Allgemeine Berichte | 10.12.2018

Karin Joachim bringt ersten zeitgeschichtlichen Roman „Domschattenträume“ auf den Buchmarkt

Abtauchen in die rauschenden 20er Jahre

Ahr-Autorin versetzt ihre Protagonisten in das bewegte Deutschland der Zwischenkriegszeit

Karin Joachim betritt mit ihrem neuen Roman literarisches Neuland. KG

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die 1920er Jahre waren eine bewegte Zeit: Irgendwo zwischen Weltkrieg und Wirtschaftsboom, Hyperinflation und Charleston versuchten die Menschen Fuß zu fassen, in einer Welt die insbesondere politisch auf dem Kopf stand. Einer der Zeitzeugen der „Roaring Twenties“ ist die Protagonistin des neuen Romans „Domschattenträume“ von Karin Joachim. Joachim betritt mit ihrer neuesten Story literarisches Neuland. Denn bekannt wurde die Autorin aus Bad Neuenahr-Ahrweiler mit ihren Ahrkrimis „Krähenzeit“ und „Bittertrauben.“ Nun versetzt sie ihre Charaktere nach Köln 1920er Jahre und widmet sich somit einem bedeutenden Abschnitt deutscher Zeitgeschichte.

Und genau in dieser Welt lebt Karolina Offermann, die Protagonistin des Romans. Wie viele junge Frauen hat auch die 20jährige Fabrikantentochter den Kopf voller Träume, Wünsche und Hoffnungen. Karolina möchte Filmschauspielerin werden und dieser Vorsatz steht im krassen Widerspruch zu den Vorstellungen des wohlhabenden Vaters, der für seine Tochter eine standesgemäße Hochzeit vorsieht. Der familiäre Zwist ist somit vorprogrammiert und Karolina lernt, dass es außerhalb des wohl behütenden und finanziell gut situierten Elternhauses auch eine Kehrseite der vermeintlichen „Goldenen 20er“ gibt. Die Protagonistin stößt dabei auf die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der damaligen Zeit und lernt schließlich das Berlin der Weimarer Republik nicht nur als schillernde Metropole, sondern auch als Großstadtmoloch kennen, wo Hunger und Armut allgegenwärtig sind.

Ein Spannungsroman mit Authentizität

Für Karin Joachim war klar, dass dies eine völlig andere Art der literarischen Arbeit sein werde. Auch als Krimi bezeichnet die Autorin ihr Buch nicht. Vielmehr sei „Domschattenträume“ ein „Spannungsroman“ mit historischer Korrektheit. „Den größten Teil der Arbeit habe ich nicht mit dem Schreiben verbracht“, blickt Joachim zurück. „Vielmehr war es die Recherche, die die meiste Zeit verbraucht hat“, weiß sie. So forschte die Autorin in Tageszeitungen der damaligen Zeit und reiste nach Berlin, dem gesellschaftlichen Herz der damaligen Zeit. Joachim besuchte Filmstudios, Archive, Museen - die Authentizität ist für die Schriftstellerin nämlich ein besonders entscheidendes Feld. Auch kulturgeschichtliche Fakten lässt die Autorin einfließen. Neben dem allgegenwärtigen Glanz der Fassaden der Städte sind es besonders die kleinen Details, die für Joachim wichtig sind. So essen die Charaktere mit Vorliebe Ananastörtchen – ein kulinarisches Trendprodukt der damaligen Zeit.

Dennoch soll das Buch kein museales Geschichtsstück darstellen. Vielmehr beschreibt die Autorin die Konflikte dieser Zeit. Insbesondere die Rolle der Frau und das Frauenbild zwischen den Weltkriegen ist ein Kernthema des Romans. Karin Joachim unterstreicht, dass es sich jedoch nicht um ein „Frauenbuch“ handelt. Vielmehr beschreibe es eine soziale Problematik im Kontext der Zeitgeschichte.

Karin Joachim verrät, dass die Begeisterung ihrer Hauptdarstellerin Karolina für den Kölner Dom durchaus autobiographische Züge trägt und sie das Leben in den 20er-Jahren nun nicht mehr los lässt . Genug Inspiration und Stoff für weitere Abenteuer wären also vorhanden. So sollen die Abenteuer der jungen Dame auch nicht nach einem Teil enden. „Eine Fortsetzung ist definitiv geplant“, erklärt Karin Joachim.

Weitere Informationen:

Domschattenträume, Gmeiner Verlag, Roman, ISBN 978-3-8392-2305-5.

ROB

Karin Joachim betritt mit ihrem neuen Roman literarisches Neuland. Foto: KG

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