41. ADAC Zurich 24h-Rennen vom 17. bis 20. Mai 2013:
Mögen die Spiele beginnen!
• Mindestens 20 Siegfavoriten wollen Titelverteidiger Phoenix-Audi jagen
Nürburgring. Ring frei für das ADAC Zurich 24h-Rennen am Pfingstwochenende 2013: Der
Langstrecken-Klassiker auf der Nordschleife ist bei seiner 41. Auflage so spannend
wie selten zuvor und bietet den Fans ein Rahmenprogramm vom Allerfeinsten. Die
Zahl der potenziellen Sieganwärter ist so groß wie nie. Im größten Starterfeld des
internationalen Rundstreckensports tummeln sich Werkseinsätze und werksunterstützte
Kundensportteams von Audi, BMW, Mercedes-Benz und Porsche, in
den vielen Klassen treten Werksprojekte weiterer Hersteller und ambitionierte
Privatiers an. Im Rahmenprogramm sorgen Highlights wie die Falken Drift Show
am Samstagabend oder die spektakuläre Fahrt von Michael Schumacher im
Formel-1-Silberpfeil um die Nordschleife (Sonntag) für Unterhaltung. Tickets sind
an den Tageskassen erhältlich. Der Sportsender Sport1 überträgt weite Strecken
des Langstrecken-Klassikers live.
Die Rennteams sind bereits am Nürburgring eingetroffen, die treuesten Fans haben
längst ihre Teilzeit-Domizile rund um die Nordschleife errichtet – die Spannung wenige
Tage vor dem Start zum größten Automobilsport-Spektakel der Welt ist fast greifbar.
Rund 180 Teams stellen sich der Herausforderung Nordschleife mit ihren 73 Kurven, den
rund 290 Metern Höhenunterschied, Steigungen bis zu 18 Prozent und einem maximalen
Gefälle von elf Prozent. Permanente Belagwechsel und meteorologische Unwägbarkeiten
machen hier jede Runde zu einer Herausforderung. Während bei Start und Ziel die
Sonne scheint, kann es an der Hohen Acht in Strömen regnen und umgekehrt. Nacht und
Nebel, Ölspuren, technische Gebrechen und Zwischenfälle aller Art, dichter Verkehr – die
potenziellen Stolpersteine für die Teams und Piloten sind zahllos. Und genau dasselbe
gilt auch für die Favoriten. Es sind ganz einfach zu viele, um Prognosen zu wagen.
Audi-Piloten in der Rolle der Gejagten
Immerhin lässt sich vorhersehen, dass die Gesamtsieger einen Boliden aus den Klassen
SP7 oder SP9, eventuell auch SP8, steuern werden. Das engt den Kreis der Podest tauglichen
Fahrzeuge immerhin auf „nur noch” rund 50 ein. Kalkuliert man noch das
fahrerische Potenzial der jeweiligen Besatzungen und die Möglichkeiten der betreffenden
Einsatzteams mit ein, kann man sich mit den meisten Nordschleifen-Experten auf einen
engeren Favoritenkreis von rund 20 Fahrzeugen einigen, die das Zeug dazu haben, aufs
Treppchen zu fahren. Wenn alles passt.
An erster Stelle sind natürlich die favorisiert, die den Beweis der 24h-Siegfähigkeit bereits erbracht haben. Die Vorjahres-Gewinner von
Phoenix Racing etwa, die mit drei exzellent besetzten Audi R8 LMS ultra bestens
gewappnet scheinen. Neben den Titelverteidigern Marcel Fässler, Frank Stippler, Markus
Winkelhock und Mike Rockenfeller und dem R8 des Quartetts Biela / Jöns / Ludwig /
Rusinov sind es die Stuck-Brüder Ferdinand und Johannes, denen an der Seite von
Doppelstarter Stippler sowie Michael Ammermüller viel Aufmerksamkeit gebührt. Die
Beiden möchten es ihrem alten Herrn Hans-Joachim Stuck gleich tun, der insgesamt drei
Gesamtsiege beim Nordschleifen-Marathon feiern konnte. Ferdinand, der jüngere, ist
schon regelrecht euphorisch: „Auf diese Auflage der 24h freue ich mich ganz besonders:
neues Auto, neues Team und die Nürburgring-Nordschleife. Es ist toll, in diesem Jahr in
dieser Konstellation mit einem konkurrenzfähigen Gesamtpaket starten zu können.“
DTM-Piloten werden per Luftbrücke zwischen England und der Eifel eingeflogen
Angesichts einiger bärenstarker Auftritte bei den VLN-Vorbereitungsrennen zählen auch
die BMW Z4 GT3 von Schubert Motorsport und MarcVDS Racing zu den meistgenannten
Siegkandidaten. „Vor allem im Regen geht der BMW richtig gut“, hat Audi-Mann Stippler
beobachtet. Ein Faktor, der in der launischen Eifel stets ein entscheidender sein kann.
Und auch bei den Fahrernamen lecken sich kundige Fans die Finger – Dirk und Jörg
Müller, Augusto Farfus, Dirk Adorf, Uwe Alzen, Martin Tomczyk oder Claudia Hürtgen
zählen mit zum Besten, was auf der Nordschleife am Volant kurbelt. Wie Audi-Kollege
Rockenfeller werden auch Farfus und Tomczyk direkt nach der Zieldurchfahrt beim DTMRennen
im britischen Brands Hatch am Sonntag in die Eifel jetten, wo sie pünktlich zum
Start der 24h um 17:00 Uhr eintreffen sollten. Sie treffen auf die Mercedes SLS AMG
GT3 von ROWE Racing und Black Falcon, deren Wettbewerbsgerät mittlerweile als
Muster an Schnelligkeit und Zuverlässigkeit gilt. Piloten wie Bernd Schneider, Thomas
Jäger, Lance David Arnold, Klaus Graf, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards, Jan
Seyffarth und ihre Teamkollegen haben ihre Leistungsnachweise bereits in
verschiedenen Rennserien und -kategorien erbracht.
Und wer an Langstreckenrennen und Nordschleife denkt, der kommt natürlich an den Boliden des Hauses Porsche nicht
vorbei. Die zahlreichen hervorragend besetzten GT3-Modelle des Typs R sind jederzeit
für einen Platz ganz vorne in der Gesamtwertung gut, wie vor allem die Fahrzeuge von
Timbuli und Frikadelli Racing in den VLN-Vorbereitungsrennen bewiesen haben.
Natürlich ist da noch die gelb-grünen RSR von Manthey Racing, mit denen das Team mit
einem sechsten 24h-Gesamtsieg Geschichte schreiben könnte. Und außerdem gibt es da
noch jene, die vielleicht nicht zu den traditionellen Platzhirschen auf der Nordschleife
zählen, die aber allemal das Zeug dazu haben, denselben in die Suppe zu spucken. So
etwa die Abordnung von Aston Martin mit dem GT3-Vantage von Stefan Mücke, Darren
Turner, Allan Simonsen und Pedro Lamy als ausgewiesene Speerspitze. Oder die
sogenannten „Exoten“ vom Schlage eines McLaren MP4/12C GT3 von Dörr Motorsport
oder des Ferrari 458 im GT2-Trimm von GT Corse. Und beileibe nicht zu vergessen die
vielen Privatteams, für die das Ankommen oberste Prämisse ist, deren Kampf in den
diversen Klassen aber stets ebenso packend ist wie jener ganz vorne.
„Schumi“ im Formel-1-Silberpfeil auf der Nordschleife
Wenn das Hauptereignis schon hochklassig ist, darf natürlich auch ein exquisites
Rahmenprogramm nicht fehlen. Neben dem Adenauer Racing Day am Donnerstag (ab
16:00 Uhr) und der Falken Drift Show in der Müllenbach-Schleife am Samstagabend (ab
20:00 Uhr) lockt Mercedes-Benz am Sonntag vor dem Start der 24h mit einem Versuch
der besonderen Art. Bernd Mayländer im A45 AMG, Karl Wendlinger in einem E63 AMG
S, Formel-1-Star Nico Rosberg im SLS AMG Black Series, Bernd Schneider im SLS AMG
GT3 und Rekordweltmeister Michael Schumacher im Formel-1-Silberpfeil sollen um
15:30 Uhr zeitversetzt so auf eine Nordschleifenrunde starten, dass sie möglichst zur
selben Zeit wieder bei Start und Ziel eintreffen. Es wird das erste Mal seit 1955 sein, dass
ein Silberpfeil über die Nordschleife fährt. „Es wird toll, den Zuschauern des 24h-
Rennens einen solchen Hingucker zu bieten“, freut sich Schumacher.
