Statusbericht 2015 zur Energiewende im Kreis Ahrweiler vorgestellt

Solarenergie undBiomasse legen kräftig zu

Kreis Ahrweiler. Der Kreis Ahrweiler leistet weiter seinen Beitrag zur Energiewende. Das Ziel lautet, die im Kreisgebiet benötigte Energie langfristig und vollständig aus regenerativen, also nachwachsenden und erneuerbaren Rohstoffquellen zu gewinnen. So soll der Strombedarf bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen. Wie ist der aktuelle Sachstand? Antworten gibt der Statusbericht 2015 zur Energiewende im AW-Kreis.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler hat das 30-Seiten-Papier jetzt dem Kreis- und Umweltausschuss vorgelegt. „Wir kommen gut voran, wobei noch ein langer Weg vor uns liegt, weil wir die großen Rahmenbedingungen von EU, Bund und Land nicht beeinflussen können“, meinte Pföhler. Erfreulich sei, „dass die vielen Maßnahmen von Privaten, Kommunen und dem Kreis greifen.“ Größte Fortschritte gebe es bei der Solarenergie und der Biomasse.

Wandel wird in

den Zahlen ersichtlich

Die Erträge aus Solarenergie stiegen seit sieben Jahren, dem Erfassungszeitraum der Statusberichte, um 800 Prozent, also um das Achtfache. Die kreisweite Sonnenstromproduktion 2014 betrug 27,4 Millionen Kilowattstunden (kWh).

Bei der Verstromung von Biomasse gab es 2014 die höchste Zunahme im siebenjährigen Beobachtungszeitraum, nämlich um das 16-Fache auf 10,2 Millionen kWh; Hauptquelle ist die neue Anlage der Ahrtalwerke.

Der Kreis stattet seine Gebäude - die kreiseigenen Schulen und die Kreisverwaltung - mit neuen Techniken aus. Dazu einige Beispiele: LED-Beleuchtung: Durch den Einsatz dieser Lichttechnik wurde der bis 2011 bestehende Trend des steigenden Stromverbrauchs an den Kreisgebäuden erstmals durchbrochen. Die Sanierung der Beleuchtungseinrichtungen, insbesondere der Sporthallen, läuft. Der Stromeinsparung gegenüber 2011 liegt bei jährlich 156.000 kWh. Dies entspricht dem Strombedarf von 30 Einfamilienhäusern. Die Kreisverwaltung wurde 2015 komplett auf LED umgerüstet.

Solarstromprojekt: Der Kreis hat 2005 die Dächer von zehn eigenen Schulen und der Kreisverwaltung mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Seither wurden bilanziell 35 Prozent des Strombedarfs selbst und regenerativ erzeugt.

Die Kosten für Heizenergie, Strom und Wasser sanken auf den niedrigsten Wert seit 2007. Der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch verringerte sich 2014 gegenüber 2013 um sechs Prozent. Der Grund: Energiesparmaßnahmen durch moderne Heizungen und Wärmedämmungen. Im gleichen Zeitraum sanken der Stromverbrauch um fünf Prozent und der Wasserverbrauch pro Kopf um sieben Prozent auf den niedrigsten Wert seit 2002.

Ökostrom: Alle kreiseigenen Gebäude werden seit Januar 2013 mit Strom aus 100 Prozent Wasserkraft versorgt. Das hat den Co2-Ausstoß um 1.000 Tonnen im Jahr verringert (minus 37 Prozent).

Solardachkataster: Unter www.solarkataster-ahrweiler.de können sich Bürger und Betriebe über die Eignung sämtlicher 127.000 Dächer im Kreisgebiet für Fotovoltaik informieren. Seit dem Start im August 2012 gab es 36.000 Besuche auf der Webseite.

„Aktuellster Meilenstein“ ist laut Landrat das Projekt EnAHRgie. Als bundesweites Modellvorhaben untersucht es die Umsetzung der Energiewende in der Region und erarbeitet mit allen regionalen Akteuren unter wissenschaftlicher Begleitung ein Energiekonzept für den Kreis. Die unterschiedlichen Interessen werden in großen Runden Tischen gebündelt, um eine möglichst breite Akzeptanz und fundierte Wissensbasis zu schaffen.Pressemitteilung der

Kreisverwaltung Ahrweiler