Ahrtal

Das Ahrtal bald mit Seilbahn und Hängebrücke?

23.04.2023 - 09:08

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ganz im Zeichen des „Tourismuskonzept Ahrtal 2025“ stand kürzlich die Mitgliederversammlung des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. Entsprechend zügig und komplikationslos wurden die formalen Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Auf jeden Fall konnte sich der Vorsitzende Christian Lindner über eine rege Beteiligung der Mitglieder freuen – es gab in der „kleinen Bühne“ im Kurpark kaum freie Plätze. Lindner dankte in seinem Grußwort den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ahrtal-Tourismus für ihren unermüdlichen Einsatz, aber auch der Stadt, den Banken und nicht zuletzt den Mitgliedern. „Es sind die Mitglieder, die den Verein tragen – die, die schon wieder am Start sind, mit Mut, Zuversicht und dem Glauben an den Standort, aber auch die, die noch im Aufbau sind. Es ist noch ein weiter Weg, aber ich schaue positiv in die Zukunft“, so Lindner.

Tourismusstrategie darf kein „Papiertiger“ sein

Trotz den massiven Problemen der vergangenen Jahre mit Corona und Flutkatastrophe blieb die Mitgliederzahl stabil: insgesamt 277 aktive Mitglieder gehören dem Ahrtal-Tourismus e.V. derzeit an. 2022/23 gab es bei zehn Neu-Eintritten 30 Austritte, davon 20 Betriebsaufgaben. Bürgermeister Guido Orthen dankte nicht nur den Tourismusbetrieben, Gastronomen und Einzelhändlern für ihr Engagement in schwierigen Zeiten, er ging auch auf die Wichtigkeit eines effektiven und nachhaltigen Hochwasserschutzes ein. „Es wird die Aufgabe der Verbandsgemeinden, der Städte und des Kreises sein, Hochwasserschutz nicht nur zu predigen, sondern ihn auch umzusetzen. Wir sind aber noch immer in Planungsphasen. Jeder Tropfen, der an Ober- und Mittelahr nicht zurückgehalten wird, landet unweigerlich bei uns. Deshalb haben wir von Anfang an gesagt, dass diese Aufgabe koordiniert durch das Land erfolgen muss weil die Ahr zwei Länder und vier Landkreise betrifft, die das Wasser bringen, vor dem wir uns nur gemeinsam schützen können“, betonte Orthen und fügte an, dass auch die Tourismusstrategie kein „Papiertiger“ sein dürfe, sondern auch in die Umsetzung kommen müsse.

Wieder mehr als 5.000 Gästeführungen im vergangenen Jahr

Nachdem die Rechnungsprüfer eine einwandfreie Kassenführung bestätigt hatten, stand der einstimmigen Entlastung des Vorstandes nichts mehr im Wege. Es folgte die Bilanz von Christian Senk, Geschäftsführer der ebenfalls dem Ahrtal-Tourismus angeschlossenen „Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“ mit ihren 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und die machte trotz aller noch vorhandenen, bekannten Schwierigkeiten viel Hoffnung. So gab es im vergangenen Jahr bereits wieder mehr als 5.000 Gästeführungen und auch kreative Image-Kampagnen wie „We AHR open“ liefen überaus erfolgreich und werden fortgesetzt. Enorme Zuwächse konnten in den Bereichen Social Media und Web, aber auch im klassischen Printsektor, beispielsweise mit dem „Ahr Guide“, erreicht werden. Darüber hinaus finden in diesem Jahr wieder einige Erfolgs-Events wie der „Ahr Wein Walk“, der „Weinmarkt der Ahr“ oder das „Ahrtaler Gipfelfest“ statt.

Das Ahrtal als DIE nachhaltige und innovative Natur- und Weinregion     

Erwähntes „Tourismuskonzept Ahrtal 2025“, das in gemeinsamen Workshops mit den Ahrtal-Tourismus-Mitgliedern erstellt wurde, wurde von Jan F. Kobernuß und Katja Stefanis von der „ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH“ vorgestellt. Ziele sind unter anderem der Neuaufbau des Ahrtals als DIE nachhaltige und innovative Natur- und Weinregion in Deutschland sowie die Entwicklung als Qualitätsregion mit ausgeprägter Gastlichkeit, authentisch und regional in allen Bereichen. So soll beispielsweise ein höherer Anteil an Übernachtungsgästen erreicht werden. Als künftige Zielgruppen hat man vor allem Kultur- und Naturliebhaber, aktive Naturgenießer, Familien, „genussorientierte Entschleuniger“ und „aktive Erlebnissucher“ im Fokus. Dabei möchte man in Sachen Infrastruktur die e-Mobilität ebenso ausweiten, wie das ÖPNV-Angebot. Eine Aufwertung des Rotweinwanderweges und des AhrSteig sollen das Naturerlebnis ebenso fördern, wie ein MTB-Cross-Country-Routennetz in den Höhenregionen, der „Ahr-Radweg“ als Benchmark für Nachhaltigkeit und Qualität sowie die Prüfung der Schaffung eines „Naturpark Ahrtal“.

Eine Hängebrücke könnte im Bereich der „Bunten Kuh“ entstehen

Mit Einrichtungen wie der Hängebrücken-Verbindung Rotweinwanderweg-AhrSteig, dem schon vor der Flut von der Metallhandwerker-Innung Ahrweiler und der Berufsbildenden Schule geplanten „Skywalk“ in den Weinbergen des Ahrweiler Silberbergs, der „Seilbahn Kreuzberg-Saffenburg“ und der Bergerlebniswelt Altenahr, bzw. Dernau/Krausberg und „Paradieswiese“ sieht die Planung durchaus bemerkenswerte Projekte vor. Am spektakulärsten sind dabei sicherlich Hängebrücke und Seilbahn. Erstere könnte im Bereich der „Bunten Kuh“ bei Walporzheim entstehen und – wie andernorts – ein Frequenzbringer werden. Die Seilbahn Kreuzberg-Saffenburg soll, so die Experten, als Panorama-Seilbahn eine Ankerattraktion darstellen, die Berge, Panorama und Natur miteinander verbindet. Allerdings handelt es sich hierbei Projekte, die eine mittel- bis langfristige Umsetzungsdauer (2-5 Jahre) haben, müssen doch Standortuntersuchungen, Genehmigungsverfahren und Finanzierungen geprüft und gesichert werden.

Flutmuseum und „International Crisis Center Ahr“

Auch die Flut und deren Folgen findet sich in dem Konzept wieder. So gibt es die Idee eines „International Crisis Center Ahr“ als Wissenschafts- und Besucherzentrum zu Ursachen, Entwicklung, Auswirkungen und Bekämpfung von Katastrophen und eines „Flutmuseum“ zur Visualisierung einer der größten Naturkatastrophen Deutschlands. Die Etablierung neuer „Ahr Thermen“ am alten Standort findet sich zudem ebenso in den Planungen, wie die weitere Stärkung der Medizin-, Kur-, Wander- und Weinregion Ahrtal. „Dieses Konzept ist in Teamwork mit und in der Region entstanden. Auch die Umsetzung braucht das Zusammenwirken der Region“, so Jan F. Kobernuß. - DU 

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Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...
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