Zweijähriges Pilotprojekt der Unfallkasse Rheinland-Pfalz
„Gesundheitsmanagement macht Schule“
Mayen/Koblenz. Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer müssen sich wegen körperlicher und seelischer Beeinträchtigungen ärztlich behandeln lassen. Studien sprechen von 20 Prozent betroffener Lehrkräfte. Um dem entgegenzuwirken, bietet die Unfallkasse Rheinland-Pfalz im engen Dialog mit den Schulen das Konzept „Gesundheitsmanagement macht Schule“ an. Das Projekt geht der Frage nach: Wie lässt sich die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten im System Schule verbessern, erhalten beziehungsweise steigern? Im Mittelpunkt stehen dabei die Lehrkräfte und die pädagogischen Fachkräfte. Zur nächsten Veranstaltung am Dienstag, 24. Februar, treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von Grund-, Förder- und Realschulen, von Gymnasien und Berufsbildenden Schulen aus allen Teilen des Landes.
Das Konzept „Gesundheitsmanagement macht Schule“ ist langfristig angelegt und soll präventive, gesundheitsfördernde und erhaltende Strukturen und Prozesse auf Schulebene initiieren. Zentraler Ansatz des Angebots der Unfallkasse ist daher die Qualifizierung der Personen, die über einen größeren Wirkungs- beziehungsweise Einflussbereich im schulischen Geschehen verfügen. Basis der Zusammenarbeit zwischen der Unfallkasse und der Schule ist eine im Vorfeld abgeschlossene Unterstützungsvereinbarung. Das Vorhaben berücksichtigt, dass jede Schule anders ist und jede Schule ihren Schwerpunkt vor Ort individuell setzen kann und soll.
An den Projektveranstaltungen für Multiplikatoren nehmen jeweils zwei, den gesamten Projektverlauf begleitende Personen der Schulen teil. Daneben richten sich zwei Veranstaltungen speziell an die Schulleitungen, da die Sicherheit und Gesundheitsprävention der Lehrkräfte grundsätzlich im Aufgabenbereich der Schule liegt. Mit Blick auf den hohen Krankenstand - und um die Qualität von Schule, Bildung und Erziehung zu erhalten und gegebenenfalls zu erhöhen - gilt es, die Ressource Gesundheit weiter zu entwickeln und zu nutzen. So geht es im Workshop „Gesund führen“ um den Zusammenhang zwischen Führung und Gesundheit sowie Einflussmöglichkeiten von Führungsverhalten auf die Gesundheit der Lehrkräfte.
„Dies alles kann im Wesentlichen nur gemeinsam mit den Hauptakteuren in der Schule selbst erfolgen“, weiß Präventionsexpertin Diana Röttig aus bisherigen Erfahrungen. Wichtig sei ein konzeptionelles Vorgehen, da Maßnahmen, die lediglich einen Event- und Episodencharakter haben, der Gesundheitsprävention als Daueraufgabe nicht gerecht werden.
„Ob es zu ernsten Erkrankungen kommt, ist zum einen abhängig von persönlichen Voraussetzungen. Zum anderen spielen das Arbeitsklima und die Arbeitsbedingungen eine wichtige Rolle“, unterstreichen Christine Fehr und Markus Schwan von der Unfallkasse, die ebenfalls im Projektteam „Gesundheitsmanagement macht Schule“ aktiv sind.
Wohlbefinden und Gesundheit bewerten Menschen aller Kulturen nahezu gleich hoch. Das spiegelt sich in einer Begriffsbildung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wider, die Wohlbefinden untrennbar mit der Gesundheit verknüpft. „So ist auch eine Grundfeste unseres Angebots für Schulen die Definition der WHO, nach der Gesundheit ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen ist“, erklären die Präventionsexperten. „Gesundheitsmanagement macht Schule“ ziele auf die Kultur und das Klima in der Schule, die sozialen Kompetenzen, die Arbeitsbedingungen und das Gesundheitsverhalten ab.
Pressemitteilung der
Unfallkasse Rheinland-Pfalz
