Hildegard und Karl-Heinz Güttes feierten mit der Goldenen Hochzeit die Stiftungsgründung der „Hildegard und Karl-Heinz Güttes Stiftung - Stiftung Jugendhilfe für Bildung und Erziehung“

50 gemeinsame und engagierte Jahre

Die Feier der Goldhochzeit und die Unterzeichnung der Stiftungsvereinbarung fand im Festsaal des Bahnhofs Rolandseck statt - Unterstützung von Kindern zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Jubilare

50 gemeinsame und engagierte Jahre

Auf 50 gemeinsame und engagierte Jahre konnten am Freitag Hildegard und Karl-Heinz Güttes bei ihrer Goldhochzeitsfeier im Festsaal des Bahnhofs Rolandseck zurückblicken.Foto: AB

03.08.2020 - 15:53

Rolandseck. Auf 50 gemeinsame und engagierte Jahre konnten am Freitag Hildegard und Karl-Heinz Güttes bei ihrer Goldhochzeitsfeier im Festsaal des Bahnhofs Rolandseck zurückblicken. Gleichzeitig unterzeichneten die beiden Jubilare eine Stiftungsvereinbarung: die Stiftungsgründung der „Hildegard und Karl-Heinz Güttes Stiftung - Stiftung Jugendhilfe für Bildung und Erziehung“. Diese Stiftung wurde unter dem Dach der Bürgerstiftung Bonn errichtet, die durch den Geschäftsführer Jürgen Reske vertreten war. Die Bürgerstiftung Bonn ist eine Gemeinschaftsstiftung von mehr als 160 Stiftern, die unter ihrem Dach viele zweckgebundene Stiftungen fördert.

Zu den Förderaktivitäten zählen unter anderem Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Denkmalschutz und Brauchtum, Jugend- und Altenhilfe, Soziales, Behindertenhilfe, Schwerstkranke und Hospizarbeit.

Ihr Leben lang setzten sich auch die Goldhochzeiter für soziale Belange ein. So war es für beide selbstverständlich, dass sie an Stelle von persönlichen Geschenken um Spenden zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit der Bürgerstiftung Bonn baten.

Die Eröffnung der Feier startete Karl-Heinz Güttes für sich und seine Ehefrau Hildegard selbst. „Wir wünschen Euch allen einen wunderschönen Tag mit uns“, so der Goldhochzeiter, bevor er das Wort an Moderator Stephan Lüke weitergab. Zuvor galt der ganz besondere Gruß von Güttes neben den vielen Freunden und Wegbegleitern, Moderator Lüke, dem langjährigen Freund Hans-Peter Floter, dem Geschäftsführer der Bürgerstiftung Bonn Jürgen Reske, dem Leiter Kinderheim Stein Michael Schäfer. Drei Dinge nannte Karl-Heinz Güttes, die ihm von seiner Hochzeit am 31.7.1970 bis heute wichtig seien: Glaube, Liebe, Hoffnung: der Glaube an eine glückliche Zukunft, die Hoffnung auf eine gemeinsame, gesunde und lange Zeit und die Liebe füreinander. Für diese drei Dinge überreichte Güttes sinnbildlich drei Rosen an seine Ehefrau Hildegard. Ihr Leben lang habe ihm seine Frau zur Seite gestanden. „Was du in deiner Zeit geleistet hast, kann man nicht in Worte fassen“, fand der Goldhochzeiter Karl-Heinz Güttes liebevolle Worte für seine Ehefrau Hildegard. Doch auch den vielen Freunden und Nachbarn galt ein herzlicher Dank für ihre Unterstützung auch in schwereren Zeiten. Eng verbunden ist Karl-Heinz Güttes mit dem Bahnhof Rolandseck. Als Kind verbrachte er 1944 und 1945 einige Zeit mit 180 Personen im Luftschutzkeller des Bahnhofes. Peter Schonauer, der Großvater von Karl-Heinz Güttes, wurde 1926 zum Bahnhofsvorsteher ernannt und bekleidete diesen Posten bis 1959. Zur Ernennung hatte er eine historische Litographie „Corps Borussia auf der Terrasse des Bahnhofs Rolandseck“ für sein Büro, den Nordraum des Bahnhofs, erworben. Als diese Litographie 2018 für das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck angekauft wurde, spendeten die Jubilare den Erlös wieder an Kinderprojekte.

Nach einer wundervollen musikalischen Einstimmung auf das Fest durch das Bonner Saxophon-Ensemble lag es an Hans-Peter Floter, einem Freund der beiden seit 36 Jahren, die Laudatio auf das Goldhochzeitspaar zu halten. Mit ausgesprochen launigen Worten, denen es wahrlich nicht an Humor mangelte, erzählte Floter aus dem Leben der beiden Goldhochzeiter, die mit der Stiftungsgründung nun der Großzügigkeit aus ihrem Leben die Krone aufsetzen würden. Jubilarin Hildegard habe ihrem Ehemann über lange Jahre den Rücken freigehalten und verfüge über eine unglaubliche Geduld. Durch den Karneval habe er den Jubilar Karl-Heinz, damals bei den Bonner Stadtsoldaten aktiv, kennengelernt. In der Stadthalle im Knollestüffje seien sich die beiden Jubilare begegnet und es habe gefunkt, auch wenn Karl-Heinz mit einer ganz anderen Dame verabredet gewesen sei. Neben der enormen Großzügigkeit, die breiten Raum in der Laudatio einnahm, gab es aber auch zahlreiche Anekdoten, so wie die des Karl-Heinz, der aufgrund seiner unglaublichen Genauigkeit auch der „Pfennig“ oder der „Penning“ genannt werde. „Wenn ich wüsste, das Morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ nannte Floter einen Ausspruch von Martin Luther King. Er wünschte dem Jubelpaar bei all seinen Aktivitäten für den guten Zweck, dass das Apfelbäumchen noch lange viele Früchte tragen werde. Ein ganz herzliches Dankeschön vom Geschäftsführer der Bürgerstiftung Bonn, Jürgen Reske, galt den Jubilaren. Immerhin seien bereits über 2800 Euro an Spenden statt Geschenke zur Goldhochzeit bei der Bürgerstiftung eingegangen. Mit ihrer Stiftung „Hildegard und Karl-Heinz Güttes Stiftung - Stiftung Jugendhilfe für Bildung und Erziehung“ hieß Reske die beiden herzlich in der Bürgerstiftung Bonn willkommen. Auch Michael Schäfer, Leiter des Kinderheim Stein, der das Goldhochzeitspaar bereits seit 14 Jahren persönlich kennt, dankte von Herzen für das viele Positive, das er mit Paar habe erleben dürfen.

Nach einem Interview von Stephan Lüke mit Karl-Heinz und Hildegard Güttes, wurde unter großem Applaus der Gäste die Stiftungsfondvereinbarung unterschrieben, bevor der gesellige Teil der Goldhochzeit auf den Bahnhofsterrassen gefeiert wurde.

Ein kleiner Rückblick ins Leben der beiden zeigt, dass Karl-Heinz Güttes am 12.12.1941 in Bonn als eines von neun Geschwistern geboren wurde, während Hildegard Güttes als eines von sechs Geschwistern in Gütersloh auf einem Bauernhof das Licht der Welt erblickte. 1969 lernten sie sich im Knollestüffje der Stadthalle kennen und schon 1970 läuteten auf der Insel Nonnenwerth die Hochzeitsglocken.

1984 waren Karl-Heinz und Hildegard Güttes, die gemeinsam im Hafenort lebten, das gefeierte Oberwinterer Prinzenpaar. Beide Jubilare waren berufstätig. Der Jubilar ab 1959 bei der Post in Bad Godesberg und ab 1970 beim Bundesamt für Zivilschutz. Von 1975 bis 2000 war der Jubilar Rechnungsprüfer im Gesundheitsministerium. Die Jubilarin hatte nach ihrer Schulzeit eine kaufmännische Lehre im damaligen Kyffhäuserheim in Rolandseck absolviert und war anschließen über 15 Jahre als Buchhalterin der Deutschen Kreditbank für Baufinanzierung tätig. Über viele Jahre führten beide einen Weinhandel, der im Laufe der Jahre zu einer Weingroßhandlung anwuchs. 1999 gründete Karl-Heinz Güttes als selbst Betroffener den Verein „Rastlose Beine Restless Legs“.

Maßgeblich trug Güttes dazu bei, die wenig beachtete Krankheit in Deutschland publik zu machen und Erkrankte zu unterstützen. Vor fünf Jahren löste sich der Verein auf, nachdem das Ziel erreicht war. Karl-Heinz Güttes gehört seit 1975 der CDU an und trat 1984 in die CSU Berchtesgarden ein, wo das Ehepaar seinen Zweitwohnsitz hatte. Von 1977 bis 1992 war der Jubilar im Kirchenvorstand der Katholischen Pfarrgemeinde Oberwinter aktiv und von 1975 bis 1992 als Vorsitzender des Kirchbauvereins Oberwinter. Von 1990 bis 1999 war Güttes Schatzmeister des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval. Desweiteren fungierte er als ehrenamtlicher Richter von 1995 bis 1999 beim Bundesdisziplinargericht. Und immer an seiner Seite seine „bessere Hälfte“, die ihm stets den Rücken freihielt.

Das soziale Wirken der beiden Jubilare blieb immer groß. Sie unterstützten Einrichtungen zum Kindeswohl in Bonn, das Kinderheim Stein in Bad Godesberg, in Hirschhaid bei Bamberg, in München-Großhadern, ein Kinderprojekt in Kroatien und die „Sternstunden“ des bayrischen Rundfunks. Auch wenn sie selbst kinderlos blieben, so setzten sich Hildegard und Karl-Heinz Güttes unermüdlich zum Wohle von Kindern ein. Und vorausdenkend gründeten sie nun ihre Stiftung, um auch nach ihrem Ableben für junge Menschen Gutes zu tun.AB

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