„Turmgespräch im Schloss“
Ahrwein zwischen Heimersheim und Sinzig
Sinzig. Im Rahmen der Reihe „Turmgespräch im Schloss“ des Sinziger Vereins zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums geht es um Weinbau an der Ahr. Paul Gieler, gelernter Winzer und Mitgründer des Gesprächskreises Ahrwein, und der Historische Geograf Jürgen Haffke werden am Donnerstag, 18. Oktober, im Sinziger Schloss, Barbarossastr. 35, um 19.00 über „Die Geschichte des Ahrweinbaues von Heimersheim bis Sinzig“ referieren. Der Weinanbau an der Unterahr (von Ahrweiler bis zur Mündung) geht auf die Karolingerzeit des 8. Jahrhunderts nach Christus zurück. Für Sinzig ist erstmals für das Jahr 762 Weinbau belegt. Auch eine Schenkungsurkunde des Kaisers Lothars I. von 855 bezeugt dort Weinbau. Noch etwas früher, 836 nach Christus, gibt es in Krechelheim (untergegangener Weiler bei Westum) erste professionelle Winzer der Ahr. Seinen größten Einbruch erlitt der Weinanbau von Heimersheim bis Sinzig im Jahr 1881, als die Reblaus in Heimersheim auftrat und bis in die 1920er Jahre ahrabwärts wanderte. Durch bessere Verdienstmöglichkeiten in anderen Berufen sank in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Interesse an der schweren Arbeit im Weinberg. Auch die Gründung der Winzervereine in Sinzig, Löhndorf, Sinzig-Koisdorf, Westum und Bodendorf konnte die Menschen nicht dauerhaft an die Weinberge binden. In Heimersheim war eine dauerhaft funktionierende Genossenschaft nach drei gescheiterten Zusammenschlüssen erst im Jahr 1912 eingerichtet. Sie fusionierte 1975 mit den Vereinigten Ahrwinzergenossenschaften e.G., heute Ahr-Winzer e.G.). Heute endet der Ahrweinbau in Ehlingen mit der Einzellage Ehlinger Kapellenberg. Der Eintritt ist frei, Gäste sind willkommen.
