„Dieser Sieg war wichtig für die Moral und den Blick nach vorne.“
Vulkan-Ladies mit erstem Rückrundensieg
Am vierten Rückrundenspieltag ist den Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern mit einem 28:21 (12:7)-Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen der ersehnte Befreiungsschlag in Sachen erster Rückrundenerfolg gelungen.
Koblenz/Weibern. Am Ende war alles so, wie in den ersten vier Heimspielen der laufenden Saison. Begeisterte Zuschauer, die sich in den beiden Schlussminuten von ihren Plätzen erhoben, um damit die Leistung ihrer Vulkan-Ladies zu goutieren; eine Jubeltraube von glücklichen Spielerinnen, die anschließend die La-Ola-Welle mit dem eigenen Anhang zelebrierten und mal wieder eine Gästemannschaft, die in der Conlog Arena gesenkten Hauptes das Spielfeld verließ.
Kurz und gut: Die Vulkan-Ladies haben gestern Abend in der Handball-Bundesliga eine lange Durststrecke beendet und dürften damit sich selbst und auch den handelnden Personen im Umfeld wieder etwas ruhigere Zeiten bescheren.
Doch nicht nur die Schlussemotionen erinnerten daran, wie sich die Mannschaft zu Hause ihrem Anhang bislang oft von der besten Seite gezeigt hat. Auch der Auftritt des Teams, das seinem seit Rückrundenbeginn wirkenden Trainer Christoph Barthel damit auch den ersten Sieg bescherte, war ermutigend. Von Beginn an war die Körpersprache auf dem Feld und der gesamten Auswechselbank eine lebendige. Bedeutend lebendiger, als in den Partien zuvor. Entsprechend erwischten die Vulkan-Ladies einen perfekten Start und führten schnell mit 3:0.
Barthel hatte offensichtlich die richtige Aufstellung gewählt und die Mannschaft auf die Göppinger Stärken gut eingestellt. Im Angriff setzten Matilda Atanasoska (anschließend zur Spielerin des Tages gewählt) und Prudence Kinlend, erstmals unter Barthels Regie im linken Rückraum beginnend, die Akzente. Doch der größte Unterschied zu den bisherigen Partien war die Defensivarbeit von Koblenz/Weibern. In dieser degradierten die Gastgeberinnen ein allerdings auch denkbar schwaches Gästeteam regelrecht zu Statistinnen.
„Unsere Abwehrleistung war fast perfekte, wozu auch Branka Zec mit einer Klassevorstellung im Tor beigetragen hat. Das war neben der kämpferischen Leistung sicher der Schlüssel zum Erfolg“, schwärmte Barthel nach der Partie. Besonders erwähnenswert dabei: „In Sachen bedingungsloser Abwehrarbeit hatten die Vulkan-Ladies scheinbar aus dem Hinspiel einiges gelernt, indem sie es diesmal waren, die energisch zur Sache gingen. Das Ganze dokumentierte dann auch der sensationelle 8:1-Zwischenstand nach 19 Minuten. Gar 28 Minuten brauchte die im Vorfeld so gefürchtete Frisch Auf-interne Torschützenkönigin Beate Scheffknecht bis zu ihrem ersten Treffer für die Gäste. Der Fairness halber soll nicht unerwähnt bleiben, dass Göppingen auf seine Topkreisläuferin Jenny Carolius ganz verzichten musste und Alena Vojtiskova durch eine Leistenverletzung stark gehandicapt spielte. Doch dies soll die Leistung der Vulkan-Ladies ebenso wenig schmälern, wie der Umstand, dass sie dann ab der 20. Minute vorübergehend etwas von ihrem guten Niveau einbüßten, sodass Göppingen nun mitspielen durfte.
Nach der Pause sahen die 988 Zuschauer eine beachtliche Kulisse für einen Mittwochs-Spieltag, zunächst eine komplett andere Partie, denn kurzzeitig entwickelte sich die Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch mit schnellen Toren auf beiden Seiten. Wobei die Vulkan-Ladies zunächst den eigenen Fünf-Tore-Vorsprung bis zum 15:10 hielten. Noch einmal aber schien der ersehnte Heimsieg dann doch in Gefahr zu geraten, als Göppingen beim 15:12 erstmals wieder auf drei Tore herangekommen war.
Als dann den Vulkan-Ladies acht Minuten kein eigener Treffer gelang, witterte Göppingen nochmals Morgenluft. Allerdings vergaben die Gäste ausgerechnet in dieser Phase in doppelter Überzahl, nach Zeitstrafen gegen Anna Jaszczuk und Marina Kils, klare Gegenstoßchancen, bei denen Prudence Kinlend und sogar Branka Zec durch beherztes Herauslaufen die Göppinger Pässe abfingen.
Atanasoska gelang dann nach dem 17:14 mit zwei Toren in Folge zum 19:14 die Vorentscheidung, zumal Zec im VL-Tor nach einer kleinen Schwächephase anschließend Göppingens Angreiferinnen wieder entnervte. So wurde es am Ende ein sogar in dieser Höhe verdienter Erfolg der Vulkan-Ladies, denen in den Schlussminuten fast alles gelang. Mannschaftsführerin Eva Frank meinte anschließend: „Wir sind alle froh und haben füreinander und unser tolles Publikum gekämpft. Dieser Sieg war wichtig für die Moral und den Blick nach vorne.“
Vulkan Ladies Koblenz/Weibern – Frisch Auf Göppingen 28:21 (12:7)
Vulkan-Ladies: Zec, Grob; Atanasoska (9/4), Kinlend (6), Thorgeirsdóttir (4), Zimmermann (4/1), Jaszczuk (2), Thomas (2), Frank (1), Kils, Prak, Schenk, Varga und Vollebregt.
Göppingen: Jankovic, Tatalovic; Weigelt (7), Dinkel (6/2), Scheffknecht (4), Leppert (3), Brugger (1), Daniels, Fialekova, Kiedrowski, Vojtiskova und Windisch.
Pressemitteilung der Vulkan-Ladies
Starke Abwehrleistung: Gerade in der ersten Hälfte ließen die Vulkan-Ladies kaum Chancen zu.
Auch in diesem Spiel wurde mit harten Bandagen gekämpft. Am Ende behielten die Vulkan-Ladies klar die Oberhand.
