sehr zufrieden. Dass Leon die Setzzeit nicht getroffen hat, ist zwar etwas ärgerlich, aber man muss bedenken, dass er zum allerersten Mal in einem Rennauto auf der Nordschleife unterwegs gewesen ist. Mit zunehmender Erfahrung wird ihm ein solcher Fehler nicht mehr passieren.“
Dies unter Beweis zu stellen, dazu hat Dreiser bereits am 24.04.2021 die Gelegenheit. Dann nämlich steht der zweite Lauf der RCN an. Andreas Krein