Mario Adorf ist in seiner Heimat

Abschiedstournee des Weltstars startete in Mayen

Abschiedstournee des Weltstars startete in Mayen

Heute Morgen stellte sich Weltstar Mario Adorf den Fragen der Journalisten. Auch wir von „BLICK aktuell“ waren mit dabei. Fotos: Bernd Schmitz

Abschiedstournee des Weltstars startete in Mayen

Ausschnitte von Adorfs ausdrucksvollen Rollen wurden gezeigt.

Abschiedstournee des Weltstars startete in Mayen

Mario Adorf gab auf alle Fragen gerne Antwort.

Mayen. Großer Bahnhof heute Morgen in der Halle 129 in Mayen für einen Weltstar. Mario Adorf der „Mayener Jung“, der seine Heimat nie verleugnet hat, der immer wieder betont, wo seine Wurzeln sind, stand bei einer Pressekonferenz Rede und Antwort. Und dies als Einleitung zum Auftakt seiner Abschiedstournee im Rahmen der Lesung „Zugabe“ einen Tag später an gleicher Stelle. Jedenfalls war das Interesse der Pressevertreter der vor allem lokalen Printmedien und TV-Sender sehr groß. Lang anhaltender Applaus als der große Mime, angekündigt von Moderator Stark und Mayens Oberbürgermeister, Wolfgang Treis, auf der Bühne, auf der bereits alles für das große Ereignis am nächsten Tag, „angerichtet“ war, Platz nahm. „Ja, es stimmt, dass mir besonders die Jugendlichen Kinobesucher lange Zeit nicht verziehen haben, dass ich in der Rolle des Bösewichts „Santer“ Winnetous Schwester Nscho- tschi (Schöner Tag) erschossen habe. Das hat man mir lange nachgetragen“.

Aber seine Fans blieben ihm trotzdem treu, diesem Vorzeigeschauspieler, der aus Mayen kam, und auch wegen seiner Aufenthalte in Italien, Frankreich oder Deutschland von jeher ein bekennender Europäer ist. Sein erster Film „Nachts als der Teufel kam“, lief damals bei den Beckers im Mayener Corso Theater. Und der junge Adorf war als Ehrengast dabei. Auch Mayens OB Wolfgang Treis, gestand, dass er damals die Winnetoufilme so richtig „aufgesogen“ habe. „In Italien war ich, auch wegen meines Aussehens, schon auf dem Weg, ein zweiter „Charles Bronson“ zu werden“, verriet Adorf rückblickend.

Mayen hat Mario Adorf viel mit auf seinen Lebensweg gegeben, aber Mario gab auch durch seinen Einsatz für die Eifelstadt, einiges zurück. „Heimat ist ein Wert, den man behüten sollte“, fasste er zusammen. Die ganz großen Rollen, wie u. A. „Katharina Blum“ oder „Die Blechtrommel“ haben alle viel mit Heimat zu tun, verriet der Schauspieler, der sich vor 15 Jahren bereits vom Theater verabschiedet hatte. Für ihn bedeutet „Abschied“ auch Verbeugung vor seinem Publikum, das ihm ein Leben lang die Treue gehalten habe.

Eine Lieblingsrolle hatte er eigentlich nie, gesteht er. Es war immer die aktuelle, die ihm am Herzen lag.

Wenn Mario Adorf zurückdenkt, dann macht er dies gründlich: „Natürlich haben sich für mich die Ansichten innerhalb der Gesellschaft verändert. Ich bin dabei ein Vertreter der Menschen, der sagt: Wir dürfen nicht vergessen. Nur aus dem Erinnern heraus kann man viele Fehler nicht mehr begehen“, Adorf der mit vielen wunderbaren Regisseuren, Regisseurinnen und hervorragenden Schauspielern zusammen gearbeitet hat, war sozusagen von der ersten Stunde des Fernsehens, oftmals auch live, dabei. „Ich habe immer versucht Menschlich zu sein, möchte vielleicht nach der Lesereise „Zugabe“, eventuell noch ein paar kleine Rollen verkörpern. Es heißt ja auch immer: „Niemals geht man so ganz“.

Mario beendete seine Ausführungen, so wie er ist, schlitzohrig: „Ich möchte nicht, dass man mich wie einst Johannes Heesters auf die Bühne heben muss“.

Morgen Abend wird er in der Halle 129 sage und schreibe 300 Menschen, die sich vorab noch eine Karte ergattern konnten, mit einem illustren Lese-Highlight begeistern. BS