Mit Knochenmarkspende geholfen
Anna Diederichs ist eine Lebensretterin
Bei weltweiter Suche als "genetischer Zwilling" gefunden
Koblenz. Seit 1991 konnten bereits mehr als 50.000 Spender der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) mit einer Stammzellspende einem Blutkrebspatienten eine potenzielle Chance auf Leben geben. Eine davon ist die Sparkassen-Mitarbeiterin Anna Diederichs. Kürzlich hat sie einem 26-jährigen Mann Stammzellen gespendet. Sie wurde im weltweiten Suchlauf als „genetischer Zwilling“ gefunden und war somit die letzte Hoffnung für den erkrankten Patienten. „Keine Hilfe ist so einzigartig“, würdigte Christina Neumann von der DKMS das Handeln von Anna Diederichs. Sie hatte sich vor einigen Jahren bei der DKMS registrieren lassen. Seitdem ist sie ebenso wie rund 4,1 Millionen anderer potenzieller Stammzellenspender in Deutschland bei der DKMS gespeichert. Weltweit sind mehr als 5,7 Millionen Menschen registriert.
Oftmals sind diese Menschen die einzige Hoffnung für Patienten mit der Diagnose Blutkrebs. Alle 16 Minuten erkrankt alleine in Deutschland ein Patient an dieser tückischen Krankheit. Und so hat es sich die DKMS im Verbund mit ihren weltweiten Partnerorganisationen zur Aufgabe gemacht, ein Netzwerk zwischen Patienten, Stammzellenspendern, Unterstützern und Mitarbeitern aufzubauen. Das ist der effektivste Weg, das Leben von Patienten mit Blutkrebs zu retten.
Registrierung ist ganz einfach
Die Registrierung ist denkbar einfach: ein Wangenabstrich oder eine Blutabnahme reichen aus. Wird dann eine Übereinstimmung der genetischen Merkmale zwischen einem Erkrankten und einem Spender festgestellt, geht es in der Regel sehr schnell. So wurde auch Anna Diederichs von der DKMS darüber informiert, dass sie einem Patienten das Leben retten kann. Sie hat nicht gezögert. Für sie war sofort klar, dass sie helfen wird. „Zwischen der Information, einem Menschen helfen zu können und dem Spendentag lagen nur gut drei Wochen. Die Organisation war ausgezeichnet, sowohl für die eigentliche Spende, die in Form einer mehrstündigen ‚peripheren Stammzellentnahme‘ durchgeführt wurde, als auch die Vorsorgeuntersuchungen und die Hilfe des örtlichen Pflegedienstes im Vorfeld der Spende. Wenige Tage hatte ich gesundheitliche Einschränkungen, die jedoch absolut verkraftbar waren “, beschreibt Anna Diederichs.
Für Einsatz geehrt
Für ihren Einsatz als Lebensretterin wurde sie nun von der DKMS und der Sparkasse offiziell geehrt und ausgezeichnet. „Wir sind stolz auf Anna Diederichs und freuen uns, dass sie mit ihrer Spende einem Menschen das Leben retten konnte“, würdigte Sparkassenchef Matthias Nester den Einsatz seiner Mitarbeiterin. Bereits seit 1994 unterstützt die Sparkasse die DKMS. Einerseits mit Spenden von bisher insgesamt 40.000 Euro, und andererseits verzichtete sie mehrfach auf die Erstattung von Lohnfortzahlungen, wenn Sparkassenmitarbeiter ihre Stammzellen spendeten. Auch wenn Anna Diederichs die Aufregung um ihre Person eher ein wenig unangenehm ist, so ist es ihr doch wichtig, dass ihr Beispiel auch für andere ein Ansporn ist, Lebensretter zu werden und sich bei der DKMS als potenzieller Spender registrieren zu lassen.