Besonderes Jubiläum zur Sitzung des Kreistages
Rainer Kaul wurde für 20 Jahre als Landrat geehrt
Neuwied. In der jüngsten Sitzung des Kreistages stellt der erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach direkt zu Beginn den Antrag, einen bedeutenden Punkt mit in die Tagesordnung aufzunehmen: „20-jähriges Amtsjubiläum von Landrat Kaul“. Klar, dass kein Mitglied dagegen etwas einzuwenden hatte. Unkonventionell ergriff Achim Hallerbach auch direkt das Wort und gratulierte im Namen des Kreisvorstandes und der Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung. „Über die Parteigrenzen hinweg haben sie es immer verstanden oder auch geschickt gesteuert, unterschiedliche, teils konträre Positionen zu ordentlichen und guten Ergebnissen für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zusammenzuführen“, begann Hallerbach seine Rede.
Rainer Kaul startete seine Verwaltungskarriere mit einer Lehre bei der Verbandsgemeinde Puderbach, um anschließend die Beamtenlaufbahn des gehobenen Dienstes bei der Kreisverwaltung zu beginnen. Nach diversen Stationen, unter anderem auch in Mainz, kehrte er in 1992 als erster hauptamtlicher Beigeordneter in das Kreishaus Neuwied zurück. Am 8. Dezember 1993 wurde Rainer Kaul, damals noch durch den Kreistag, zum Landrat gewählt. In 2001 und 2009 wurde er dann als urgewählter Landrat des Kreises Neuwied gewählt beziehungsweise bestätigt.
Als eine ganz besondere Leistung würdigte Achim Hallerbach die Grundsatzklage gegen das Land Rheinland-Pfalz. „Die Gemüter der Mainzer Landesregierung waren gereizt. Ein Landrat aus dem eigenen Parteilager legte sich mit seinen rot-grünen Freunden in Mainz an. Er kämpfte sogar mit - und im Auftrag - der politischen Gegner; sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene“, berichtete Hallerbach. Auch auf die aktuellen Baustellen, wie die Schullandschaft, die Rettungsdienste, den demografischen Wandel ging er ein.
Hallerbach bezeichnete den Landrat als „geborenes Multitalent“ und machte es an den vielfältigen Verpflichtungen fest. So ist der Landrat beim Landkreistag Rheinland-Pfalz, der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, dem Naturpark, der Sparkasse Neuwied, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, dem TZO, dem Kreiswasserwerk, der Süwag und in Stiftungen engagiert.
Für alle Fraktionen gratulierte Werner Wittlich von der CDU und freute sich, dass er sogar für die Grünen und Linken sprechen durfte. Er erinnerte an die gemeinsame Zeit mit Kaul in 1991 im Mainzer Landtag. Harmonisch ging es zwischen den beiden dort nicht zu. Werner Wittlich zitierte aus diversen Leserbriefen der damaligen Zeit, mit einem schmunzeln im Gesicht und entsprechenden Bemerkungen.