Mario Adorf ist in seiner Heimat

Abschiedstournee des Weltstars startete in Mayen

10.05.2019 - 14:16

Mayen. Großer Bahnhof heute Morgen in der Halle 129 in Mayen für einen Weltstar. Mario Adorf der „Mayener Jung“, der seine Heimat nie verleugnet hat, der immer wieder betont, wo seine Wurzeln sind, stand bei einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Und dies als Einleitung zum Auftakt seiner Abschiedstournee im Rahmen der Lesung „Zugabe“ einen Tag später an gleicher Stelle. Jedenfalls war das Interesse der Pressevertreter der vor allem lokalen Printmedien und TV-Sender sehr groß. Lang anhaltender Applaus als der große Mime, angekündigt von Moderator Stark und Mayens Oberbürgermeister, Wolfgang Treis, auf der Bühne, auf der bereits alles für das große Ereignis am nächsten Tag, „angerichtet“ war, Platz nahm. „Ja, es stimmt, dass mir besonders die Jugendlichen Kinobesucher lange Zeit nicht verziehen haben, dass ich in der Rolle des Bösewichts „Santer“ Winnetous Schwester Nscho- tschi (Schöner Tag) erschossen habe. Das hat man mir lange nachgetragen“.

Aber seine Fans blieben ihm trotzdem treu, diesem Vorzeigeschauspieler, der aus Mayen kam, und auch wegen seiner Aufenthalte in Italien, Frankreich oder Deutschland von jeher ein bekennender Europäer ist. Sein erster Film „Nachts als der Teufel kam“, lief damals bei den Beckers im Mayener Corso Theater. Und der junge Adorf war als Ehrengast dabei. Auch Mayens OB Wolfgang Treis, gestand, dass er damals die Winnetoufilme so richtig „aufgesogen“ habe. „In Italien war ich, auch wegen meines Aussehens, schon auf dem Weg, ein zweiter „Charles Bronson“ zu werden“, verriet Adorf rückblickend.

Mayen hat Mario Adorf viel mit auf seinen Lebensweg gegeben, aber Mario gab auch durch seinen Einsatz für die Eifelstadt, einiges zurück. „Heimat ist ein Wert, den man behüten sollte“, fasste er zusammen. Die ganz großen Rollen, wie u. A. „Katharina Blum“ oder „Die Blechtrommel“ haben alle viel mit Heimat zu tun, verriet der Schauspieler, der sich vor 15 Jahren bereits vom Theater verabschiedet hatte. Für ihn bedeutet „Abschied“ auch Verbeugung vor seinem Publikum, das ihm ein Leben lang die Treue gehalten habe.

Eine Lieblingsrolle hatte er eigentlich nie, gesteht er. Es war immer die aktuelle, die ihm am Herzen lag.

Wenn Mario Adorf zurückdenkt, dann macht er dies gründlich: „Natürlich haben sich für mich die Ansichten innerhalb der Gesellschaft verändert. Ich bin dabei ein Vertreter der Menschen, der sagt: Wir dürfen nicht vergessen. Nur aus dem Erinnern heraus kann man viele Fehler nicht mehr begehen“, Adorf der mit vielen wunderbaren Regisseuren, Regisseurinnen und hervorragenden Schauspielern zusammen gearbeitet hat, war sozusagen von der ersten Stunde des Fernsehens, oftmals auch live, dabei. „Ich habe immer versucht Menschlich zu sein, möchte vielleicht nach der Lesereise „Zugabe“, eventuell noch ein paar kleine Rollen verkörpern. Es heißt ja auch immer: „Niemals geht man so ganz“.

Mario beendete seine Ausführungen, so wie er ist, schlitzohrig: „Ich möchte nicht, dass man mich wie einst Johannes Heesters auf die Bühne heben muss“.

Morgen Abend wird er in der Halle 129 sage und schreibe 300 Menschen, die sich vorab noch eine Karte ergattern konnten, mit einem illustren Lese-Highlight begeistern. BS

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service