Dagernova in Dernau wirtschaftlich auf Erfolgskurs
Hohe Auszeichnung für Werner Ahrend und Friedhelm Nelles
Dernau. Gute Laune war das vorherrschende Merkmal bei der jüngsten Generalversammlung der Dagernova am vergangenen Mittwoch in Dernau, zu der Vorstandsvorsitzender Friedhelm Nelles 210 Mitglieder begrüßen konnte. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie der Jahresabschluss für das Jahr 2013/2014. Ein besonderer Gruß von Friedhelm Nelles galt aber zunächst Landrat Dr. Jürgen Pföhler sowie den Vertretern des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV), Jürgen Zeitzem und Martin Spielhoff. Und bevor man in die Tagesordnung einstieg hatte der Vorstand dann auch direkt eine überaus angenehme Pflicht zu erfüllen, galt es doch Alfons Nohn aus Heimersheim für dessen 60-jährige Mitgliedschaft zu ehren. Für 50 Jahre wurden Oswald Sebastian und Jakob Wolf ausgezeichnet.
Es oblag dann Martin Spielhoff zwei besondere Ehrungen vorzunehmen. Zum einen wurde Werner Ahrend aus Bachem geehrt, der nunmehr seit 27 Jahren im Aufsichtsrat sich engagiert und wo die Ehrung schon vor zwei Jahren hätte durchgeführt werden müssen und es galt Friedhelm Nelles für dessen 25-jähriges Jubiläum auszuzeichnen. Beide erhielten für ihre Verdienste um die Förderung und Entwicklung des Genossenschaftswesens die Silberne Ehrennadel.
Nach diesem Ehrungspart ging Friedhelm Nelles dann auf die wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaft ein. Ausgehend von der positiven Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage in der Bundesrepublik Deutschland und den gesamten Weinmarkt im Jahre 2013, der um sieben Prozent unter dem langjährigen Mittel von 9,15 Mio. Hektolitern gelegen hat, ging er über zur Marktentwicklung in Deutschland. Deutsche Weine sind hier weiterhin gefragt, der Absatz legte im vergangenen Jahr trotz eines leicht rückgängigen Gesamtmarktes um 2,5 Prozent zu. Der Umsatz blieb stabil, was auf Kosten des Anteiles von ausländischen Weinen ging. Allerdings werden deutsche Weine immer häufiger im klassischen Lebensmitteleinzelhandel gekauft. Der Absatz wuchs dort im Jahre 2013 um 15 Prozent. Gleichzeitig bewegte sich der Export deutscher Weine auf dem Niveau der Vorjahre, wobei ein Viertel des Exportes inzwischen in die USA geht. Die höchsten Erlöse werden aber in Asien erzielt, allen voran in Japan, China und Hongkong. Die gesamte Weinernte der Dagernova lag im Weinwirtschaftsjahr 2013/2014 bei 1.017.600 Litern, wobei der Anteil des Rotweins bei 923.000 Litern lag, das Durchschnittsmostgewicht lag über alle Rebsorten bei 80 Grad Öchsle. Insgesamt kann man vom Absatz auf ein gutes Jahr zurückblicken, denn man konnte 1.414.214 Liter verkaufen mit einem Umsatz von 7.992.455 Euro, was einem Schnitterlös pro Liter von 5,65 Euro entsprach. Was natürlich auch die Mitglieder brennend interessierte, war die Frage, was denn dabei rum kam und mit einem Jahresüberschuss von 102.808 Euro kann ein überaus positives Fazit gezogen werden. Das bestätigte denn auch Dieter Großgarten in seinem Bericht für den Aufsichtsrat und zog ein überaus positives Fazit. Die Dagernova ist wirtschaftlich gesund und steht auf kräftigen finanziellen Füssen. Da war es dann auch keine wirklich große Überraschung mehr, das die Mitgliederversammlung dem Vorstand einstimmig bei drei Enthaltungen und dem Aufsichtsrat ebenfalls einstimmig mit vier Enthaltungen die Entlastung erteilte.
In seinem Ausblick ging Friedhelm Nelles auch auf aktuelle Entwicklungen ein, so muss man sich die Entwicklung durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes anschauen und auch die Kirschessigfliege ist eine ziemliche Plage. Durch die manuelle Lese an der Ahr ist das Problem freilich geringer als in anderen Weinanbaugebieten, wo Vollernter zum Einsatz kommen und dieser Schädling ganze Fuhren von Reben vernichtet hat. Wie wichtig die Dagernova für den Kreis Ahrweiler ist, machte Landrat Dr. Jürgen Pföhler in seinem Grußwort deutlich und er führte nochmals aus, dass die Dagernova ein Drittel der gesamten Weinbaufläche der Ahr bewirtschaftet, aus rund 600 Mitgliedern besteht und 35 Mitarbeiter beschäftigt und damit ein wichtiger Arbeitgeber auch in der Region ist. Lobend ging der Kreischef dann auf die Qualität der Weine ein und verwies auf die zwischenzeitlich errungenen internationalen Auszeichnungen, so unter anderem für den 2011er Heimersheimer Kapellenberg oder auf den „Dagernova No. 1 Spätburgunder 2011“, welcher in London die Siegertrophäe als bester Rotwein Deutschlands in der Kategorie unter 15 Euro ausgezeichnet wurde. Landrat Dr. Jürgen Pföhler wörtlich „Dies zeigt erneut, das wir hier an der Ahr Spitzenweine erzeugen, die auch im weltweiten Vergleich bestehen und die wir zu Recht stolz sein können. Wir haben die Weinbergslagen, die Bodenbeschaffenheit, das gute Klima und nicht zuletzt das Knowhow und die Erfahrung um Jahr für Jahr diese hervorragenden Qualitätsprodukte in die Flasche zu bringen und Kundschaft von nah und fern damit zu erfreuen.“ Nun wollte der Landrat den Vorstand der Dagernova nicht mit einem Weinpräsent belobigen und er lobte auch die zahlreichen Investitionen der Dagernova, welche im Wertschöpfungskreislauf auch zahlreichen anderen Unternehmen im Kreis Ahrweiler zu Gute gekommen sind und bedankte sich bei Vorstandsvorsitzendem Friedhelm Nelles dann mit dem Glaswappen des Kreises Ahrweilers.