Förderverein „St. Marien“ Weitersburg e.V.

Verse zur Fastenzeit

Vorstandsmitglied Maria Sauer präsentierte Beitrag als Nachlese zum Heringsessen

19.03.2019 - 19:00

Weitersburg. Im Rahmen des Heringsessens hat unser Vorstandsmitglied Maria Sauer mit einem Beitrag „Fastenzeit früher und heute“ unsere Gäste in besonderer Weise unterhalten und erfreut. Das im Dialekt vorgetragene Gedicht hat die Teilnehmer/innen zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht, denn viele konnten sich dabei an die eigene Jugendzeit zurückerinnern.

Mit diesen Versen möchten wir auch den Leserinnen und Lesern eine Freude bereiten.


Fastenzeit, wie et freher wor


Met Aschermettwoch hät dat angefange,

dat Faasenachtszeich grad weg gereimt,

es et pünktlich en die Kersch gegange,

dat Aschekreuz hät käner verseimt.

Bis Ustere hann mir die Sesigkeiten,

enne Enmachsglas gemacht.

Do raus han se ons dann angelacht.

Ower mir han dat brav metgemacht.

Palmsonndach han ma Palme en de Kersch gebracht,

on met de Palme de Seje empfange,

Dahäm worde dann an all Kreize en Palmzweich gemacht,

on dä Rest dann em Stall, Keller on Speicher offgehange.

Grändonnerschdach gowet emmer Spinat on Eier ze esse,

mir woren dono streng erzoche.

Omends sein mir all met de Ellere en de Abendmahlmess,

beim Gloria sein dann de Glocke no Rom gefloche.

Karfreidach gow et Medachs Reisbrei,

oder Salzkartoffele met Hering.

Hatte ma Dalles – dann kom do kän Dierfläsch ren,

also en vegetarische Kesch.

An denne Kardach hann jo kein Glocke geleit,

die woren jo jetzt fort,

trotzdem wossten em Dorf die Leit,

wann die Karfreidachsandacht wor,

dofier han die Kinner met denne Klappere gesorgt.

Samsdachs dorfte ma ab än Uhr widder „Fettijes“ esse,

Ower ons Ellere bliewen do stur,

Sopp jo – ower e Wierschtje konnste vergesse.

Ustere –dä higste Feierdach em Johr,

scheen gesunge hät dä Kerjechor,

ower die Prozedur wor endlos lang.

Weihwasser on Usterkerz worden geweiht,

Beim Gloria – wat für en Gleck;

De Glocke woren widder aus Rom zereck.

Endlich wor die Kersch dann aus,

jetzt wor für ons Kinner die richtie Feier,

mir packten die gesparte Zuckere aus,

on sochten em Gaade die Ustereier.

Heit es die Fastenzeit nimmie su streng,

Vill Leud fahre iwwer Ustere och fott.

Dat kerschliche seht man net mie su eng,

doch wat bleiwt, es onse Glaube an Gott.

Herzliche Grüße

Der Vorstand

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