Festakt in der Bausenberghalle Niederzissen - Bell für weitere acht Jahre vereidigt

Johannes Bell offiziellzum Bürgermeister ernannt

Johannes Bell offiziell
zum Bürgermeister ernannt

Marcia Pyka umrahmte den Festakt musikalisch an der Harfe.

Johannes Bell offiziell
zum Bürgermeister ernannt

Johannes Bell dankte seiner Frau für die Unterstützung während des Wahlkampfes

Johannes Bell offiziell
zum Bürgermeister ernannt

Landrat Jürgen Pföhler (l.) und der ehrenamtliche Beigeordnete Richard Keuler (r.) gratulieren dem wiedergewählten Bürgermeister Johannes Bell. RERE

Niederzissen. Mit einem Festakt in der Bausenberghalle in Niederzissen ist Johannes Bell nun ganz offiziell für weitere acht Jahre zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal ernannt worden - und zwar von seinem Stellvertreter, dem 1. Beigeordneten Richard Keuler. Eine Vereidigung war aufgrund der Wiederwahl nicht nötig. Nach seinem souveränen Wahlerfolg am 10. Mai, als er als Amtsinhaber seit 2007 gegen den CDU-Mann Detlef Odenkirchen 83,4 Prozent der Stimmen holte, stand seine nunmehr zweite Amtseinführung an. Dem Festakt vorausgegangen war eine Sitzung des Verbandsgemeinderates. Zahlreiche Vertreter von Politik und Verwaltung, von Kirchen und Schulen, von Kindergärten, Feuerwehren, Banken und Verbänden sowie interessierte Bürger nahmen an dem Festakt teil, der bestimmt war von Reden, Musik und einem Imbiss im Anschluss. Nach einem Musikstück von Marcia Pyka an der Harfe hob Landrat Jürgen Pföhler die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und der Verbandsgemeinde hervor und im Besonderen die Arbeit mit dem FWG-Politiker Bell. „In den vergangenen Jahren haben Sie gemeinsam mit den politischen Gremien viele Projekte in Ihrer Verbandsgemeinde auf den Weg gebracht und erfolgreich realisiert. Ihre Leistungsbilanz haben Sie in Ihrem Wahlkampf selbst ausführlich dargestellt“, lobte Pföhler, der am selben Tag wie Bell für eine weitere Amtszeit als Landrat gewählt wurde.

Die Wirtschaft boomt

Sieben Bereiche - Wirtschaft, schnelles Internet, Bürgerservice, Natur- und Umwelt, Förderungen für Dörfer und Vereine, Dorferneuerung sowie Investition in Bildung - nannte der Landrat, an denen man feststellen könne, wie gut es dem Brohltal gehe. So attestierte er der Wirtschaft im Brohltal einen „Boom“: Die Gewerbegebiete Kempenich, Spessart, Niederzissen und Burgbrohl und das Industriegebiet Brohltal Ost / A 61 böten eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, wovon der Kreis und die gesamte Region profitiere, führte Pföhler aus. Aktuelle Zahlen für das Baugenehmigungsmanagement des Kreises belegen, dass der Wirtschaftsstandort Kreis Ahrweiler weiter im Aufschwung ist: „Seit 2008 haben wir im Genehmigungsmanagement bis heute über 200 Millionen Euro Investitionsvolumen am Wirtschaftsstandort Kreis Ahrweiler genehmigt“, erklärte der Landrat. Speziell im Brohltal sei eine hohe Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen zu verzeichnen, sagte Pföhler. So führten Investitionen insbesondere der Vorzeige-Firmen Heuft, Akro Plastik und Rhodius aber auch andere Firmen zu Investitionen in Höhe von insgesamt weit über 50 Millionen Euro. Auch im Bereich des Bürgerservice und der Kundenfreundlichkeit habe sich im Brohltal in den letzten Jahren viel bewegt. „Die Einrichtung der Außenstelle der Kfz-Zulassung der Kreisverwaltung passt hervorragend in das Konzept einer modernen und dienstleistungsorientierten Verwaltung“, lobte der Landrat und erklärte weiter: „Wir können den jahrzehntelang bewährten Bürgerservice vor Ort bestehen lassen und haben hierzu eine praxisnahe und konsensfähige Lösung erarbeitet. So erfolgt die Erledigung der Aufgaben ebenfalls künftig in Form einer Außenstelle des Kreises im Rathaus.“ Darüber hinaus haben der Kreis Ahrweiler und die Verbandsgemeinde im Natur- und Umweltbereich bereits viele Projekte angestoßen und erfolgreich umgesetzt. Exemplarisch erinnerte Jürgen Pföhler an Projekte wie Brohltalaue-Ost in Burgbrohl. Mit 1,4 Millionen Euro entsteht hier ein attraktiver Mittelpunkt im Ort mit Grünanlage, Geysir, Trinkbrunnen und einem Wasserspielplatz für Kinder. In diesem Kontext erfolgte 2013 auch die Renaturierung des Brohlbaches. Kürzlich abgeschlossen wurde eine Maßnahme in Burgbrohl im Bereich der Bachstraße. Oder auch die Renaturierung des Rodder Maares und die Renaturierung des Engelner Maares nannte der Landrat, um an die gemeinsamen Erfolge zu erinnern. Zum Abschluss seiner Rede stellte er fest, dass der Kreis sehr viel Geld in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen investiere. Der Kreis ist etwa Träger der Burgwegschule Burgbrohl. Für die Sanierung der Gebäude, das neu überdachte Atrium für den Freiunterricht und den Pavillon hat der Kreis bereits 2,1 Millionen Euro in die Hand genommen. Über 400.000 Euro wurden etwa in die Erweiterung und den Neubau der Sporthalle und die Brandschutzmaßnahmen an der Brohltalschule Niederzissen, die Verbesserung des Brandschutzes an der Grundschule Burgbrohl und in die Erweiterung der Grundschule Kempenich gesteckt. Weiterhin würden aktuell 300 Ganztagsplätze in der Verbandsgemeinde angeboten, so der Landrat.

Sozial und authentisch

Für die Fraktionen im Verbandsgemeinderat sprach Christian Schmitt (CDU): Er erinnerte an die weniger schöne Begleiterscheinung im Zuge der Wahl, nämlich die niedrige Wahlbeteiligung. Bei der Bürgermeisterwahl waren es 46 Prozent der Wahlberechtigten, die nicht an die Urne gegangen waren. Für die kommenden Jahre richtete Schmitt das Wort an Johannes Bell: „Es stehen wichtige Entscheidungen an. Sie entwickeln Strategien, gemeinsam müssen wir die Aufgaben stemmen.“ Für die 17 Ortsbürgermeister der VG Brohltal ging der Gleeser Gemeindechef Manfred Hürter ans Mikrofon. Er beschrieb Johannes „Jonny“ Bell als „sehr sozial, authentisch, akribisch.“ Bell sei „einer von uns“, dem sie mit einem Flug übers Brohltal ein besonderes Geschenk bereiteten. Für den Personalrat der VG-Verwaltung sprach dessen Vorsitzender Rainer Dommermuth. Er bediente sich des Bildes des Gelben Trikots der Tour de France. Das trage Bell nun symbolisch. „Jeder im Team hat seinen Platz, wir wünschen uns auch künftig konstruktive und menschliche Gespräche“, sagte Dommermuth. Als Vertreter der hauptamtlichen Bürgermeister überbrachte Achim Haag aus Altenahr die Glückwünsche der Kollegen, verbunden mit einigen Bitten:

Für Wunder und Veränderung

Bürgermeister für die und mit dem Bürger zu sein, Dinge nicht nur zu sehen, sondern auch zu betrachten, sachlich abzuwägen und genau hinzuhören. Er soll sich aber auch Zeit für die Familie nehmen. Dieser „Er“ bedankte sich für den tollen Festakt. Johannes Bell verband seine Dankesworte aber auch mit einem Appell zur Mitarbeit an der Zukunft der Verbandsgemeinde: „Auch wenn wir in struktureller, wirtschaftlicher und touristischer Sicht hervorragend da stehen, gilt es, die Verbandsgemeinde als beliebten Wohn-, Arbeits- und Erholungsort weiter nach vorne zu bringen. Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten.“ Er empfinde Freude und Dankbarkeit, das Amt des Bürgermeisters weiterhin ausüben zu dürfen, sagte Johannes Bell. Für die Belange der Bürger werde er weiterhin stets ein offenes Ohr haben, seine Arbeit und seine Entscheidungen am Wohle der Verbandsgemeinde ausrichten und dabei immer versuchen wollen, eine Zusammenarbeit über die politischen Grenzen hinweg zu organisieren.

„E Jediech zur Wahl“

Zum Abschluss gab es noch eine Überraschung für den neuen alten Verbandsgemeindebürgermeister: Christel Breuer aus Schalkenbach hatte „E Jediech zur Wahl“ mitgebracht.