Fußball-Rheinlandliga, dritter Spieltag

Tim Schneider als Unglücksrabe

SG 99 Andernach – TuS Mayen 1:0 (0:0)

14.09.2020 - 13:37

Andernach. Das erste Derby am dritten Spieltag der Saison ging schon mal in die Hose: Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage bei der SG 99 Andernach steht Fußball-Rheinlandligist TuS Mayen vor dem Duell am Sonntag, 20. September, um 15 Uhr mit der SG Eintracht Mendig/Bell gehörig unter Zugzwang.

250 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz in Andernach sahen eine intensive Partie, die SG-Kapitän Philipp Schmitz mit einem verwandelten Foulelfmeter zehn Minuten vor Schluss entschied. Der Ex-Andernacher Tim Schneider hatte den Ball an den überragenden Ole Conrad im eigenen Strafraum leichtsinnig verloren und ihn anschließend ungestüm über den Haufen gerannt.

„Wir haben uns spät belohnt, aber der Sieg geht in Ordnung“, freute sich Kim Kossmann, der Trainer der Bäckerjungen. „Wir haben einen schönen und gepflegten Ball gespielt, es hat wirklich Hand und Fuß, was wir machen. Natürlich stand das Spiel auf des Messers Schneide, aber wenn jemand dieses 1:0 verdient hatte, dann wir.“

Im ersten Abschnitt hatte der agile Lukas Mey mehrfach die Gästeführung auf dem Fuß. Dreimal (3., 5. und 6.) wurde er im letzten Moment abgeblockt, in der 25. Minute traf er den Pfosten. „Wenn der aufdreht, bleibt dir schon mal der Atem weg“, räumte Kim Kossmann ein. Durchatmen musste er auch nach einer halben Stunde, als ein Freistoß von Daniel Kossmann in der gegnerischen Hälfte abgeblockt wurde und der Ball auf Umwegen zu Pascal Steinmetz kam. Der TuS-Stürmer lief allein auf Torhüter Steffen Weber zu, setzte den Ball aber um Zentimeter neben den rechten Pfosten. Die Andernacher Anhänger hatten den Torschrei auf den Lippen, als Mayens Torwart Kevin Michel eine Ecke von Daniel Kossmann zunächst unterschätzte, dann aber mit den Fingerspitzen gegen die Latte lenkte (16.).


Zu Beginn er zweiten Hälfte spielte Andernach mit mehr Druck


Nach Wiederanpfiff erhöhte Andernach den Druck. Jan Engels brachte bei einem Schlenzer nicht genügend Druck hinter den Ball, Michel zeigte sich auf dem Posten (47.). Auf die gefährlichen Standardsituationen der SG 99 waren die Gäste gut eingestellt, vor allem die kopfballstarken Simon Berresheim und Tim Gilles räumten einiges weg. Mayen konnte sich nicht mehr so gut befreien wie noch in der ersten Halbzeit. Mitte der zweiten Hälfte war klar, dass die Mannschaft verlieren würde, die sich den ersten Fehler erlaubt. Ausgerechnet der sonst so zuverlässige Schneider entpuppte sich als Unglücksrabe.

„Wir waren einmal unaufmerksam, das wurde vom Gegner gleich bestraft“, ärgerte sich Mayens Trainer Tobias Uhrmacher, dem auch die vergebenen Chancen in der ersten Hälfte schwer auf den Magen schlugen. „Wir haben selten die richtigen Lösungen gefunden, gerade im Übergangsspiel waren wir fehlerhaft. Zu einem vernünftigen Positionsspiel gehören Laufbereitschaft und Aufmerksamkeit, das haben einige vermissen lassen. Wir haben der Partie den Stempel nicht so oft aufgedrückt, wie wir das gern wollten.“

Die Chance zum Ausgleich bot sich aber doch noch, und zwar in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Schiedsrichter Alexander Müller entschied wegen Meckerns von SG-Innenverteidiger Schmitz auf indirekten Freistoß im Andernacher Strafraum, den Steinmetz aus acht Metern jedoch in die vielbeinige Abwehr jagte. 120 Sekunden später durften die Bäckerjungen ihre Freudentänze aufführen.

SG 99 Andernach: Steffen Weber, Tim Hoffmann, Philipp Schmitz, Jan Engels, Jan Hawel, Elias Matzon (90. Tim Schleich), Daniel Kossmann (84. Sven Schiffers), Max Kossmann (68. Burim Zeneli), Ole Conrad, Jörn Heider (56. Alexander Unruh), Louis Hild.

TuS Mayen: Kevin Michel, Tim Schneider (90. + 2 Tobias Loosen), Tim Gilles, Philipp Ries, Steffen Schmitt, Uwe Unterbörsch, Tim Krechel (46. Dennis Penk), Simon Berresheim (82. Nico Marx), Lukas Mey, Niklas Weis (82. Matthias Tutas), Pascal Steinmetz.

Schiedsrichter: Alexander Müller (Mendig).

Zuschauer: 250.

Tor: Philipp Schmitz (80., Foulelfmeter).


Vorschau


Nächste Aufgabe für die SG 99 Andernach: am Samstag, 19. September, um 17.30 Uhr beim FSV Trier-Tarforst.

Nächste Aufgabe für den TuS Mayen: am Sonntag, 20. September, um 15 Uhr gegen die SG Eintracht Mendig/Bell.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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