Volleyball 1.Bundesliga, Damen: VC 77 Neuwied

Mutig in Aachen

LiB Aachen - VC Neuwied 77: 3:0

24.11.2022 - 12:54

Aachen. Die Deichstadtvolleys unterlagen bei den Ladies in Black Aachen. Dabei hinterließen sie trotz des 0:3 (15, 22, 20) bei alle jenen, die den Weg der jungen Truppe mit Sachverstand verfolgen, einen guten Eindruck und wurden vom Publikum im „Hexenkessel“ mit Beifall verabschiedet.

Es war im 3. Satz beim Stand von 20:18 für die Gastgeberinnen, als die 15-jährige Alice Turmovich eingewechselt wurde. Normalerweise im Regionalliga-Farmteam SG Mittelrhein tätig, kam sie heute im Aachener Hexenkessel zu ihrem ersten Einsatz in der Eliteliga. Ein wesentlicher Grund dafür lag aber auch an der stattlichen Neuwieder Abwesenheitsliste. Zu der mitgereisten langzeitverletzten Natty Crews gesellten sich diesmal die erkrankten Sina Stöckmann, Pia und Carla Fuchs, so dass Tigin Yaglioglus Auswechselmöglicheiten überschaubar blieben: Lediglich Laura Berger und Alice Turmovich hielten sich dafür bereit.

Mit diesem Nachteil mussten sich die Neuwiederinnen im ersten Satz auseinandersetzen. Bis zur technischen Auszeit hatten die Gastgeberinnen die Herrschaftsbereiche in der Halle klar abgegrenzt und Neuwied konnte Aachen zunächst nicht in Gefahr bringen. „Wir haben den 1.Satz einfach verpennt“, konstatierte Yaglioglu nüchtern. Neuwied erzeugte im Aufschlag zu wenig Druck, es fehlte an Aggressivität im Angriff, mangelte aber nicht an Abstimmungsproblemen beim Zuspiel auf Außenpositionen. So blieb die eigentlich schlaggewaltige Yassu Madsen meist unter ihren Möglichkeiten, der Angriff der Neuwiederinnen wurde so ausrechenbarer.

Im 2. Satz dann wurde die Partie ausgeglichener: Schnellangriff über Maya Sendner, eine gut gelungene Blockaktion von Krissi vom Schemm (davon gab es heute etliche zu feiern), ein Aufschlagfehler der Ladies und schon musste Aachens Trainer Stefan Falter eine Auszeit nehmen, um den sich abzeichnenden Neuwieder Flow zu stoppen. Dies gelang zunächst nicht. Neuwied verteidigte bis zur 2. technischen Auszeit einen Drei-Punkte-Vorsprung, wobei sich, durch Risikoaufschläge vorbereitet, der Block auszeichnete. Dann wendete sich allmählich das Spielglück: Nach längeren Ballwechseln kam es zu zwei Situationen, in denen Neuwieder Angreiferinnen nicht mehr freigespielt werden konnten und der Aachener Block diesen bereits in freudiger Erwartung gegenüberstand. Aachen glich zum 17:17 aus, Neuwied hielt Kontakt bis zum 22:21, bevor ein Aufschlagfehler und ein Netzroller Aachen den Satzgewinn bescherten. „Etwas ärgerlich“ fand das der Trainer. „Ein Aufschlagfehler zu viel und wir vergessen das, was wir uns eigentlich vorgenommen und vorher gut gemacht haben. Und schon geht der Satz an Aachen. Ihn für uns zu entscheiden wäre nicht unverdient gewesen!“, spricht er den Unterschied zwischen einer Nachwuchstruppe und einer Mannschaft mit etlichen Bundesligajahren auf dem Konto an.

Gleiches gilt grundsätzlich vom dritten Durchgang, in dem Aachen bis zur zweiten technischen Auszeit schon mit bis zu 5 Punkten Vorsprung führte.

Dann fand Neuwied über den Kampf zum Spiel. Besonders Kristin vom Schemm und Laura Broekstra, die später zur besten Neuwieder Spielerin gewählt wurde, konnten gut eingesetzt werden und brachten Neuwied in wenigen Rallyes auf 17:17 heran. Die Zuschauer konnten sich jetzt an spektakulären langen Ballwechseln erfreuen, aber auch daran, dass sich mit Aachen die erfahrenere Mannschaft jetzt nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließ. In den entscheidenden Situationen setzten sich die Aachenerinnen, allen voran die MVP des Tages, Jana-Franziska Poll, gegen den guten Neuwieder Block durch und zeigten so das Quäntchen mehr, das zum 25:20 reichte.

Auch Laura Broekstra bedauerte, dass sich ihre Mannschaft trotz guten Spiels nicht belohnen konnte. „Natürlich bin ich mit dem Spiel nicht zufrieden. Wir hätten gerne einen Satz gewonnen, was aber nicht funktioniert hat. Trotzdem haben wir nach dem ersten Satz zurück ins Spiel gefunden. Es hat aber leider nicht gereicht…“ Wie man denn den Abstand zu gestandenen Teams verringern könnte? „Wir müssen noch an vielen Dingen arbeiten, vor allem im Angriff, wo wir mehr Punkte machen müssen. Dann müssen wir unsere Eigenfehler verringern“, umreißt sie das Arbeitsprogramm bis zum nächsten Auftritt.

Dieser findet am Mittwoch, dem 30. November um 18.30 Uhr im Rhein-Wied-Gymnasium gegen die Roten Raben Vilsbiburg statt. Unabhängig vom Ergebnis für die Deichstadtvolleys werden die Zuschauer wieder deutschen Spitzensport zu sehen bekommen. Tickets sind ab sofort unter https://tickets.deichstadtvolleys.de erhältlich.

Die Deichsstadtvolleys: Yasmine Madsen, Sina Fuchs, Kristin vom Schemm, Elisabeth Kettenbach, Laura Broekstra, Laura Berger, Klara Single, Alice Turmovich, Maya Sendner; Trainer: Tigin Yaglioglu

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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