Torfestival zum Bendorf-Sayner Heimspielauftakt in der Rheinland-Liga

Zweistelliger Sieg in der Sayntal-Arena

Zweistelliger Sieg in der Sayntal-Arena

Der SC Bendorf-Sayn gab sein Debüt in der Fußball - Rheinlandliga. Foto: privat

Zweistelliger Sieg in der Sayntal-Arena

Gleich nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit traf Kerim Aydin zum 4:1.

Zweistelliger Sieg in der Sayntal-Arena

Ismail Keckec, der Inhaber der Firma Autoglas Bendorf, sponserte Trainingsanzüge und Aufwärmshirts.

Bendorf. „Die Rheinland-Liga ist für den noch jungen Verein SC Bendorf-Sayn ein neues Geschäft mit neuer sportlicher Qualität, neuen logistischen Aufgaben und neuen Anforderungen an das Team, die Trainer, Betreuer und den Verein“, fasste Präsident Vereinsvorsitzender Frank Matthies die gespannte Neugierde der Vereinsverantwortlichen zusammen.

Mit dem Trainer-Quartett Oliver Schmitt, Konstantin Arnautovic, Sebastian Kretz und Andreas Felkel (Torwart-Trainer) machten sich seit Juni vier erfahrene Trainer und Fußballer an die Arbeit, die B-Jugend-Löwen auf die Rheinland-Liga einzustellen. Präzise ausgearbeitete Trainingspläne, konzentriertes Training, systematisches Scouting und Spielersichtung sowie logistische Konzepte für die Arbeit im Hintergrund prägten die Saisonvorbereitung der drei Trainer. „Wir haben nicht einfach irgendwelche Spieler gekauft, sondern mit Augenmaß darauf geachtet, den bestehenden Kader unserer seit Jahren mit viel Herzblut ausgebildeten und langjährig eingespielten Vereinsjugend punktuell zu verstärken“, bilanzierte Konstantin Arnautovic das Bendorf-Sayner Teambuilding.

So stießen als ausgewählte Neuzugänge Tristan Descourvières von der EGC Wirges, Marvin Bektari und Finn Kattrup von der SG Andernach, Kerem Aydin von Rot-Weiß Koblenz, Ardian Asanov aus Heimbach, John Mies und Pablo Richard aus Vallendar zu den Löwen aus Bendorf-Sayn.

Von großer Bedeutung war zudem das großzügige Sponsoring von Ismail Keckec, dem Inhaber der Firma Autoglas Bendorf. Selbst erfahrener Fußballer, Trainer und leidenschaftlicher Spieler-Papa des Linksverteidigers Ensar Keckec ließ er es sich nicht nehmen, die Mannschaft mit mehreren Trainingsanzügen und Aufwärmshirts auszurüsten. Des Weiteren kann auch in dieser Saison mit der Unterstützung des bodewa-Ausbaucenter in Neuwied (Inh. G.Schöneberg) als Werbepartner für den Verein und das Team gezählt werden.

SC Bendorf-Sayn -

FC Metternich - Abbruch

Nach der minutiös durchgeplanten Saisonvorbereitung konnte die Mission Rheinland-Liga starten, und diese startete ebenso furios wie grotesk: Zum Saisonauftakt wurde die Partie SC Bendorf-Sayn gegen den FC Metternich vor begeistertem Publikum angepfiffen. Zweikampfstark in der Defensive, lauffreudig auf den Flügeln und kombinationssicher im Mittelfeld erspielten sich die Bendorf-Sayner Hausherren von Beginn an eine spielerische Dominanz, die immer wieder in gefährliche Offensivaktionen mündeten. Bereits in der 20. Minute erzielte der pfeilschnelle Djibril Diallo den verdienten Führungstreffer zum 1:0. Metternich war geschockt und Bendorf-Sayn drängte weiter auf das nächste Tor. Was aber dann folgte, war keine fußballerische Maßnahme, sondern ein meteorologischer Furor: Blitz, Donner und Starkregen erzwangen nach einer halben Stunde Unterbrechung den Abbruch. Petrus hatte den furiosen Saisonauftakt unvermittelt gestoppt – vorerst.

Mülheim-Kärlich -

SC Bendorf-Sayn 2:1

Den Frust darüber noch in den Knochen ging es vier Tage später am Mittwoch zum Abendspiel nach Mülheim-Kärlich. In dem kampfbetonten Spiel kam bei den Löwen keine rechte Spielfreude auf: Viele kleine Fouls, technisch unglückliche Aktionen und harte Zweikämpfe prägten die Partie, die lange Zeit bei ausgeglichenen Kräfteverhältnissen 1:1 unentschieden stand, bevor ein Freistoß des Gegners die knappe 1:2-Niederlage besiegelte. „Das war eine Situation, die wir uns nicht gewünscht hatten“, haderte Oliver Schmitt. Durch höhere Gewalt um den Auftaktsieg gegen Metternich gebracht und unglücklich im ersten Auswärtsspiel verloren musste es darum gehen, Haltung, Moral und Konzentration im Team auf hohem Niveau herzustellen. „Nur nicht die Nerven verlieren, nicht mit vergangenen Spielen hadern, sondern nach vorne schauen: Wir wollen den ersten Sieg im kommenden Spiel“, impfte er dem Team als Devise ein.

SC Bendorf -

JFV Oberwesterwald

Es sollte helfen, denn was sich am dritten Spieltag in der Sayntal-Arena abspielte, sucht seinesgleichen. Überaus selbstsicher ließen die Löwen um Kapitän und Mittelfeld-Strategen Jan Schmitt von Beginn an keinen Zweifel daran, diese Partie für sich entscheiden zu wollen. Das bekommen die Gäste aus dem Westerwald mit ungeahnter Wucht zu spüren. Schon früh markierte Alexander Kretz, das unangefochtene Hirn des offensiven Mittelfelds, in der 12. Minute nach drei gewonnenen Zweikämpfen am Stück das hoch verdiente 1:0. Neuzugang Marvin Bektari erhöhte in der 26. Minute auf 2:0. Seine Freude darüber brachte er durch einen formidablen Knie-Slider zur Eckfahne zum Ausdruck.

Doch damit nicht genug: Noch vor der Pause stellte der dribbelstarke Stürmer Djibril Diallo nach sehenswertem Zuspiel von Tristan Descourvières, der als Innenverteidiger mit überlegenem Spielaufbau den Ball unermüdlich nach vorne brachte, mit seinem 3:0 die Weichen auf Sieg. Doch die Westerwälder steckten nicht auf und kamen noch kurz vor der Halbzeitpause zum Anschlusstreffer. Zur Halbzeit ging es also mit 3:1 in die Kabine, in der Trainer Sebastian Kretz den Spielern einbläute: „Nur nicht nachlassen, sich nur nicht auf dem vermeintlich sicheren Polster des Zwei-Tore-Vorsprungs ausruhen.“ Die Botschaft kam an, denn von Ausruhen zeigte sich keine Spur: Gleich nach Anpfiff nach der zweiten Halbzeit leitete Kerim Aydin nach einem gekonnten Zuspiel, das aus einem starken Doppelpass zwischen Elmedin Draganovic und Ardian Asanov resultierte, mit seinem teampsychologisch wichtigen Treffer zum 4:1 einen legendären Torreigen mit Treffern von Almedin und Elmedin Draganovic, Djibril Diallo, John Mies, Rene Weber und Enes Toumpan ein. Endstand: ein legendäres 10:1.