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„Ich bin ein Bimskopf“

Nach über 45 Jahren: Geschäftsführerwechsel bei Rünz und Hoffend

24.06.2022 - 13:21

Urmitz. Mehr als 45 Jahre lang hat Udo Kessler (63) die Geschäfte beim Betonwarenhersteller Rünz und Hoffend im rheinland-pfälzischen Urmitz geführt. Nun wurde er abgelöst – von seinem Sohn Hugo Kessler (31), der bereits im Jahr 2020 in die Geschäftsführung des elterlichen Betriebes eingestiegen ist. Als gelernter Industriekaufmann mit über zehnjähriger Erfahrung in der Betonindustrie wird er die Führungsaufgaben künftig allein übernehmen. „Mir war es immer ein großes Anliegen, die Tradition unseres Familienunternehmens zu erhalten und die Nachfolge zu sichern“, erklärt Udo Kessler. „Nun befindet sich der Betrieb in den besten Händen, um weiterhin innovativ zu bleiben und künftige Herausforderungen zu meistern.“ Für einen klaren Übergang hat er sämtliche Gesellschaftsanteile und die Gesamtverantwortung an seinen Sohn übertragen.

In der heutigen Zeit ist es für mittelständisch geprägte Betriebe nicht selbstverständlich, eine geeignete Unternehmensnachfolge zu finden. Vor diesem Hintergrund schätzt sich Rünz und Hoffend glücklich über den reibungslosen Generationenwechsel im eigenen Unternehmen. Das gilt umso mehr, weil schon Udo Kessler seinerzeit unter besonderen Umständen zum Kopf des Familienbetriebes wurde: Erst 17-jährig trat er 1976 in das Unternehmen ein, das zu diesem Zeitpunkt außerplanmäßig von einem Prokuristen geleitet wurde. Nach gerade erfolgter Berufsausbildung als Industriekaufmann musste er damals schnell in die Fußstapfen des früh verstorbenen Vaters treten. In den folgenden Jahrzehnten gelang es Udo Kessler, das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen und eigene Akzente im Markt zu setzen.


Bims als Lebenselixier


Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens beginnt allerdings schon früher: Nach der Gründung im Jahr 1925 wuchs sich der Bimsabbau vom Nebenerwerb allmählich zum Hauptgeschäftszweig des zunächst landwirtschaftlich orientierten Familienbetriebes aus. Dabei erfolgte die Bearbeitung des vulkanischen Rohstoffs aus dem Neuwieder Becken in Handarbeit. Nach den Weltkriegen war die Nachfrage groß, viele Akteure bedienten den Markt und Bims kam in ganz Deutschland zum Einsatz. Inzwischen haben sich die einst über hundert Firmen auf nur wenige namhafte Marktteilnehmer konzentriert.

Bereits in den 70er Jahren vollzog sich die Entwicklung vom Handwerk zur industriellen Fertigung mit einer ersten technischen Produktionsanlage, die das Unternehmen bis Ende der 80er Jahre konkurrenzfähig hielt. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Baumaterial zu Anfang der 90er Jahre amortisierte sich eine von Udo Kessler neu installierte moderne Mauerwerks-Kreislaufanlage bereits nach kürzester Zeit. Seitdem laufen die Maschinen rund um die Uhr. In dieser Periode nahm Kessler mit Investitionen in die Fertigungsstraße inklusive einer modernen Bimsaufbereitungsanlage weitere Neuerungen vor. Es folgten ein Neubau des Verwaltungsgebäudes und der Erwerb neuer Rohstoffvorkommen. Rohbims wurde zu dieser Zeit sogar aus Griechenland und der Türkei importiert.


Meilensteine des Erfolgs


Einer der wesentliche Erfolgsfaktoren bestand in der Entwicklung des Plansteins im Jahr 1997. „Uns war immer daran gelegen, innovativ zu sein. So sind wir als erstes Unternehmen in die industrielle Produktion plangeschliffener Leichtbeton-Steine eingestiegen“, erklärt Kessler rückblickend. Im selben Jahr wurde auch der erste Stein mit integriertem mineralischem Dämmstoff-Steckling marktreif. Mit einem Wärmeleitwert von 0,07 W/mK galt er deutschlandweit als bester Wärmedämmstein. Das Patent hält Rünz und Hoffend gemeinsam mit seiner Vertriebsgesellschaft, der KLB Klimaleichtblock GmbH (Andernach), der das Unternehmen bis heute angeschlossen ist. Ein weiterer Meilenstein für den Unternehmenserfolg war die Einführung der neuen Produktsparte „Galabau“ im Jahr 2011. Heute macht der Garten- und Landschaftsbausektor den Hauptumsatz des Unternehmens aus und hat sich damit als weitsichtige Investition im Umgang mit den Folgen der Finanzkrise erwiesen. Die Produktpalette reicht hier von Gestaltungspflaster über Gartenmauern bis hin zu Terrassenplatten und Palisaden. Auch bei der Nutzung regenerativer Energien präsentiert sich Rünz und Hoffend als Vorreiter: So wurde bereits vor mehr als zehn Jahren die erste Photovoltaik-Anlage installiert, die seitdem hohe Energiegewinne erzielt. „Stetige Verbesserung und Innovationsgeist waren die Leitmotive meines Arbeitslebens“, sagt Kessler. „Aber auch die Qualität unserer Produkte lag mir immer am Herzen. Ich bin und bleibe ein Bimskopf“. Als solcher ist er sich gewiss, dass sein Sohn Hugo diese Maximen ebenso verinnerlicht hat, dabei jedoch seinen eigenen Weg geht.


Zwischen Tradition und Innovation


Das Rüstzeug für seine neue Funktion bringt Hugo Kessler durch seine Ausbildung sowie mehrjährige Erfahrung mit Führungsverantwortung in der Betonindustrie mit. In den letzten beiden Jahren hat er als Teil der Geschäftsführung bereits einige Neuerungen umgesetzt – zum Beispiel die Photovoltaik-Anlage erweitert, sodass nun 40 Prozent der im Unternehmen benötigten Energie selbst produziert werden kann. Auch der Bau neuer Leichtbauhallen für die Trockenlagerung der Produkte sowie Investitionen im Bereich EDV-Infrastruktur und Digitalisierung gehen auf sein Konto. Den größten Optimierungsbedarf sah Hugo Kessler im Bereich der Anlagenverfügbarkeit. Durch gezielte Investitionen in die Produktionsanlage konnte deren Leistungsfähigkeit um fast 20 Prozent erhöht werden. „Ich kam in eine finanzstarke Firma, sodass diese Ausgaben überhaupt möglich waren“, erklärt Hugo Kessler. Neue Zukunftsperspektiven sieht er im Bereich Forschung und Entwicklung. „Gerade unsere Leichtbeton-Produkte verfügen bereits über eine sehr gute Ökobilanz, doch Nachhaltigkeit bleibt für uns ein Kernthema“, erklärt Kessler. „Beibehalten werde ich stets die Investitionsfreude meines Vaters und den ‚familiären Touch‘ innerhalb unseres Unternehmens.“ Für letzteren sprechen auch die Betriebszugehörigkeiten der rund 30 Mitarbeiter bei Rünz und Hoffend: Mittlerweile häufen sich diese auf 30 und mehr Jahre im Familienunternehmen – und das sicherlich aus gutem Grund.

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