Lokalsport | 24.03.2016

Vulkan-Ladies beantragen keine Lizenz für die 2. Bundesliga

Kapitel Vulkan-Ladies wird zum Saisonende geschlossen

(v.l.n.r.): Manfred Sattler (Geschäftsführer Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern), Thomas Weber (Hallensprecher/Pressekonferenzleiter), Peter Josef Schmitz (Mitglied der Geschäftsführung Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern und Präsident Handball-Verband Rheinland). Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern

Koblenz/Weibern. An einem trüben Märztag endet in Raum 116 der Koblenzer Conlog Arena ein Kapitel Handballgeschichte im Rheinland: „Es wird keine Zukunft für die Vulkan-Ladies geben“, verkündet Geschäftsführer Manfred Sattler um 11.07 Uhr mit ruhiger Stimme. 15 Medienvertreter sind gekommen, Kameraobjektive und Mikrofone auf den Macher der Vulkan-Ladies gerichtet. Bis zum Schluss hatten sie für dieses Projekt gekämpft, jedoch ohne Erfolg. Im Rahmen einer Pressekonferenz skizzieren Sattler und Peter Josef Schmitz (Mitglied der Geschäftsleitung) die schwierigen Wochen, die hinter ihnen liegen. Die Vision, die vor vier Spielzeiten geboren wurde, endet in diesem Sommer. Die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern werden die Saison zu Ende spielen, danach aber ist Schluss. „Es ist uns nicht gelungen, Wirtschaft und Politik davon zu begeistern, sich bei den Vulkan-Ladies in dem Rahmen zu engagieren, der Bundesliga-Handball auch in der Zukunft in Koblenz möglich macht.“ Wer solche Nachrichten verkünden muss, der steht nicht selten in der Folge im Zentrum der Kritik. „Wir müssen uns fragen, ob wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben“, sagt Sattler. „Vielleicht war ich auch nicht der richtige Mann dafür, die Wirtschaft aus der Region für dieses Projekt zu begeistern.“ Nur: Ohne das Engagement von Manfred Sattler hätte es die Vulkan-Ladies gar nicht erst gegeben. Nach dem sportlichen Aufstieg des TuS Weibern war klar: „Erstliga-Handball kann es in Weibern aufgrund der Infrastruktur und der gestiegenen Anforderungen etwa an die Spielstätte nicht geben“, erinnert sich Peter Josef Schmitz, der zugleich Präsident des Handballverbands Rheinland ist.

Dank an alle, die den Verein Unterstütz haben

Die Conlog Arena in Koblenz wurde zur neuen sportlichen Heimat, in der die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern fortan Bundesliga-Handball präsentierten. „Von den Zuschauern und vom Umfeld klasse angenommen“, unterstreicht Sattler. „Alleine die rund 50 Freiwilligen, die bei jedem Heimspiel geholfen haben, waren klasse. Die Zuschauer sowieso. Unser VIP-Raum genügte höchsten Ansprüchen. Und auch die Medien sind, auch in schweren Phasen, stets fair mit den Vulkan-Ladies umgegangen.“ Dankbar ist man auch für die zahlreichen Sponsoren, die den Handball-Bundesligisten in den vergangenen Jahren tatkräftig unterstützt haben. In der Summe aber reichte das Engagement der heimischen Wirtschaft nicht aus, um die Vulkan-Ladies auf ein breites Fundament zu stellen. Bis zu 70 Prozent des aktuell bei rund 900.000 Euro liegenden Etats hatte Sattler zuletzt aus eigener Tasche gezahlt. So konnte es nicht weitergehen. Für die neue Saison begannen die Vulkan-Ladies bereits früh mit den Planungen - auch im kaufmännischen Bereich.

Auch das Geld hat gefehlt

Mit abgespecktem Etat in der 2. Bundesliga etablieren, sich perspektivisch wieder herankämpfen in den kommenden Jahren an die 1. Bundesliga – so war der Plan. Doch auch für die Version „kleine Flamme“ braucht es Sponsorengelder, konnte nicht erneut ein Großteil der Verantwortung nur auf den Schulter von Manfred Sattler abgelegt werden. „Rund 120.000 bis 150.000 Euro an zusätzlichen Sponsorengeldern hatten wir uns vorgenommen, aber dieses Geld haben wir nicht zusammenbekommen“, sagt der Geschäftsführer. Der hatte in den vergangenen Wochen unzählige Gespräche geführt, teils alleine, teils gemeinsam mit Peter Josef Schmitz. Das Ergebnis war stets das Gleiche: „Die Unternehmen konnten oder wollten sich nicht engagieren beziehungsweise noch stärker als bisher einbringen.“

Es ließen sich keine Sponsoren finden

Als zusätzliche Maßnahme hatte der Verein in den vergangenen Wochen und Monaten zwei Marketing-Spezialisten auf Provisionsbasis damit beauftragt, neue Unterstützer zu finden. 200 Firmen wurden kontaktiert, Pakete im Wert zwischen 300 und 1000 Euro angeboten. Ergebnis: Ein Unternehmer würde sich mal ein Heimspiel anschauen wollen. Alle anderen sagten ab. „Wir haben jetzt, trotz der Möglichkeiten hier am Standort in Koblenz, weniger Sponsorengelder zur Verfügung als noch in Weibern“, sagt Sattler. „Es ist uns nicht gelungen ein Angebot zu schaffen, dass ein attraktives Paket für Sponsoren dargestellt hätte.“ Dabei war in den Gesprächen mit Unternehmern nie die sportliche Situation ein Thema. Die Gründe für Absagen waren stets anders gelagert. „Ich bin persönlich sehr enttäuscht, dass es uns nicht gelungen ist, die Vulkan-Ladies über den Sommer hinaus am Leben zu halten.“ Peter Josef Schmitz unterstich in seiner Funktion als Präsident des Handballverbands Rheinland, „dass dies für die Region ein sehr schmerzlicher Verlust ist. Es bleibt zu hoffen, dass es nun vielleicht Trier gelingt, die 2. Bundesliga noch zu halten.“ Die zweite Frauenmannschaft des TuS Weibern, die in der Bezirksliga spielt, ist vom Aus der Vulkan-Ladies nicht betroffen.

Vulkan-Ladies beantragen keine Lizenz für die 2. Bundesliga

(v.l.n.r.): Manfred Sattler (Geschäftsführer Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern), Thomas Weber (Hallensprecher/Pressekonferenzleiter), Peter Josef Schmitz (Mitglied der Geschäftsführung Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern und Präsident Handball-Verband Rheinland). Foto: Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
Neueste Artikel-Kommentare

Riksha-Dienst wird in Sinzig gegründet

  • M.Meurer: Sehr schön. Jetzt fehlen nur noch die Fahrradwege in Sinzig.

Protest nach Krankenhaus-Aus

  • K. Schmidt: "...um ein Zeichen zu setzen" - Ja, darin ist der Deutsche ja besonders gut. Besonders dann, wenn es eh zu spät ist, dann hat man nicht so einen Termindruck beim Zeichen setzen. Am 22. März wird man sehen,...

Grafschaft: Blaulicht trifft Weihnachtszauber

  • K. Schmidt: Eine sehr schöne Aktion. Erinnert etwas daran, wie die Landwirte nach der Flut die große Lichterfahrt veranstalteten. Jedenfalls einmal, bis man bei der Kreisverwaltung merkte, dass man das ganze ja auch...
Sponsoring Winterbunt - o.B.
Media-Auftrag 2025/26
Stellenanzeige
Anzeige Neujahrsempfang 2026
Handwerkerhaus
Anzeige KW 52
First Friday Anzeige Januar
Empfohlene Artikel

Ochtendung. Am Sonntag, den 4. Januar 2026 startet der 2. Lauf der 37. Winterlaufserie. Von einem 400m Bambini-Lauf im Stadion bis zu der Langstrecke über die 8,1 km Distanz ist im Programm für jeden etwas dabei. Natürlich dürfen auch die Walker und Nordic-Walker nicht fehlen. Bis Freitag, den 2. Januar 2026 ist noch eine kurzfristige Anmeldung für die Serienwertung online möglich.

Weiterlesen

Mayen. Bei diesem zauberhaften Mayener Winter-Event können Freizeit- Hobby- und Profiläufer aller Altersklassen (im Alter von 5 – 99 Jahren) auf Strecken von 350 bis 8.400 Metern sowie auf einer Walking-Strecke von 5.600 Metern ihre Kondition auf Herz und Lunge prüfen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auf der A573 in Fahrtrichtung Bad Neuenahr kommt es derzeit zu einer Gefahrensituation. Betroffen ist die Überleitung von der A573 aus Richtung Koblenz beziehungsweise Mönchengladbach am Dreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort steht ein defekter Lkw auf dem Verzögerungsstreifen, wie der ADAC meldet. Autofahrer werden zu erhöhter Vorsicht aufgefordert.

Weiterlesen

Die Bewohnerin konnte sich und ihre Kinder rechtzeitig in Sicherheit bringen

30.12.: Bonn: Feuerwerkskörper setzen Balkon in Brand

Bonn. Am Abend vor dem eigentlichen Jahreswechsel wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst zum ersten, mutmaßlich durch unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerksköpern verursachten, Balkonbrand alarmiert. In einer Wohnanlage im Ortsteil Tannenbusch geriet ein Balkon im 2. Obergeschoss in Brand. Die Bewohnerin führte noch erste Löschversuche durch, brach diese jedoch mit zunehmender Intensität des Feuers ab und brachte sich und ihre Kinder in Sicherheit.

Weiterlesen

Kleinmaischeid. Am 30.12.2025 wurde die Polizeiinspektion Straßenhaus gegen 16:30 Uhr über einen brennenden Altkleidercontainer am Dorfgemeinschaftshaus in Kleinmaischeid informiert. Nach ersten Ermittlungen vor Ort ist davon auszugehen, dass der Brand durch das Werfen eines Böllers durch eine Personengruppe im Alter von etwa 10 bis 15 Jahren verursacht wurde. Der Inhalt des Containers wurde durch das Feuer vollständig zerstört.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Daueranzeige
Pelllets
Rund ums Haus
Helfende Hände gesucht
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Dezember 2025
Media-Auftrag 2025/26
Weihnachtsgrüße
Stellenanzeige Physiotherapeut
Plakat KIPKI Sinzig
Titelanzeige KW52
Stellenanzeige Sachbearbeitung
Weihnachtsgrußanzeige 2025
Rückseite