Neujahrsmatinee des Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein im Kurfürstlichen Schloss Koblenz
Geglückte Fusion gefeiert
Verbund stärkt und sichert die Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region
Koblenz. Nach der Fusion von Stiftungsklinikum Mittelrhein und Gemeinschaftsklinikum Koblenz-Mayen im Juli 2014 zum Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein („GKM“) hatte der neue Krankenhaus-Verbund jetzt zu seiner ersten Neujahrsmatinee in das Kurfürstliche Schloss eingeladen. In ihren Ansprachen gaben Geschäftsführer Bernhard Mauel, Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Olaf Döscher, der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig sowie der Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz, Dr. Alexander Saftig, Rückblicke auf die, schwierige Verhandlungen beinhaltende Vorbereitungszeit bis zur Fusion und Aussichten auf die Zukunft des GKM. Für die seit 1991 beständigen und kräftigen Investitionen in die betreffenden Krankenhaus-Standorte sowie die Anregung zur Fusion sprachen alle Redner ihren Dank dem Land Rheinland-Pfalz aus, als dessen Repräsentant David Langner, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, der Veranstaltung beiwohnte. Eine derart gute Partnerschaft mit dem Land sei ebenso maßgeblich für das Funktionieren des Zusammenschlusses wie die Beteiligung der Mitarbeiter, die sich in den Prozess mit großem Engagement eingebracht hatten, sagte Hofmann-Göttig. Die geglückte Fusion, so sahen es alle Redner, bringe Vorteile sowohl für die 3.600 Mitarbeiter als auch die mehr als 52.000 Patienten an den jetzt vereinten fünf Krankenhäusern Ev. Stift St. Martin (Koblenz), Kemperhof (Koblenz), St. Elisabeth (Mayen), Heilig Geist (Boppard) und Paulinenstift (Nastätten). Die christlich geprägten und kommunalen Einrichtungen begegnen sich in dem Zusammenschluss trotz ihrer sehr unterschiedlichen Strukturen auf Augenhöhe, komplett gleichberechtigt. Diesen Weg einzuschlagen und erfolgreich das Ziel zu erreichen, sei in Deutschland wohl einzigartig, vermutete Hofmann-Göttig.
Verbund stark für die Zukunft
Als richtungsweisend und alternativlos bezeichnete Döscher die Fusion. Mit ihr gehe die Sicherung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einher. Besonders für die medizinisch zunehmend unterversorgte ländliche Bevölkerung, ergänzte Saftig, seien gerade die kleineren Krankenhäuser in Boppard, Mayen und Nastätten eine wichtige Komponente des Verbunds. Mit ihnen werden kurze Wege zum Krankenhaus und damit eine schnellstmögliche Behandlung garantiert. Jedes Haus habe seine spezielle Wertigkeit, seine eigenen Schwerpunkte. Unter den vielen qualitativ hochwertigen Angeboten seien als Schlaglichter besonders erwähnenswert im St. Elisabeth zum Beispiel die Brustschmerzeinheit „Chest Pain Unit“, im Paulinenstift die Palliativmedizin und im Heilig Geist der Bereich Gefäßmedizin und Wundbehandlung. Das hochqualifizierte Team sowie der medizinische Standard des GKM würden allseits gelobt, erklärte Mauel. Als „Gesundheitskümmerer“ habe das Klinikum eine multiprofessionelle Aufstellung, als Maximalversorger eine solide Positionierung errungen. Mit der Veränderungsbereitschaft aller von der Fusion Betroffenen könne jetzt die Zukunft gestaltet werden - es lohne den Aufwand und es werde gelingen, davon ist Mauel, der erst im Dezember 2014 zum Geschäftsführer (neben Falko Rapp) berufen wurde, überzeugt.
Umfangreiche Investitionen
Um auf Dauer konkurrenzfähig zu bleiben, stehen am Kemperhof und am Evangelischen Stift St. Martin in den nächsten Jahren Baumaßnahmen an, für die Kosten von rund 75 Millionen Euro veranschlagt sind. Das Land habe bereits zugesagt, sich daran mit sechzig Millionen Euro zu beteiligen, informierte Hofmann-Göttig. Die restliche Investitionssumme zu stemmen, dafür scheint die Krankenhaus-Gemeinschaft dank der Fusion stark genug zu sein. Nach dem Umbau sei das GKM für mindestens zehn Jahre gut und modern aufgestellt. Bis die Umgestaltung des neuen GKM abgeschlossen ist, wird es demnach noch ein wenig Zeit brauchen. „Die nehmen wir uns, aber auch nicht mehr“, sagte Saftig. Als Termin für den Beginn der Bauarbeiten nannte er das Jahr 2016. Also ist der Vollzug der Fusion, mit der sich das GKM den Veränderungen im Gesundheitssystem stellte, so Döscher, nur als vorläufiger Höhepunkt einer (hoffentlich wahren) Erfolgsgeschichte zu sehen.
Jazzmusik zur Feierstunde
Passend zum Thema Fusion, geradezu eine Hommage an sie, war der musikalische Beitrag der Neujahrsmatinee. „A Swinging Affair“ ist das Jazzmusik-Projekt der Sängerin und Frontfrau Angelika Görs, Absolventin der Kölner Musikhochschule, zu dem sie sich mit verschiedenen Musikern immer wieder neu konstelliert. Die Fusion war sie für das Konzert in Koblenz eingegangen mit Wolfram Schmitz (Piano), Thilo Willach (Saxophon) und Volker Heinze (Kontrabass). Mit swingenden Jazz-Stücken wie „Honeysuckle Rose“, „I’m beginning to see the light“, „Smile“ oder „Cheek to Cheek“ erspielte sich die Gruppe ein begeistertes Publikum. Singt Angelika Görs „Besame Mucho“, möchte man es sogleich tun, sie küssen. Wegen ihres Charmes und noch mehr wegen ihrer faszinierend-schönen, warmen und bluesigen Stimme, die je nach Song sexy-verrucht oder wie eine fauchende Raubkatze klingt. Das Zusammenspiel mit den Musiker-Kollegen war von Rücksichtnahme, Harmonie und guter Laune geprägt. Die Instrumentalisten brillierten mit ihrem Können besonders bei den vielen Solo-Einlagen, erreichten damit ganz gelegentlich sogar einen Zwischenapplaus des sich noch im „Zuhörer-Modus“ befindlichen Publikums. Das funktionierte die Sängerin für das letzte Lied „Route 66“ kurzerhand zu einem vielstimmig lautmalenden Chor um. Nach der mehr als verdienten Zugabe lud GKM-Geschäftsführer Falko Rapp die Gäste ein, bei einem kleinen Imbiss noch eine Zeit lang zu verweilen, sich in Gesprächen auszutauschen.
BSB
