Marzellinus-Musik am zweiten Adventssonntag, 7. Dezember 2025
Adventliche Orgelmusik im Kerzenschein
Vallendar. „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – das bekannte Choral-Motiv ruft zu einer besinnlichen Einkehr in der vorweihnachtlichen Zeit. Die Adventsveranstaltung im Rahmen der regelmäßigen Reihe Marzellinus-Musik, die Zweiten Adventssonntag, 07. Dezember 2025 um 18.00 Uhr in der mit Kerzenschein erleuchteten Pfarrkirche Vallendar (Kirchstr. 27) stattfinden wird, will diese besinnliche Einkehr ermöglichen.
An der Oberlinger-Orgel wird der Kantor der Pfarrei Vallendar Johann Schmelzer ein vielfältiges musikalisches Programm darbieten, das die verschiedenen Facetten des Advents in Musik übersetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei verschiedene Orgelvertonungen von Adventschorälen vom Barock bis in die Moderne. Hauptwerk und Schlusspunkt der Veranstaltung bildet die Fantasie über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Max Reger. Den spirituellen Rahmen des Abends bildet ein Impuls von Pfarrer Martin Laskewicz, der die adventliche Zeit und das Warten auf das Kommen des Herrn in den Kontext der Musik setzt.
Der Abend beginnt mit Vincent Lübecks „Praeludium in g-moll“, einem vielschichtigen Werk des norddeutschen Barock, das auch zweistimmiges Pedalspiel erfordert. Wilhelm Zachow, ein bedeutender Vorläufer Johann Sebastian Bachs, wird mit drei Choralbearbeitungen des Adventschorals „Nun komm der Heiden Heiland“ vertreten sein. Carson Cooman, ein junger US-amerikanischer Komponist, zeigt in seiner Partita über „O Heiland reiß die Himmel auf“ (2021) seine Vielseitigkeit in vier kontrastierenden Sätzen. Edward Cuthbert Bairstow, bekannt für seine englische Kirchenmusik, sorgt mit seinem Choralvorspiel „Veni Emmanuel“ für einen mystischen Ausblick auf das Kommen Christi. Johann Schmelzer improvisiert über den gregorianischen Choral „Populus Sion“.
Den Höhepunkt bildet Max Regers „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (Op. 52/2), eines der bedeutendsten Werke der Orgelromantik. Entstanden 1900, zeigt Reger hier seine meisterhafte Verarbeitung des Chorals, der die Erweckungsthematik des Advents in ebenso mystisch-verklärenden, wie aufrüttelnden Orgelklängen, die bis zur euphorisch jubelnden Freude reichen, aufgreift. Besonders bemerkenswert ist, dass das Werk als Reaktion auf Kritik an Regers Schaffenskraft entstand und zugleich die intensive Auseinandersetzung mit literarischen und biblischen Themen widerspiegelt.
Im Anschluss an die musikalische Andacht sind alle Besuchenden herzlich zu einem gemütlichen Ausklang bei Glühwein und Plätzchen eingeladen.
Der Eintritt ist frei, eine freiwillige Spende wird am Ausgang erbeten.
