Bundesministerin zu Gast in Lantershofen

Ilse Aigner sieht bei Plänen der Grünen rot

CDU-Bundestagsabgeordnete Heil hatte die bayerische Politikerin als Wahlkampfunterstützung eingeladen

Ilse Aigner sieht bei Plänen der Grünen rot

Der CDU-Kreisvorsitzende Horst Gies (l.) und die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil (r.) freuten sich über den Besuch der Bundesministerin Ilse Aigner. Foto: VJ

12.08.2013 - 12:55

Lantershofen. Von wegen: Politiker haben keinen Humor. Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU), brachte bei ihrem Besuch in Lantershofen die Rheinländer sofort auf ihre Seite mit der Bemerkung: „Ich mag den Karneval und bin sogar Vizepräsidentin des Bundes deutscher Karnevalisten.“ Nach dem tosenden Applaus der knapp 100 Besucher im Saal des Winzervereins räumte sie allerdings freimütig ein: „Im Bezirk Oberbayern.“ Dort werde der Karneval doch noch etwas anders gefeiert als im Rheinland.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil, verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Union im Bundestag, hatte die Ministerin zu einer Stippvisite im Rahmen des Bundestagswahlkampfs eingeladen und gestand wehmütig ein: „Die Bayern haben mit Ilse Aigner einen besonderen Fang gemacht.“ Schließlich werde die profilierte bayerische Politikerin nach 15 Jahren in Berlin Mitte September in ihre Heimat nach Bayern wechseln.


Lob für die gepflegte Landschaft


„Wir sind hier ein schwarzes Land“, beschrieb Heil ihren Wahlkreis, der den Kreis Ahrweiler und Teile des Kreises Mayen-Koblenz umfasst. Die Ministerin könne sich daher genauso wohl fühlen wie zu Hause am Alpenrand. Heil hob die Offenheit und Herzlichkeit der Rheinländer ebenso hervor wie die Schönheit der hiesigen Region und die „wunderbare, gepflegte Landschaft“ an Rhein und Ahr. Dafür seien nicht zuletzt die Landwirte und Winzer verantwortlich, die sich schließlich auch als Landschaftsgestalter betätigten.

Das bestätigte die Ministerin gerne und wies außerdem auf den hohen Stellenwert der von den Bauern produzierten Lebensmittel in den Vordergrund. An die Verbraucher gerichtet, rief sie dazu auf, sich wieder mehr auf die Qualität und die Wertigkeit dieser Produkte zu besinnen. „Jeder, der hier sitzt, hat genug zu essen, und das in guter Qualität. Doch die Lebensmittel wachsen nicht aus der Tiefkühltruhe oder im Regal, sondern im Stall oder auf dem Feld“, betonte Aigner. Gerade unter den Kindern aus den Städten gebe es nicht wenige, die noch glaubten, dass Möhren auf den Bäumen wachsen.


Nicht einen ganzen Berufsstand verunglimpfen


Natürlich seien Dioxin im Tierfutter und Pferdefleisch in der Lasagne „eine Sauerei“, doch handele es sich dabei um Einzelfälle, meist noch mit ausländischer „Herkunft“. Nirgendwo sonst würden so hochwertige und preiswerte Lebensmittel produziert wie in Deutschland, nirgendwo sonst werde so stark kontrolliert. Sie werde auf keinen Fall zulassen, dass ein ganzer Berufsstand verunglimpft werde. Die Ministerin sprach sich für eine Direktförderung auch von Winzern aus, wie sie die Landwirte bereits seit vielen Jahrzehnten erhielten. Zudem riet die Verbraucherschutz-Ministerin den Bundesbürgern vom ausschließlichen Kauf von Billig-Produkten ab: „Wenn man wegen ein paar Cent Ersparnis zig Kilometer weit in die nächste Stadt zum Einkaufen fährt, darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann der Bäcker und der Metzger aus dem Dorf verschwunden sind.“

Bei den Grünen sah die aus der Bundespolitik ausscheidende CSU-Ministerin allerdings rot. Ständig wolle diese Partei „die Bürger bevormunden“ und ihnen in allen möglichen Lebensbereichen vorschreiben, was man zu tun und zu lassen habe. Der Vorschlag, einen fleischlosen Kantinentag einzuführen, sei „der Gipfel der Frechheit“ und löse bei den allermeisten Mitbürgern nur noch Kopfschütteln aus. Auch die von den Grünen ins Gespräch gebrachte Substanzbesteuerung von Unternehmen lehnte die Ministerin rundweg ab.


Familie als Keimzelle der Gesellschaft


Dem hielt die Bayerin das christliche Wertesystem von Ehe und Familie als Keimzelle der Gesellschaft entgegen. „Da wird die Grundlage gelegt für das gesamte Leben“, betonte Aigner. Schließlich gehe es auch beim Verbraucherschutz um Schutz und Unterstützung.

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