St. Sebastianer Schießsportverein
Seit 30 Jahren Westerntreffen
Wershofen. „Bei aller Bewahrung der Tradition gibt es Schützenvereine im Kreis mit etwas besonderem aufwarten können, so haben sie die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Schießsportverein Wershofen- Ohlenhard mit dem Westerntreffen etwas Besonderes auf die Beine gestellt“, betonte Landrat Jürgen Pföhler in seinen Geburtswünsche in Wershofen. Zusammen mit Bürgermeister Guido Nisius und Ortsbürgermeister Torsten Raths gratulierte er zu 30 Jahren Westerntreffen. Seit 30 Jahren Treffen sich die Freunde des Wilden Westens aus nah und fern sich zum alljährlichen Stelldichein am Schützenplatz. Besonders die Westernfreunde aus den Beneluxländern sind zahlreich vertreten, denn es gilt sich nicht nur nach Trapper oder Indianerart zu kleiden, es sind auch verschiedene Wettbewerbe zu bestreiten. Sei es das Schießen stehend freihändig auf eine Motivscheibe, das schießen mit dem Revolver es machte allen, sichtlich Spaß. Die Veranstaltung ist einem sogenannten Rendezvous nachempfunden, einem großen Treffen der Trapper, Mountain Mens, Pelzjäger, Waldläufer, Händler und Indianer. Diese Rendezvous fanden immer in den Sommermonaten statt. In der Jagdfreien Zeit wenn die Biber und andere Pelztiere ihr minderwertiges Sommerfell trugen, zogen die Trapper, Trader und auch die Indianer an einen im Vorjahr vereinbarten Ort. Hier wurden die Erfolge der Jagd gefeiert die Beute verkauft oder getauscht. Freundschaften wurden mit Indianer geschlossen, weil gute Beziehungen zu den Indianerstämmen von großem Nutzen waren. Die Trader (Händler) kamen mit ganzen Wagentrecks, beladen mit allem was die Waldläufer, Indianer und Trapper zum Leben brauchten und das große Handeln begann. Es wurde gewogen, gezählt und geschätzt. Mit zähem Fleiß wurde um Preise gefeilscht, wenn alle Wünsche erfüllt waren wurden Geschenke verteilt und eine große Feier abgehalten. In den Jahren nach 1840 ließ das Interesse an Biberfällen nach, die Jäger und Waldläufer wurden nicht mehr gebraucht und mit der Kolonisierung des Westens wurde ihnen die Existenz genommen. Doch dass der „Wilde Westen“ nicht gestorben ist beweisen zahlreiche Hobbyisten in Wershofen. Indianer und Trapper hausen in Tipis und Lodges. Die Kleidung der Trapper nach Indianischer Art ist authentisch und die Beteiligung an den verschiedenen Wettbewerben ist groß. Beim Trapperlauf wurden die Bedingungen bei einem gemeinsamen Frühstück bekannt gegeben. Nur so viel wurde verraten, um die Aufgaben zu erfüllen waren einige im „Westen“ übliche Gebrauchsgegenstände erforderlich. Nicht nur für die Damen war die Modenschau interessant. Auch die Herren konnten sich in ihrem Originellsten Outfit vorstellen, eine Jury ermittelte die Preisträger. Für die Ladys war das Bratpfannenwerfen vorbehalten. Es galt eine Gusseiserne Bratpfanne bis zu einem vorgegebenen Ziel zu schleudern. Was die Damen mit den Bratpfannen vorhatten, versuchten die „Kleinen“ Gäste beim Hufeisenwerfen. Für das musikalische Feeling sorgten „Midnighttrain“. Zahlreiche „Trader“(Händler) hatten ihre Zelte errichtet und boten Felle, Pelze auch Werkzeuge und Kessel an. Der Indianische Schmuck und andere Indianische Handarbeiten fanden Beachtung bei den zahlreichen Gästen. So hat der Schützenverein Wershofen mit dem ersten Vorsitzendem Jürgen Horn dem zweiten Vorsitzenden Alex Klein und seinen Mitgliedern es auch im Jubiläums Jahr verstanden, ein Hauch von Abenteuer und die Freiheit des „Wilden Westen“ zu vermitteln.