Behindertensport: BSV setzt auf gezielte Förderung durch Kadertraining

Mit neuer Struktur zu großen Zielen

Mit neuer Struktur zu großen Zielen

Alle 33 Teilnehmer bei den Tischtennis-Landesmeisterschaften des BSV in Niederelbert. In der Vorjahren spielten mehr als 70 Frauen und Männer mit - eine Teilnehmerzahl, die bald wieder erreicht werden soll.Foto: privat

Niederelbert. Endlich stand er wieder im Mittelpunkt, der kleine weiße Ball: Corona hatte in den vergangenen anderthalb Jahren mehrere Absagen und Verschiebungen bewirkt, doch jetzt konnten die rheinland-pfälzischen Tischtennisspieler mit Handicap bei den Landesmeisterschaften in Niederelbert zeigen, dass sie so gut wie nichts von ihrer Kunst an der grünen Platte verlernt haben.

Die Teilnehmerzahl hatte sich im Vergleich zu den Vorjahren mehr als halbiert, aber Landesfachwart Wolfgang Palm zeigte sich sehr erleichtert, dass dies dem Niveau der Veranstaltung und auch der Stimmung in der Elberthalle keinen Abbruch tat. Der Neuanfang ist geglückt, da waren sich alle einig. Dazu trug auch die exzellente Arbeit des Ausrichters ASV Niederelbert unter Leitung von Martin Perscheid bei, der als Gastgeber Premiere feierte und keine organisatorischen Wünsche offenließ.

Apropos Neuanfang: Der Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband Rheinland-Pfalz gab mit den Landesmeisterschaften den Startschuss für eine neue Struktur, mit der die Tischtennisspieler im Land gezielt und besser gefördert werden sollen. Es wurden ein Landeskader und ein Perspektivkader ins Leben gerufen, dem zunächst insgesamt elf Sportler angehören: Michael Beck (Dürkheimer Werkstätten), Mario Schneller (TSV Speyer), Herold Pufke, Sabine Wallstein, Markus Frink (alle Stiftung Scheuern), Patrick Killian (Heinrich Kimmle Stiftung Pirmasens), Tim Pooschen (RSG Koblenz), Martin Perscheid (ASV 1922 Niederelbert), Julian Ehl (Caritas Werkstätten Montabaur), Tobias Wick (SFD Bad Kreuznach) und Corinna Hochdörfer (BSV Frankenthal).

Der BSV verspricht sich von der neuen Struktur eine deutliche Leistungssteigerung einzelner Athleten. Dahinter steht eine ambitionierte Vision, die noch wie ein Traum erscheint: Dass einer der Athleten 2024 bei den Paralympics in Paris zu sehen wäre. Ein ganz großes Ziel, das noch in weiter Ferne liegt. Aber ein erster Schritt ist mit der Kaderbildung getan.