Fußball-Rheinlandpokal Endspiel Saison 2017/18

Rot-Weiß Koblenz schafft die Überraschung

Der Vorstadtkult gewinnt das Stadtderby auf dem Oberwerth - Sascha Engel trifft

22.05.2018 - 09:25

Koblenz. Pokalüberraschung auf dem Oberwerth. Der TuS Rot-Weiß Koblenz besiegt den Regionalligisten TuS Koblenz mit 1:0 und holt sich somit den Pott des FV Rheinlands. Aber nicht nur sportlich auch neben dem Platz blamierten sich die Blau-Schwarzen. Eigentlich hätte der Nachmittag zu einem richtigen Fußballfest werden können. Angenehmes Frühsommerwetter hatten 7.473 Zuschauer ins Stadion Oberwerth gelockt und damit für einen neuen Zuschauerrekord bei einem Rheinlandpokalfinale gesorgt. Doch diese Vorfreude war schnell verflogen. Den das, was sogenannte Fans in Block eins taten, hatte nichts mehr mit Begeisterung zu tun, sondern diente wieder einmal nur eigener Selbstdarstellung. Rauch, Pyro und am Ende auch ein Böller sorgten nicht nur für Verärgerung, sondern auch für drei Verletzte im Umfeld des Zuschauerbereiches. Sportlich hatte dann das Spiel insgesamt auch nicht viel zu bieten. Es standen sich zwei Teams gegenüber, die sich weitgehend neutralisierten. Zwar hatte die TuS vor der Pause insgesamt mehr Ballbesitz, konnte aber daraus kein Kapital schlagen. So blieb es in Halbzeit eins in beiden Lagern bei jeweils zwei Halbchancen, die die Zuschauer kaum von den Sitzen reißen konnten.

Nach der Pause schien zunächst der Oberligist besser in die Partie zu finden und sorgte gleich mehrfach durch Distanzschüsse für Gefahr. Doch zehn Minuten später hatten sich die Blau-Schwarzen wieder gefangen und hatten hier durch Dejan Bozic gleich zwei Gelegenheiten, die jedoch ebenso nicht genutzt werden konnten, wie ein Schussversuch von Dimitrios Popovitis.


Sascha Engel mit dem entscheidenden Treffer


Doch insgesamt war alles Stückwerk. Man merkte, dass beide Teams Angst hatten den entscheidenden Fehler zu machen. So musste eine Standardsituation herhalten, um für die Entscheidung zu sorgen. Und diese nutzte der eingewechselte Sascha Engel perfekt. Ein Freistoß von der Strafraumgrenze platzierte Engel ins rechte untere Eck des von Dieter Paucken gehüteten Tores und sorgte somit, acht Minuten vor dem Spielende, für die Entscheidung.

Am Ende brachte es das Fazit von Fatih Cift auf den Punkt. „Wir waren heute die giftigere Mannschaft und haben die einzige richtige Möglichkeit auch nutzen können,“ strahlte der Coach der Rot-Weißen nach Spielende. TuS-Trainer Anel Dzaka erwies sich als fairer Verlierer: „Es tut mir leid für meine Spieler aber Rot-Weiß ist der verdiente Sieger“. So konnten der „Vorstadt-Kult“ den ersten Rheinlandpokalsieg der Vereinsgeschichte begeistert feiern. Begeistert waren nach Spielende dann die Verbandsoberen. „Amateurfußball bewegt die Massen“, strahlte Walter Desch. „Das hat der heutige Tag bewiesen. Wir hatten mit 5.000 Zuschauern gerechnet. Geworden sind es fast 7.500“, so der Verbandspräsident des FV Rheinland nach der Party.

Während im Vereinsheim der Rot-Weißen noch Stunden nach dem Sieg die Sektkorken knallten, weiß beim Nachbarn noch keiner wie es weitergeht. Sportlich ist der Club weiterhin vom 1. FC Saarbrücken und Waldhof Mannheim anhängig. Einer von beiden muss den Aufstieg in Liga drei umsetzen damit die sportlichen Voraussetzungen für ein weiteres Regionalligajahr geschafft werden. Doch mit welchem Kader steht in den Sternen. Einzig Dieter Paucken hat bereits jetzt signalisiert, dass er am Oberwerth weiter so lange bleibt bis er hier seine Laufbahn beenden wird. Der Rest steht in den Sternen. Unter anderem auch weil unter anderem auch Hannes van Heesch nach Spielende seinen Rückstand aus dem Präsidium bekannt gab. Dies sei aber eine Entscheidung, die bereits länger feststand und nichts mit der Niederlage in Verbindung gebracht werden darf. Heesch gab berufliche Belastung und gesundheitliche Gründe an. Wann und wer diesen Platz einnimmt, stand verständlicher weise noch nicht fest. Und auch wer die Mannschaft in der kommenden Saison als Trainer führt, steht noch in den Sternen. Anel Dzaka wäre dazu bereit, wie er andeutete. Unter anderem auch weil er, genau wie Dieter Paucken oder Michael Stahl, die TuS Raute in seinem Herzen trägt. Und solche Akteure braucht jetzt der Traditionsclub dringender denn je.

TuS Koblenz: Paucken, Antonaci (85. Hombach), von der Bracke (85. Marx), Schüler, Lorenzoni, Stahl, Müller, Koch (62. Popovits), Bajric, Lahn, Bozic.

TuS Rot-Weiß Koblenz: Oost, Masala, Schmidt, Krämer, Meinert, Fritsch (68. Sauerborn), Weidenbach, Hillen, Hannappel (87. Henrich), Miles, Arndt (62. Engel).

TH

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